Remote-Work: 7 Tipps zum Schutz vor Cyberangriffen

Als im Jahr 2020 während der Corona-Pandemie tausende Mitarbeiter von einem auf den anderen Tag ins Homeoffice verbannt wurden, herrschten jede Menge Unklarheiten. Wie soll die zukünftige Kommunikation aussehen? Welche Projektmanagement-Tools strukturieren die Arbeitsabläufe? Vier Jahre später gibt es für alles eine Lösung und das Homeoffice beziehungsweise Remote-Work gehört zum Alltag. So arbeiten mittlerweile laut Aussagen des Statistischen Bundesamts circa 24,2 Prozent aller Erwerbstätigen von zu Hause aus.

Das stellt Arbeitnehmer und Unternehmen jedoch gleichermaßen vor ein Problem – die Cyberkriminalität. So wurden beispielsweise durch Ransomware-Angriffe im vergangenen Jahr über eine Milliarde Euro an Lösegeld gefordert. Und um ehrlich zu sein: Beide Parteien müssen in puncto Cybersicherheit noch eine Schippe drauflegen. In diesem Artikel geben wir allen Remote-Workern 7 zentrale Tipps zu diesem Thema mit auf den Weg.

Inhaltsverzeichnis

Tipp 1: Regelmäßige System- & Software Updates auch bei Remote-Work durchführen

Laut einem BSI-Lagebericht offenbaren unterschiedliche Systeme und Software täglich 68 neue Schwachstellen! Für Cyberkriminelle ist dies ein optimales Einfallstor für Ransomware-Angriffe. Deshalb ist es für Sie als Remote-Worker unerlässlich, jegliche Software und Systeme regelmäßig zu updaten.

Sie dürfen nicht vergessen, dass Sie täglich sensible Daten über verschiedene Netzwerke austauschen, vor allem bei Remote-Work. Kommt es erst einmal zu einem erfolgreichen Cyberangriff, könnten sensible Daten in die Hände von Kriminellen gelangen oder ganze Systeme lahmgelegt werden.

Arbeitgebern ist diese Gefahrenquelle durchaus bewusst! Sie patchen die IT ihrer Arbeitsgeräte mittels einer speziellen Software aus der Ferne. Es ist für beide Seiten die beste Wahl. Der Arbeitgeber weiß zuverlässig, dass alle Geräte auf dem neuesten Stand sind und dem Arbeitnehmer entgehen keine Updates mehr. Ist diese Option nicht gegeben, sollten Sie die automatische Update-Funktion Ihres Gerätes aktivieren. 

Tipp 2: Einfache Passwörter sind Fehl am Platz

Haben Sie im März dieses Jahres von dem Taurus-Skandal gehört? Es klingt zuerst wie ein schlechter Witz, was sich jedoch leider bestätigte. Tatsächlich ist der deutschen Luftwaffe beziehungsweise dem deutschen Verteidigungsministerium ein gravierende (Anfänger-)Fehler in der Passwortsicherheit unterlaufen. Mit dem Passwort 1234 luden sie russische Spione förmlich dazu ein, wichtige Gespräche abzuhören. Begehen Sie bitte nicht denselben Fehler!

Passwörter gelten als erster Verteidigungslinie zwischen Ihnen und den Cyberkriminellen. Zumeist geben die Unternehmen Ihnen ein sicheres Passwort vor. Falls nicht, sollten Sie unbedingt eine mindestens 8-stellige Kombination aus Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen wählen.

Hier gilt das Prinzip: Je länger, desto sicherer. In der Praxis haben sich sogenannte Passwortsätze bewiesen. So wird aus dem Satz „Heute Abend schwinge ich um 19:33 Uhr das Tanzbein!“ das Passwort „HAsiu19:33UdT!“. Auch sogenannte Passwort-Manager sind eine gute Wahl.

Tipp 3: Virtual Private Network (VPN) beim Arbeiten in öffentlichen Bereichen

Wer sagt denn eigentlich, dass Sie Ihrer Arbeit ausschließlich in den heimischen vier Wänden nachgehen müssen? Zahlreiche Remote-Worker machen es sich mit einer Tasse Kaffee bei Starbucks bequem oder verlagern ihren Arbeitsplatz in einen Coworking-Space. Das Problem sind die dortigen Netzwerke.

