US-Wahl 2012: Obama gewinnt die Präsidentenwahl

Barack Obama wurde bei der US-Präsidentschaftswahl im Amt bestätigt. Der Herausforderer Mitt Romney hat seine Niederlage bereits eingestanden.

Entgegen den Prognosen hat der 51-jährige Amtsinhaber Obama die Präsidentenwahl überraschend eindeutig für sich entscheiden können. Laut dem derzeitigen Auszählungsstand kann Obama 303 Wahlmänner auf sich vereinen, für Mitt Romney haben lediglich 206 gestimmt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist allerdings noch der Ausgang in Florida offen, wo sich beide Kandidaten bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten. Die Auszählung in dem „Swing State“ wurde über Nacht unterbrochen.

Die Wahl war lange unentschieden, denn auch Stunden nach Schließung der Stimmlokale lagen die beiden Kontrahenten in den wichtigsten Schlüsselstaaten so dicht beieinander, dass keine verlässlichen Hochrechnungen möglich waren.

Obama-Anhänger jubeln

Unmittelbar nachdem mehrere Fernsehsender Obamas Sieg bei der Präsidentschaftswahl verkündet hatten, brachen auf dem New Yorker Times Square Applaus und Jubelgeschrei aus. Aber nicht nur dort hatten sich tausende Menschen versammelt, um den Ausgang der Wahl zu verfolgen, auch vor dem Amtssitz des Präsidenten in Washington jubelten Anhänger der Demokraten.

Der unterlegene Herausforderer Mitt Romney hat inzwischen seine Niederlage eingestanden: „Ich habe soeben Präsident Obama angerufen, um ihm zu seinem Sieg zu gratulieren. (…) Das ist eine Zeit großer Herausforderungen für Amerika, und ich bete, dass der Präsident Erfolg haben wird, unsere Nation zu führen.“ Obama wiederum zollte Romney für dessen Wahlkampf respekt und dankte seinen Unterstützern. „Das Beste kommt noch“, so Obama, „ich weiß, was zu tun ist, und ich bin entschlossen, es zu tun.“

Knappe Ergebnisse in den Swing States

Entscheidend für den Wahlsieg Obamas waren dessen knappe Siege in den meisten der wichtigen Swing States, besonders in dem hart umkämpften Ohio. Zudem sicherte sich Obama auch die Mehrheit in den Swing States Michigan, New Hampshire, Wisconsin und Pennsylvania.

Die Swing States und der Ausgang der Wahl in den einzelnen Bundesstaaten ist aufgrund einer Besonderheit des US-Wahlsystems so bedeutend: Wie die Präsidentschaftswahl 2000 zwischen George W. Bush und Al Gore bereits gezeigt hat, wird am Ende nicht derjenige Präsident, der landesweit die meisten Stimmen auf sich vereint, sondern wer die meisten Wahlmänner bekommt. Abgesehen von den Swing States waren die Lager landesweit jedoch klar verteilt: Romney setzte sich wie vorherzusehen im traditionell konservativen Mittleren Westen durch. Obama wiederum gewann die traditionell demokratischen Regionen der USA entlang der Ost- und Westküste und im Nordosten der USA.

Relativ hohe Wahlbeteiligung

Vor zahlreichen Wahllokalen hatten sich laut Medienberichten teilweise chaotische Zustände abgespielt: Bürger mussten teilweise stundenlang warten, bevor sie ihre Stimme abgeben konnten, einige Wahllokale mussten daher sogar länger geöffnet bleiben. Zudem meldeten auch einige Wahllokale erneut Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe per Wahlmaschinen.

Obama verdankt laut ersten Umfragen seinen Wahlsieg vor allem der starken Unterstützung der Afro-Amerikaner und der Latinos. Wenig Unterstützung dürfte seinem Herausforderer Romney zudem dessen Ankündigung eingebracht haben, im Falle eines Wahlsiegs zentrale Projekte Obamas wie die Gesundheitsreform („Obama Care“) oder die zögerliche Regulierung der Finanzmärkte rückgängig zu machen.

Keine Änderungen gab es allerdings bei den Machtverhältnissen in dem Zweikammernparlament: Bei den gleichzeitig mit der Präsidentschaftswahl abgehaltenen Wahlen zum US-Kongress konnten die Republikaner ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigten, wäherend im Senat die Demokraten die Mehrheit behalten.

Deutschland setzt auf Kontinuität

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) setzt durch die Wiederwahl von Barack Obama auf Kontinuität, vor allem, was die weitere Abrüstung und die Wirtschaftspolitik im Welthandel betrifft: „In der Außenpolitik ist mit keinen Brüchen zu rechnen. Wir haben bisher mit den USA sehr gut zusammengearbeitet. Das wird auch weiter so sein. Allerdings müsse bei der Abrüstungspolitik noch mehr passieren, es gelte, die Gunst der Stunde zu nutzen. Zugleich plädierte Westerwelle für einen weiteren Ausbau des transatlantischen Freihandels zwischen Europa und den USA.

Links:

– Interaktive Grafik von tagesschau.de (ARD)

Videos zum Thema:

– Obama dankt seine Anhängern

– Romney gratuliert Obama zur Wiederwahl

(mb)

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