Arbeitssicherheit mit effektiven Sicherheitstrainings: Perfekte Symbiose aus Methodik und Praxiserfahrung – Interview mit Christoph Schröder

Es ist das alte Lied im Unternehmen: Ihre Mitarbeiter kennen alle sicherheitsrelevanten Vorschriften und können sie auch anwenden. Dennoch sieht die gelebte Realität in der Arbeitssicherheit meistens ganz anders aus. Immer wieder werden Arbeitsprozesse abgekürzt und die Mitarbeiter gehen Risiken ein – bewusst und unbewusst. Um dies zu ändern, setzt das SafeStart-Programm für Arbeitssicherheit beim Menschen selbst an. Dazu gehört unter anderem eine einfache Methode, die in Echtzeit funktioniert und die Ihre Mitarbeiter auch verinnerlichen und anwenden. Was das SafeStart-Konzept so überzeugend macht, erläutert Christoph Schröder im dritten und letzten Teil des Interviews. Darin schildert er unter anderem, wie die Praxiserfahrung aussieht und wie Unternehmen damit ihre Verletzungszahlen im Schnitt um bis zu 50 Prozent senken konnten.

Effektives Sicherheitstraining: Wichtig ist, dass wirklich alle an einem Strang ziehen – Christoph Schröder im Interview

Herr Schröder, kommen wir zur praktischen Anwendung des SafeStart-Ansatzes. Wo liegen Ihrer Erfahrung nach für die Unternehmen die großen Herausforderungen, wenn es um die Umsetzung von Sicherheitstrainings und allgemeinen sicherheitsrelevanten Maßnahmen geht?

Der wohl größte Knackpunkt ist die persönliche Einstellung der Mitarbeiter gegenüber Sicherheitsthemen. Manche entwickeln regelrecht eine Abneigung gegen Sicherheit. Das ist häufig der Effekt von klassisch konzipierten Frontalseminaren, Schulungen, neuen Sicherheitsnormen und so weiter. Diese Reaktion zeigen interessanterweise nicht nur diejenigen, die einem konkreten Sicherheitsrisiko bei ihren Tätigkeiten ausgesetzt sind und deswegen trainiert werden sollen. Dieses Muster tritt bei praktisch allen Mitarbeitern in jedem Feld auf. Aus der Sicht des Managements sind Sicherheitsmaßnahmen oft schon von Vornherein zum Scheitern verurteilt. Deswegen ist eine Investition in diesem Bereich in ihren Augen oft eine Verschwendung von Ressourcen.

Selbst wenn ein Unternehmen sich zu einem verhaltensbasierten Ansatz im Sicherheitsmanagement entschließt, ist das leider noch kein Erfolgsgarant. Klar, die Mitarbeiter nehmen – leider nach wie vor oft gezwungenermaßen – an Trainings teil, lernen Inhalte vielleicht auswendig und sind sicherlich grundsätzlich von der Bedeutung von Arbeitssicherheit überzeugt. Aber wie sehr konnten wir den Mindset zum Thema Sicherheit am Arbeitsplatz tatsächlich verändern? Ist es nur wieder eine Reihe von neuen Regeln oder Bevormundung? Denn die gelebte Realität des Arbeitsalltags sieht in den meisten Fällen ganz anders aus.

Dazu zwei Beobachtungen aus dem Alltag der Arbeitssicherheit: Viele Arbeitnehmer verwenden regelmäßig Shortcuts bei der Arbeit, das heißt, sie kürzen Arbeitsprozesse einfach ab. Dabei setzen sie sicherheitsrelevante Zwischenschritte außer Kraft, entweder bewusst oder aus Gewohnheit oder weil es einfach nur schneller gehen soll. Zudem passiert ein Großteil der Arbeitsunfälle deswegen, weil jemand ausrutscht und hinfällt. Es passieren faktisch sehr viele Unfälle aufgrund von Stolpern, Stürzen und Fallen. Ein so banaler Fehler kann bei jeder Tätigkeit passieren – also auch in risikoarmen Situationen und allen Sicherheitsmaßnahmen zum Trotz. Diese unbeabsichtigten, kritischen Fehler sind schwer zu greifen, lassen jedoch das Sicherheitsrisiko sprunghaft ansteigen.

