Stress in der Arbeit? Dann schalten Sie die Außenwelt ab!

… aus der zweiwöchentlichen Kolumne „Anders denken“ von Nicola Fritze.

Kennen Sie das? Sie fragen jemanden, wie es geht. Und der sagt: „Stress! Viel Arbeit! Die ganze Zeit ist irgendwas los. Ich komme zu nichts.“ Dieses Gefühl atemloser Zeitnot ist inzwischen fast schon normaler Teil unseres Alltags.

Stress meint: man arbeitet die ganze Zeit, ohne zu dem zu kommen, was man wirklich machen möchte. Anstatt unsere Aufmerksamkeit den Dingen zu widmen, die wir wirklich machen wollen, kommen uns laufend andere Aufgaben in die Quere. So rennt die Zeit dahin, ohne dass wir tatsächlichen Output produzieren. Das erzeugt auf Dauer Frust und Unzufriedenheit – und eben das Gefühl, das wir Stress nennen.

Unter dieser Arbeitsweise leiden die wirklich wichtigen Dinge. Im Privatleben zum Beispiel der Raum für Familie, Partner und Freunde, Lesen oder Sport. Im Job fehlt der Raum für das Ausarbeiten dieser einen guten Idee, die Sie vor geraumer Zeit hatten. Oder für das Einarbeiten in einen komplexen Sachverhalt, der Sie voranbringt. Oder für Fortbildung. Irgendwie ist immer was los und Sie kommen zu nichts! Verflixt!

Das Erstaunliche: obwohl wir ja die ganze Zeit irgendetwas machen, produzieren wir wenig tatsächlichen Output. Woran liegt das eigentlich? Warum arbeiten wir so viel, ohne tatsächlich etwas zu schaffen – im Sinne von schöpferisch-kreativ erschaffen? Wo steckt der Zeitteufel, der uns die Stunden für das wirklich Wichtige klaut?

Tatsächlich sind wir von vielen Seiten unendlich vielen Impulsen ausgesetzt. Im Büro klingelt das Telefon, Emails fliegen mit Signalton ins Postfach, auf dem Handy piepsen SMS, die nächste Besprechung wartet, dazu lockt das Smartphone mit Eilmeldungen von Spiegel Online und Facebook-Feeds… und zuhause wartet der Haushalt, Sie wollten Preise für den nächsten Urlaub vergleichen, drei Bücher warten neben zwei Magazinen und der Tageszeitung, die Lampe im Schlafzimmer muss repariert werden, dazu warten Oma, Großtante und Freunde auf Anrufe.

Merken Sie etwas? Wenn Sie all diese Impulse tatsächlich aufnehmen, gehen Sie schnell verloren. Wer facebookt, telefoniert, nebenbei in Sitzungen geht, Online-Nachrichten liest und jede ankommende Email anschaut, tut zwar die ganze Zeit etwas. Aber schaffen kann man so nichts. Wie auch? Die andauernden Impulse von außen sorgen schließlich dafür, dass wir kaum mal mehr als ein paar Minuten am Stück an etwas arbeiten oder über etwas nachdenken können. So entsteht schnell das Stress-Gefühl: andauernde Tätigkeit ohne spürbaren, kreativen Output.

Das Gegenmittel ist einfach: konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Strukturieren und priorisieren Sie ihre Aufgaben. Checken Sie ein Mal morgens und ein Mal abends Spiegel Online und Facebook, anstatt dies mehrmals am Tag zu tun. Arbeiten Sie alle Emails am Stück gebündelt ab, anstatt jede Email direkt nach Eingang ins Postfach zu beantworten. Lassen Sie Email und Telefon für eine Weile Email und Telefon sein, wenn schöpferische Arbeit ansteht. Gönnen Sie sich Ruhezeiten für Kreativität und Muse! Und wenn für 19 Uhr Sport geplant ist, sagen Sie niemals ab! Denn wer klare Deadlines hat, arbeitet zielorientierter und strukturierter.

Deshalb gilt: priorisieren Sie! Schalten Sie die Außenwelt für klar begrenzte Zeiträume ab. Denn wenn Sie das Brausen Ihrer Umwelt immer wieder für klar begrenzte Zeiten ausblenden, können Sie in Ruhe und kreativ arbeiten. So schaffen Sie sich jeden Tag ein Zeitfenster, das werthaltige Arbeit ermöglicht. Und Sie haben das Gefühl, dass Sie tatsächlich das Wichtige schaffen, anstatt im Strudel des Alltags unterzugehen. Viel Spaß dabei!

Ihre Nicola Fritze

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Zur Autorin:

Nicola Fritze ist Deutschlands Motivationsfrau. Mit ihrem Motto „Anders denken – anders handeln“ begeistert die Trainerin und Rednerin jährlich tausende von Menschen.

Ihre zwei Podcasts „Das Abenteuer Motivation“ und „Der Fritze-Blitz“ zählen zu den erfolgreichsten Podcasts zum Thema Motivation und Persönlichkeitsbildung. Ihre Hörsendungen erreichen mehr als 30000 Hörerinnen und Hörer.

Anfang 2011 erschien ihr neues Buch „Raus aus der Grübelfalle Wie Sie Ihre Denkgewohnheiten ändern und Ihre Persönlichkeit gezielt weiter entwickeln“. Hierin zeigt Nicola Fritze augenzwinkernd auf, wie wir mit Hilfe des Konzepts der inneren Stimmen handeln, statt immer nur zu grübeln.

Mehr über die Motivationsfrau erfahren Sie unter www.nicolafritze.de.

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