Potsdam-Instituts für Klimaforschung: Hitze-Extreme nehmen zu

Kurzfristige Zunahme unvermeidlich

Während dies noch durch Maßnahmen zum Klimaschutz verhindert werden könnte, wird die Zunahme der Extreme im Zeitraum bis Mitte des Jahrhunderts ganz unabhängig davon erwartet, wie die Emissionen sich entwickeln. „Bereits jetzt sind soviel Treibhausgase in der Atmosphäre, dass die kurzfristige Zunahme von Hitzewellen nahezu unvermeidlich scheint“, sagt Coumou. Dieses Wissen ist wichtig, um in den betroffenen Sektoren Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln.

Unterschiede zwischen Tropen und gemäßigten Breiten

Die Studie definiert „Hitze-Extreme“ als Abweichung von den natürlichen Schwankungen, die in einer Region in der Vergangenheit beobachtet wurden. Diese Abweichungen sind von Region zu Region unterschiedlich. Zum Beispiel: Die Hitzewelle in Russland brachte einen Anstieg der monatlichen Durchschnittstemperaturen um 7 Grad Celsius in Moskau und an einzelnen Tagen Spitzenwerte von mehr als 40 Grad Celsius. In tropischen Regionen wie etwa Süd-Indien oder Brasilien ist die natürliche Variabilität sehr viel kleiner als in den gemäßigten Breiten. Das heißt, in den Tropen sind die Abweichungen (gemessen in absoluten Temperaturwerten) von den natürlichen Schwankungen weniger groß als in Russland.

Kleine Veränderungen mit großen Folgen

„Gesellschaften und Ökosysteme sind im Allgemeinen an die Extreme angepasst, die sie in der Vergangenheit erlebt haben, aber viel weniger an Extreme außerhalb ihrer historischen Erfahrung“, sagt Alexander Robinson von der UCM. „In den Tropen können daher schon relativ kleine Veränderungen große Folgen haben – und unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Veränderungen, die bereits durch frühere Forschung prognostiziert wurden, tatsächlich bereits stattfinden“.

(Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung)

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Hintergrundinformationen zum Klimaszenario:

Die Wissenschaftler haben Ergebnisse eines umfangreichen Sets von Klimamodellen (das CMIP5 Ensemble) miteinander kombiniert – auf diese Weise haben sie die Unsicherheitsbereiche reduziert, die jedes einzelne Modell mit sich bringt. „Wir zeigen, dass diese Simulationen den in den vergangenen fünfzig Jahren beobachteten Anstieg von Hitzeextremen sehr gut abbilden“, erklärt Robinson. „Das macht uns zuversichtlich, dass sie auch robust aufzeigen können, was in der Zukunft zu erwarten ist“.

Kontakt für weitere Informationen:

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Pressestelle
Telefon: +49 (0)331 288 2507
E-Mail: presse@pik-potsdam.de

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