Platin als Anlageinstrument: Lohnt sich das Edelmetall?

„Nur Bares ist Wahres“ – diese Weisheit hat sicherlich jeder einmal gehört oder versucht zu befolgen. Das steht im starken Kontrast zu unserer schnelllebigen Welt: Heutzutage sind abstrakte Werte wie Zahlen auf dem Konto oder Aktienkurse rapiden Änderungen unterworfen. Physisch vorhandene Werte hingegen bieten Anlegern enorme Sicherheiten, die andere Anlagemöglichkeiten nicht erreichen. So gelten beispielsweise Gold und Silber an dieser Stelle als Klassiker für eine krisensichere Wertanlage.* Als Geheimtipp gilt, in Platin zu investieren. Wieso dies so ist, erklären wir im Folgenden.

Inhaltsverzeichnis

Die Anlagemöglichkeiten Platin und Gold im Vergleich

Platin und Gold haben die Materialeigenschaft gemeinsam, als Edelmetalle schwer verarbeitbar zu sein. Insofern leitet sich sogar der Name Platin vom spanischen Wort „Platina“ (kleines Silber) ab. Da es früher für Platin keine wichtige Anwendung gab, war es praktisch wertlos. Sowohl Gold als auch Platin werden einerseits als Schmuckmetall verarbeitet und andererseits in der Elektronik und anderen Industriezweigen benutzt. Hochwertig verarbeiteter Platinschmuck ist in den letzten Jahren in Mode gekommen, und das Material ist besonders für die Fertigung exklusiver Stücke beliebt.

Aus wirtschaftlicher Sicht bestehen viele Unterschiede zwischen den beiden Edelmetallen. Gold wird zum Großteil als Schmuckmetall verarbeitet – insgesamt in etwa 80 Prozent der Gesamtförderung. Zehn Prozent der jährlichen Goldförderung von circa 2500 Tonnen werden in Elektronik verarbeitet, und der Rest wird unter anderem zu Goldbarren und Münzen verarbeitet.

Platin hingegen findet zum Großteil in der Industrie Verwendung, speziell in der Herstellung von Katalysatoren für Autos. Hier wird ungefähr die Hälfte der Jahresförderung von etwas über 200 Tonnen gebraucht. Der Rest geht in diverse Elektronik und Messtechnik, nur rund 15 Prozent werden zu Schmuck und Anlagemetallen oder Münzen verarbeitet. Durch den relativ vorhersehbaren Verbrauch in der Industrie ist der Platinpreis keinen so hohen spontanen Schwankungen unterworfen, wie es beim Goldpreis der Fall ist.

Fiskalische Betrachtung

Rechtlich lassen sich zwischen Gold, Silber und Platin in der Nutzung für Geldanlagen einige Unterschiede festhalten. Der Kauf von Edelmetallen unterliegt üblicherweise der Besteuerung: Zumindest die Mehrwertsteuer wird fällig. Lediglich Gold ist hiervon unter bestimmten Voraussetzungen als Anlagegold befreit.

Es gibt hier allerdings für Platin wie für andere Metalle sozusagen ein Schlupfloch: Werden Münzen aus dem Ausland gekauft, kann eine Form der Differenzbesteuerung geltend gemacht werden, die nur die Verdienstmarge des Händlers besteuert. Dadurch lässt sich beim Kauf als Privatanleger Geld sparen. Eine weitere Alternative sind sogenannte Zollfreilager, die das Edelmetall aufbewahren. Durch den Umstand, dass es nicht nach Deutschland eingeführt wird, greift auch keine Umsatzsteuer.

Bei Verkauf müssen etwaige erzielte Gewinne versteuert werden. Für Privatpersonen gilt, dass bis zu 600 Euro im Jahr nach Erwerb steuerfrei sind. Werden Edelmetalle ein Jahr lang behalten, sind nach Ablauf dieser Zeit erzielte Gewinne komplett steuerfrei. Diese Regelung soll den Charakter von Wertanlagen stärken.

An- und Verkauf von Platin

Ähnlich wie bei Gold wird Platin in verschiedenen Formen gehandelt. Am einfachsten für Anleger, die in Platin investieren, sind Platinbarren, die handelsüblich in

  • 10 g
  • 20 g
  • 1 oz
  • 100 g
  • 500 g
  • 1 kg

angeboten werden. Je nach Stückelung und Verpackung sind Platinbarren mit Sicherheitszertifikat verfügbar. Hier wird der Barren in einer verschweißten Hülle zusammen mit einem Zertifikat des Herstellers ausgeliefert, der die Echtheit und Herkunft bescheinigt. Dies stellt einen zusätzlichen Schutz vor Fälschungen dar, was insbesondere für Privatpersonen interessant ist und einen Verkauf erleichtert.

Platinmünzen sind von den üblichen Herstellern ebenfalls erhältlich. Beliebte Anlageformen der Edelmetalle hierzu sind oft die Versionen in einer Unze Metall, die sowohl von Größe als auch Wert mit den korrespondierenden Goldmünzen ungefähr vergleichbar sind.


*Lesen Sie dazu auch gern auch unseren Beitrag „Antikrisen-Währung Gold: Das ist Ihr Gold im Ankauf wert“.

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