Deutschland ist Europas Logistik-Hotspot

Denkt man hierzulande an volkswirtschaftlich relevante Branchen fällt den meisten wohl zuallererst der Maschinenbau ein. Auf den ersten Blick ergibt das Sinn. Im Jahr 2015 erwirtschaftete der Maschinenbau, so das Statistische Bundesamt, 19,5 Milliarden Euro Umsatz – allein im Bereich Werkzeugmaschinen. Insgesamt sind es gar 132,9 Milliarden Euro.* Zahlen, über die die Logistik nur müde lächelt. Laut Bundesvereinigung Logistik (BVL) setzte der von ihr vertretene Wirtschaftszweig im vergangenen Jahr zirka 240 Milliarden Euro um, also rund doppelt so viel wie der Maschinenbau.** Worin liegen die Ursachen und welche Konsequenzen hat dieser Erfolg für die deutsche und europäische Wirtschaft? Im folgenden Kompaktüberblick ein paar Antworten auf diese Fragen.

Vorsprung durch Optimierung

Der oben abgebildete Hamburger Hafen gilt gemeinhin als das Sinnbild für die deutsche Logistik. Nicht zuletzt deshalb nennen ihn die Einheimischen selbstbewusst „Tor zur Welt“. Als einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren der Logistik erachten Branchenexperten die Innovationsfreude – sowohl im Großen als auch im Kleinen. So forschen Entwicklerteams der Automobil- und Flugzeugwirtschaft sowie des Schiffbaus und des Güterzugverkehrs ständig an der Optimierung ihrer Produkte. So werden die Herstellverfahren für Lastkraftwagen, Transportflugzeuge, -schiffe und -züge zunehmend Ressourcensparender, die zu verarbeitenden Materialien zunehmend leichter, um so den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß (CO2) zu verringern und damit die Umwelt weniger zu belasten. Selbiges passiert auch in anderen Bereichen. Zum Beispiel im Containerbau oder bei den so genannten Groß- und Kleinladungsträger.

So setzt das niederländische Unternehmen Summit Europe CV, einer der marktführender Hersteller von Komponenten für Aerosoldosen, auf faltbare Behälter, die mit 96.000 Komponenten befüllt und im beladenen fünf mal aufeinander gestapelt werden können – und zwar langfristig. Das  mag kleinlich, gar unwichtig klingen, verhilft aber dem Unternehmen zu einem erhöhtem Ladevolumen, was wiederum signifikant Kosten spart und den CO2-Ausstoß verringert.***

Erfolg der Logistik zeigt sich auf dem Immobilienmarkt

Die ständigen Bemühungen der Logistik – und die damit verbundenen, eingangs erwähnten Erfolge der Logistik schlagen sich auch in ganz anderen Bereichen der deutschen und europäischen Wirtschaft nieder. Zum Beispiel auf dem Immobilienmarkt. So stiegen die Neuabschlüsse für Industrie- und Logistikflächen 2015 europaweit um sieben Prozent auf 18 Millionen Quadratmeter. Deutschland ist mit einem Plus von sechs Millionen Quadratmeter neu angemieteter Flächen und einem Plus von 17 Prozent Europas wichtigster Markt. Oder, um es mit den Worten der Immobilienbrief-Autoren auszudrücken: Deutschland ist der europäische Hotspot für Logistik. Das wird sich konsequenterweise auch auf die Preise für europäische Gewerbeimmobilien auswirken.

* Vgl.: www.de.statista.com: „Umsatz im deutschen Maschinenbau nach ausgewählten Sektoren in den Jahren 2014 und 2015 (in Milliarden Euro)“, zuletzt abgerufen am 08.06.2016

** Vgl.: Bundesvereinigung Logistik (BVL): „Bedeutung für Deutschland“, zuletzt abgerufen am 08.06.2016

*** Nähere Informationen hierzu finden am Thema Interessierte unter folgendem Link.

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