Gerade öffentliche Netzwerke, wie die in einem Café, gelten als potenzieller Angriffspunkt für Cyberkriminelle. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich dagegen abschirmen. Eine effektive Maßnahme hierzu ist die Nutzung eines VPNs.

Um ein VPN einzurichten, sollten Sie zunächst eine vertrauenswürdige VPN-Software auswählen und installieren. Anschließend können Sie sich mit einem sicheren Server verbinden, um Ihre Daten vor potenziellen Cyberangriffen zu schützen. Durch die Verschlüsselung des Datenverkehrs wird Ihre Internetverbindung abgesichert und Ihre Privatsphäre gewahrt.

Tipp 4: Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bei Remote Work

Die Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist eine effektive Methode, um die Sicherheit bei Remote-Work erheblich zu erhöhen. Diese Technologie fügt eine zusätzliche Schutzschicht hinzu. Selbst wenn Cyberkriminelle es schaffen, Ihr Passwort zu stehlen, sind sie dennoch nicht in der Lage, auf Ihr Konto zuzugreifen, ohne den zweiten Faktor zu überwinden.

Der zweite Faktor kann ein einmaliger Code sein, der an Ihr Handy gesendet wird, oder eine Authentifizierungs-App, die Sie auf Ihrem Smartphone verwenden. Manche Systeme nutzen auch biometrische Daten wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Diese zusätzliche Sicherheitsmaßnahme macht es Hackern deutlich schwerer, in Ihre Systeme einzudringen, da sie nicht nur ein Passwort, sondern auch den zweiten Faktor benötigen.

Die Implementierung von 2FA ist einfach und kann in den meisten Programmen und Systemen problemlos aktiviert werden. Arbeitgeber sollten sicherstellen, dass alle Remote-Worker 2FA für alle beruflichen Anwendungen und Konten nutzen. Auf diese Weise schützen Sie nicht nur Ihre eigenen Daten, sondern auch die sensiblen Informationen Ihres Unternehmens. In der Welt des Remote-Work ist 2FA ein unverzichtbares Werkzeug, um sich gegen die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität zu wappnen.

Tipp 5: Sensibilisierung und Schulung zur Cybersicherheit bei Remote-Work

Eine effektive Methode, um Cyberangriffe bei Remote-Work zu verhindern, ist die Sensibilisierung und Schulung zur Cybersicherheit. Viele erfolgreiche Cyberangriffe basieren auf menschlichen Fehlern, wie dem Öffnen von Phishing-E-Mails oder dem Herunterladen schädlicher Anhänge. Diese Schwachstellen lassen sich durch gezielte Schulungen minimieren.

Regelmäßige Schulungen zur Cybersicherheit helfen den Mitarbeitern, die Gefahren zu erkennen und richtig darauf zu reagieren. Mitarbeiter lernen, wie sie verdächtige Aktivitäten identifizieren und melden können. Dazu gehört das Erkennen von Phishing-Versuchen, verdächtigen Links und unerwarteten E-Mail-Anhängen. Durch die Schulungen wird das Bewusstsein für Sicherheitsbedrohungen geschärft und das Risikoverhalten verbessert.

Eine gut informierte Belegschaft ist eine starke Verteidigungslinie gegen Cyberkriminalität. Arbeitgeber sollten daher regelmäßig Schulungen und Sensibilisierungsprogramme anbieten, um die Cybersicherheitskompetenzen ihrer Remote-Worker zu stärken. Mit der richtigen Ausbildung können Mitarbeiter effektiver zum Schutz der Unternehmensdaten beitragen und das Risiko von Cyberangriffen verringern.

In der Welt von Remote-Work ist es unerlässlich, dass alle Beteiligten die Bedeutung der Cybersicherheit verstehen und wissen, wie sie sich und die Unternehmensdaten schützen können. Durch kontinuierliche Sensibilisierung und Schulung bleibt Ihr Team stets wachsam und gut vorbereitet auf mögliche Bedrohungen. Dies ist genau so wichtig, wie andere Schulungen – zum Beispiel zur Digitalisierung.

