Anlagebeispiel 1: Kleinstbarren
Investments in Gold sind im Gegensatz zu andere Anlageformen vor den Auswirkungen von Finanzkrisen und Inflationen gefeit. Das Edelmetall gehört aufgrund seines intrinsischen Wertes zu den seit Jahrhunderten akzeptierten Zahlungsmitteln. Sein dauerhaft bestehender Sachwert ergibt sich aus der weltweiten Begrenztheit des Rohstoffs. Ein weiterer Vorzug des Goldes liegt in seinem einheitlichen Preis, dessen Wert selbst während eines Währungscrashs bestehen bleibt – auch dann, wenn der Goldkurs wie in den letzten Jahren starken Schwankungen unterworfen ist. Durch die zum Aktienmarkt meist gegenläufige Wertentwicklung bietet diese Anlageform eine gute Möglichkeit Schwankungen im eigenen Portfolio auszugleichen oder zumindest abzumildern. Als Faustregel gilt, dass etwa zehn Prozent des Eigenkapitals in Gold investiert werden sollten. Dies kann in Form von:
- Barren in verschiedenen Größen
- Münzen
- Combibars
- Goldwertpapiere.
geschehen. Wer auf eine hohe Liquidität und Handlungsfähigkeit vor allem in Krisenzeiten setzt, ist mit Kleinstbarren gut beraten. Diese ermöglichen die Abwicklung von Teilverkäufen und erhöhen so die eigene Flexibilität. Während bei massiven Barren die Schwierigkeit besteht einen geeigneten Interessenten zu finden, ohne einen Wertverlust in Kauf nehmen zu müssen, handelt es sich bei kleinen Barren und Münzen um Geldanlagen mit hoher Liquidität. Ein weiterer Vorteil der Barren liegt in den zu Münzen vergleichsweise geringeren Prägungskosten, welche in den Einkaufspreis einfließen.
Anlagebeispiel 2: Platin
Neben Gold und Silber gehört auch Platin zu den beliebten Anlagestrategien, wenn es um die Investition in Edelmetalle geht. Während der Silber- aber auch der Platin-Kurs in den letzten Jahren deutliche Abfälle zu verzeichnen hatten, äußert sich die World Platinum Investment Council „WPIC“ optimistisch, was die zukünftige Entwicklungen des Platin-Marktes betrifft. Grund hierfür ist die Prognose einer steigenden industriellen Nachfrage im Automobilbereich durch:
- Ausbau der Elektromobil-Branche
- Obergrenze für CO2-Ausstoß
- Reaktion auf Palladiumknappheit.
Ein gewichtiges Argument vieler privater Anleger gegen Investments in Platin stellt die hohe Besteuerung des physischen Edelmetalls mit einer Mehrwertsteuer von 19 Prozent dar. Hieraus folgt: Um die Mehrausgaben auszugleichen und von der Rendite profitieren zu können, muss ein Wertzuwachs in mindestens dieser Größenordnung erzielt werden. Wem das zu risikoreich ist, dem bleiben alternative Wege. Durch den Auslandskauf von Münzen kann eine Differenzbesteuerung geltend gemacht werden, welche nur die Verdienstmarge besteuert oder das Edelmetall wird in einem sogenannten Zollfreilager aufbewahrt. Erst beim Import nach Deutschland wird die Umsatzsteuer fällig.
3. Anlagebeispiel: ETF – Börsengehandelte Fonds
In der aktuellen Krisenzeit zeigt sich, dass die sogenannten ETFs (Exchange Traded Funds) aktuell Hochkonjunktur haben und der deutsche Aktienmarkt einen deutlichen Aufschwung zeigt. Bei den ETFs – also zu Deutsch börsengehandelten Fonds – handelt es sich zumeist um Indexfonds, die es als:
- Rentenfonds
- Aktienfonds
- Rohstofffonds
- Mischfonds
gibt. Sie bilden die Entwicklung der Börsenindizes – also die Veranschaulichung der marktübergreifenden Wertentwicklung – möglichst genau nach und reagieren entsprechend auf Kursschwankungen.
Die preiswerten Fonds eigenen sich besonders für Junganleger. Zum einen liegt dies an den monetären Voraussetzungen für ein Investment. Denn ETFs werden deutlich preiswerter als aktiv gemanagte Fonds angeboten und sind im Schnitt erfolgsversprechender als herkömmliche Investmentfonds. Durch die geringe Höhe der entstandenen Kosten, kann die Rendite der Geldanlage schlussendlich umso rentabler ausfallen. Zum anderen können Anleger vor allem von der hohen Flexibilität der an der Börse gehandelten Fonds profitieren: So lassen sich diese in einem einfachen Verfahren nicht nur jederzeit an- sondern auch wieder verkaufen. Dies und die breite Risikostreuung minimieren das Gesamtrisiko für den privaten Anleger.
4. Anlagebeispiel: Mix-It
Eine Umfrage (Stand: 2015) zeigt, dass ein Viertel der Befragten in Zeiten einer drohenden Finanzkrise in Gold investieren würden, während bei Aktien- und Firmenanteilen mit acht Prozent Zuspruch eine große Vorsicht sichtbar wird. Gleichzeitig geht aus der Graphik auch hervor, dass rund 20 Prozent in diesem Bereich bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben. Bei der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Möglichkeiten des Investments wird schnell offenkundig: Jede Anlageform zeichnet sich durch gewisse Stärken aber auch Schwächen aus. Nicht umsonst bedient man sich des Bildes des magischen Dreiecks der Geldanlage und den drei möglichen Anlagezielen:
- Rentabilität
- Sicherheit
- Liquidität.
Dieses Bild veranschaulicht, dass jeweils nur zwei der drei Ziele zeitgleich eingelöst werden können. Das dritte muss dabei zwangsläufig vernachlässigt werden. Je mehr verschiedene Anlageformen das eigene Investment einschließt, desto besser können die einzelnen Ziele partiell abgedeckt werden.
Unter diesen Gesichtspunkten erklärt sich noch einmal umso deutlicher, weshalb ein durchdacht und breit aufgestelltes Portfolio entscheidend für den langfristigen Erfolg Ihres Investments ist und Sie vor zu hohen finanziellen Risiken schützen kann.
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*Die hier zitierte Umfrage stammt aus dem Mai 2020 und wurde online mit 500 Befragten durchgeführt. Zur Fragestellung, welche Themen für sie persönlich in der Corona-Krise wichtiger geworden sei, lauteten die Antworten:
- 60 Prozent: Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen
- 56 Prozent: Unterstützung von Unternehmen in der Region
- 49 Prozent: Nachbarschaftshilfe
- 43 Prozent: Globales Denken in der Wirtschaft
- 39 Prozent: sichere Geldanlagen
- 34 Prozent: freiwilliges Engagement, zum Beispiel in lokalen Hilfsorganisationen
- 30 Prozent: Umwelt- und Klimaschutz.