Werte und ihre Folgen: Was Werte in ihrem Wesen sind und wie sie führend wirken

… aus der neuen zweiwöchentlichen Themenserie „The Art of Essential Leadership – So schaffen Sie Werte und führen mit dem Sinn fürs WESENtliche“ von und mit Karin Lohner.

Harvard Business Manager stellt sie in seiner aktuellen Ausgabe ganz vorne auf die Titelseite: Werte. „Neue Werte für das Management – Was die erfolgreichsten Unternehmen der Welt anders machen“ lautet das Titelthema. Immer, wenn die Medien sich um ein Thema bemühen, rückt es ganz deutlich ins Bewusstsein der Allgemeinheit und meist ist es zu diesem Zeitpunkt auch bereits für den Consumer deutlich spürbar und der Griff zur Zeitschrift geschieht willig. Das erhöht zum einen die Verkaufszahlen und bewirkt zum anderen ein breites sehr viel vertiefteres Bewusstsein für „brennende“ Themen. Und schon ist ein Wert entstanden. Rückt etwas ins individuelle oder kollektive Bewusstsein, entsteht praktisch ganz nebenbei der Wert. Wert ist etwas, was uns interessiert. Was nicht interessiert, dem messen wir auch keinen Wert bei. Das ist die zweite Messgröße für Wert: wir müssen ihn selbst verleihen, sonst wird es keiner. Die Werte, die „herrschen“ wiederum schaffen die Grundlage für unser Denken und Handeln. Deshalb hat der Wert des Human Capital in Management und Leadership auch das hervorgerufen, vor dem wir heute stehen – die emotionale Insolvenz, auch Burn-Out genannt.

Die Menschen im Unternehmen fühlten sich über Jahre und Jahrzehnte als „Sache“ als „Investitionsgut“ – einsetzbar, austauschbar, pauschalisiert, auf Funktion reduziert. All das ist natürlich Teil unserer Fähigkeiten als Mensch, aber es wird uns nicht gerecht. Wir sind mehr als Funktion, wir brauchen mehr als Entlohnung für Leistung auf materieller Ebene. Auch der Verkäufer, der jedes Jahr eine höhere Vergütung bekommt und auf ein noch prickelnderes Incentive blicken kann, brennt aus. Keine Boni, keine Gratifikationen, keine sachlich messbaren Erfolge können uns vor dem Burn-Out schützen (wie die zahlreichen Bespiele der Topsportler und Leistungsträger des letzten Jahres bewiesen haben). Aber der Essential Leader kann es. Einem Essential Leader gelingt es, den Sinn zu stiften, den ein Mensch im Wesentlichen braucht ,um langfristig und nachhaltig auf seine eigenen Ressourcen zurückgreifen zu können.

Geistig-seelische Ressourcen sind praktisch unerschöpflich, wenn die Sinnhaftigkeit und der Wert des eigenen Seins und Tuns gewährleistet ist. Die Frage ist nun, woher kommt dieser Sinn, der so entscheidend und wesentlich ist für die Lust an der Leistung. Sinn ist etwas, was wir erschaffen müssen in der Aufgabe des Leadership. Und damit kommen wir zurück zu den Werten.

Sinn entsteht über Werte, ist eine Folge von Akzeptanz der Werte. Menschen tun alles praktisch „selbstverständlich“, wenn sie einen Wert darin sehen – erst einmal für die eigenen Bedürfnisse und im besten Fall auch für das Ganze.

Gemeinschaftlich getragene und gelebte Werte potenzieren den Effekt. Der Essential Leader ist ein aktiver und wahrnehmender Wertschöpfer. Und das macht den wesentlichen Unterschied: der Essential Leader ist sich nicht „zu schade“, die Werte durchgängig und nachhaltig selbst zu leben. Nur das schafft Glaubwürdigkeit in Werte. Dazu braucht es weder Hochglanzprospekte für Unternehmenskulturen und Leitbilder, dafür braucht es nur Authentizität und Vorbild. Bilder und Geschichten sind das, was in uns Menschen auf den Frontallappen in unserem Gehirn wirkt. Und genau hier entscheidet sich Lust oder Frust. Wenn es gelingt, Menschen in den Zustand des Glücks zu bringen, ist Leistung nur eine logische Folge und der folgt genauso logisch der Erfolg. Gelebte und erlebte Werte führen praktisch von selbst. Nur Vorsicht: nicht wirklich gelebte Werte sind nährwertfrei. Die Hirnforschung hat bewiesen: Materielle Güter haben einen kürzeren Glücksfaktor als Erlebnisse.

Das sind traumhafte Aussichten für Essential Leadership: es kostet kein Geld und ist ständig verfügbar – in der gelebten Wertehaltung des Essential Leaders. Kosten reduzieren und dabei Lust auf Leistung und Motivation auslösen – besser geht’s nicht!

Ihre Karin Lohner

Zur Autorin

Karin Lohner ist Speakerin, Executive Coach, Lehrcoach, Dozentin und Autorin. Sie aktiviert Menschen! Sie steht für die Themen Motivation, Aktivierung, Ermutigung und die Erweiterung innerer Grenzen.

Die Diplom-Dolmetscherin und Betriebswirtschaftlerin war 25 Jahre in Positionen in Industrie und Wirtschaft in den Bereichen Weiterbildung, Marketing und Vertrieb tätig. 6 Jahre lang leitete sie die Unternehmensakademie eines Automobilzulieferers. Danach folgten Ausbildungen zum Individualpsychologischen Berater und professionellen Coach.

Seit 16 Jahren ist sie nun als Executive Coach und Lehrcoach im Sinne des „Pure Coaching“ tätig, drei Jahre davon in USA. 2003 gründete sie Lohner Coaching mit Sitz in München. Mit Engagement und Leidenschaft bildet sie zum zertifizierten Life Coach CCC® und zertifizierten Business Coach CCC® aus. Karin Lohner ist Mitglied der German Speakers Association und im Deutschen Coaching Verband DCV.

Weitere Informationen finden Sie unter www.lohnercoaching.de.

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