Wirtschaft und Nachhaltigkeit in Krisen-Zeiten

Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie hat sich nicht nur unser Alltag, sondern auch die deutsche Wirtschaftslage verändert. Inzwischen lässt sich von einer weltweiten Rezession sprechen, die enorme Auswirkungen auf klein- und mittelständische Unternehmen aber auch Privatpersonen hat. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zeigt sich jedoch optimistisch und prognostiziert eine wirtschaftliche Erholung für die zweite Hälfte des Jahres. Helfen sollen hierbei vor allem die Maßnahmenpakete der Bundesregierung zur Unterstützung in der wirtschaftlichen Krise. Im Folgenden gibt der Beitrag einen Überblick über die aktuelle Lage des stationären  und des Online-Handels aber auch den Auswirkungen des Online-Shoppings auf die aktuelle CO2-Bilanz.

Angespannte Situation trotz Lockerungen

Der Mitte März zum Schutz der Gesundheit ausgerufenen Lockdown setzte nicht nur der Industrie, sondern auch vielen Dienstleistern schwer zu. Ein Blick auf die durchschnittliche Wirtschaftsleistung des ersten Quartals zeigt: Es gibt erhebliche Einbrüche. Inzwischen werden die verhängten Schutzmaßen schrittweise wieder gelockert. Besteht also Hoffnung auf ein klein wenig Normalität im Ausnahmezustand? Insgesamt bleibt die Konjunktur eher gedämpft und auch der Einzelhandel läuft schleppend an. Denn die Kunden sind trotz der Öffnung der Geschäfte weiterhin zurückhaltend und kaufen eher gezielt und bedarfsorientiert ein. Ausgedehnte Shoppingtouren stehen nicht auf der Tagesordnung. Schuld daran sind möglicherweise die noch immer herrschenden Masken- und Abstandsregeln. Viele hätten sich noch immer nicht daran gewöhnt – so die Beobachtung einer Einzelhändlerin aus Leipzig.

Online-Handel profitiert

Während der Erfolg des stationären Handels noch immer unter dem Vorzeichen der Krise steht, erfährt der Online-Handel eine neue Blütezeit. Das Geschäft boomt international – wovon nicht nur Direktverkäufer profitieren. Auch Gutscheinportale wie Savoo.de erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Der Blick auf den deutschen E-Commerce zeigt Folgendes: Während sich im Vergleich zum Vorjahr in einigen Segmenten ein Einbruch von bis zu 20 Prozent verzeichnen lässt, werden andere Kategorien deutlich stärker nachgefragt. Dies betrifft zum Beispiel Waren wie Lebensmittel und Medikamente. Insgesamt erfreut sich das Online-Shoppen derzeit jedoch einer hohen Aktivität der Käufern. Eine Statistik des Magazins ZEIT ONLINE listet Länder anhand der Zahl an ausgelieferten Pakten pro Kopf (im Jahr 2017). Direkt hinter der führenden Spitzenposition Chinas (70) liegt Deutschland (24) – noch knapp vor den USA (22). Zu den Gütern, welche aktuell durch die Corona-Krise verstärkt online gekauft werden, gehören einer aktuellen Umfrage (Stand: 2020) zufolge:

  • Bekleidung (14 Prozent)
  • Gesundheitsprodukte (14 Prozent)
  • Bücher (13 Prozent)
  • Hygieneartikel (12 Prozent)
  • Essen vom Lieferservice (11 Prozent)
  • Hobby-Bedarf (10 Prozent)
  • Nahrungsmittel- und Getränkelieferungen (10 Prozent).

Verschlechterung der CO2-Bilanz

Während die erhöhte Nachfrage bei online erhältlichen Produkten positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage hat, zeigen sich auch negative Effekte. Hierzu gehört eine zum Vorjahr deutlich schlechtere CO2-Bilanz. ZEIT ONLINE nennt vor allem vier ausschlaggebende Gründe:

  1. Erster Zustellungsversuch schlägt fehl

Häufig wird der Empfänger bei Zustellung nicht angetroffen. Das Paket muss also erneut weitertransportiert werden und in vielen Fällen vom Empfänger selbst an einer entsprechenden Paketannahmestation abgeholt werden.

  1. Retouren

Gerade bei Bekleidung wird diese meist in verschiedenen Größe bestellt. Die logische Konsequenz: Nicht passende Kleidungsstücke werden an den Verkäufer oder Händler zurückgesendet.

  1. Unnötiges Verpackungsmaterial

Zur Absicherung gegen mögliche Schäden verwenden die Händler häufig viel Verpackungsmaterial. Oder sie verfügen nur über eine geringe Auswahl verschiedener Kartongröße, wodurch ein passgenaues Verpacken nicht möglich ist. Grob zusammengefasst lässt sich sagen: Je größer ein Paket, desto mehr CO2-Austoß hat es durch den Transport zu verantworten.

  1. Ungeduld der Käufer

Viele Bestellungen werden nicht mehr als Sammelversand verschickt, da dies eine zeitliche Verzögerung der Zustellung bedeutet. Der Versand wird als zunehmend weniger umweltfreundlich.

Wer im Internet bestellt, sollte sich also auch Gedanken über seine Verantwortung gegenüber unserer Umwelt machen. Während den ersten beiden Punkte relativ einfach zu begegnen ist, gestaltet es sich bei anderen schon schwieriger. Einige Online-Shops mit Filialen im stationären Handeln bieten an, die Ware direkt an die nächste Geschäftsstelle zu liefern. Der Vorteil: Die Produkte können als Sammelversand verschickt werden. Des Weiteren müssen keine zusätzlichen Adressen angefahren werden. Die aktuelle Bilanz zeigt: Auch im Online-Handel wird es Zeit, Methoden für mehr Nachhaltigkeit zu entwickeln.

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