Tipp 6: Verschlüsselung sensibler Daten bei Remote-Work

Die Verschlüsselung sensibler Daten ist ein wesentlicher Schritt, um die Sicherheit bei Remote-Work zu gewährleisten. Verschlüsseln Sie sensible Daten sowohl auf Ihrem Gerät als auch während der Übertragung über das Internet. Diese Maßnahme stellt sicher, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf Ihre Daten haben, selbst wenn Cyberkriminelle versuchen, sie abzufangen.

Verschlüsselungstechnologien verwandeln Ihre Daten in unlesbare Zeichenketten, die nur mit einem speziellen Schlüssel wieder entschlüsselt werden können. Viele Betriebssysteme und Programme bieten integrierte Verschlüsselungsoptionen, die einfach zu aktivieren sind. Nutzen Sie diese Funktionen, um Ihre Dateien und Kommunikation zu schützen.

Indem Sie sensible Daten verschlüsseln, minimieren Sie das Risiko, dass vertrauliche Informationen in die falschen Hände geraten. Besonders bei Remote-Work, wo Daten oft über verschiedene Netzwerke gesendet und empfangen werden, ist Verschlüsselung unverzichtbar. Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter die Verschlüsselungsfunktionen ihrer Geräte und Anwendungen nutzen, um die Sicherheit Ihrer Daten zu maximieren.

In der Welt des Remote-Work ist die Verschlüsselung sensibler Daten ein grundlegender Schutzmechanismus, der dazu beiträgt, Cyberangriffe abzuwehren und die Integrität Ihrer Informationen zu wahren.

Tipp 7: Trennung von privaten und beruflichen Geräten bei Remote-Work

Bei Remote-Work ist es wichtig, private und berufliche Geräte strikt zu trennen. Verwenden Sie separate Geräte für private und berufliche Zwecke. Diese Maßnahme reduziert das Risiko, dass private Aktivitäten, die möglicherweise weniger gesichert sind, Ihre beruflichen Daten gefährden.

Durch die Nutzung separater Geräte stellen Sie sicher, dass Ihre Arbeitsdaten nicht mit persönlichen Anwendungen und Downloads vermischt werden, die potenziell unsicher sein könnten. Dies verhindert, dass Schadsoftware oder Viren von privaten auf berufliche Geräte übertragen werden.

Stellen Sie zudem sicher, dass Ihre beruflichen Geräte nur für Arbeitszwecke genutzt werden und nicht von anderen Personen in Ihrem Haushalt. Dies minimiert das Risiko, dass Unbefugte auf sensible Arbeitsdaten zugreifen. Kinder und andere Familienmitglieder sollten keinen Zugang zu Ihren beruflichen Geräten haben.

Die Trennung von privaten und beruflichen Geräten bei Remote-Work ist eine einfache, aber effektive Methode, um die Sicherheit Ihrer Daten zu gewährleisten. Durch klare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben tragen Sie dazu bei, Cyberangriffe zu verhindern und die Integrität Ihrer beruflichen Informationen zu schützen.

Cybersicherheit bei Remote-Work wirklich ernst nehmen

Cybersicherheit ist im Zeitalter von Remote-Work wichtiger denn je. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihre Daten und Systeme effektiv schützen. Indem Sie diese Tipps befolgen, tragen Sie dazu bei, die Sicherheit Ihrer Remote-Work-Umgebung zu erhöhen und die Risiken von Cyberkriminalität zu minimieren.

Es ist wichtig, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer die Notwendigkeit von Cybersicherheit erkennen und aktiv Maßnahmen ergreifen. Investieren Sie die notwendige Zeit und Ressourcen in Ihre Cybersicherheit. Es ist wichtig, die wichtigsten Cybersicherheits-Trends auch zu kennen und diese im Unternehmen einzuführen. Dabei sind auch organisatorische und prozessuale IT-Sicherheitsaspekte unbedingt zu berücksichtigen.

Durch eine konsequente Umsetzung dieser Sicherheitsmaßnahmen schaffen Sie eine sicherere Arbeitsumgebung, schützen sensible Daten und gewährleisten, dass Ihre Arbeit im Remote-Work-Setup reibungslos und sicher verläuft. Cybersicherheit ist kein einmaliges Projekt, sondern eine fortlaufende Verpflichtung, die regelmäßig überprüft und verbessert werden sollte.

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