Sie vertreten mit SafeStart eine innovative Strategie für Sicherheitstraining im Unternehmen, die diese Hürden konstruktiv einbezieht. Wie gehen Sie dabei vor?

Zur erfolgreichen Implementierung des Programms sind zwei Dinge maßgeblich entscheidend: Zum einen, dass alle, also wirklich alle, Mitarbeiter an Bord sind. Das betrifft Fließbandarbeiter genauso wie die erste, zweite und dritte Führungsebene, Sicherheitsbeauftragte, Schichtführer et cetera. Zum anderen verfolgen wir einen erprobten Implementierungsplan, der mit den Unternehmen individuell abgestimmt und angepasst wird. Das heißt zum Beispiel, dass im Sicherheitstraining problematische Faktoren berücksichtigt und von Vornherein miteingeplant werden. Das betrifft etwa Arbeitsmodelle, konkrete Arbeitsprozesse und vor allem aber auch die bestehende Sicherheitskultur.

So arbeiten wir beispielweise mit vielen Unternehmen zusammen, bei denen SafeStart die fehlenden Komponenten ergänzt. Es baut auf dem bereits bestehenden Sicherheitsmanagementsystem auf und integriert eben diesen bislang fehlenden Faktor Mensch. Genau deshalb wirken die Konzepte im SafeStart-Sicherheitsprogramm auch so nachhaltig. Sie lassen sich auf jede konkrete Arbeitssituation anwenden.

Bei SafeStart geht es eben nicht um Regeln. Vielmehr steht die Vermittlung von sicherheitsrelevanten Fähigkeiten im Mittelpunkt, die die Mitarbeiter immer und überall anwenden können. Das macht einen gewaltigen Unterschied – dadurch, dass uns die Mitarbeiter von Beispielen aus dem privaten Bereich berichten, dass die Inhalte auch mit der Familie und Freunden geteilt werden sollen und dass somit auch außerhalb des Arbeitsplatzes ebenfalls weniger Unfälle passieren.

Wie würden Sie den Implementierungsansatz von SafeStart in kurzen Worten zusammenfassen?

Zuallererst schaffen wir die optimalen Bedingungen für ein erfolgreiches Sicherheitsmanagement und entsprechendes Coaching im Unternehmen. Eine zentrale Rolle spielen dabei zum Beispiel die Führungskräfte und das Management. Deren Buy-In ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass die gemeinsame Sprache und Kommunikation auf Augenhöhe überhaupt gewollt sind. Dies beeinflusst die gesamte interne Kommunikation entscheidend.

Zudem gibt es in der Regel bereits ein bestehendes Sicherheitsmanagementsystem, in dem der Faktor Mensch umfassend integriert werden soll und kann, wie zum Beispiel bei Risikobewertungen, Sicherheitsgesprächen, Unfallanalysen und so weiter. Erst danach geht es an die Sensibilisierung der Mitarbeiter zu den menschlichen Faktoren in der Arbeitssicherheit. Dabei geht es nicht um einfachen Frontalunterricht, sondern vielmehr um den Austausch, und die Seminare sind mehr als Workshops aufgebaut. Hinzu kommt, dass wir viel mit dem „Train-the-Trainer“-Ansatz arbeiten. Das heißt, wir bilden geeignete Mitarbeiter des Unternehmens als Trainer aus, die wiederum selbst alle Module zum Sicherheitsprogramm im Unternehmen selbstständig durchführen. Das macht das SafeStart-Konzept zum einen noch einmal nahbarer. Zum anderen bedeutet das für das Unternehmen mehr Key User und weniger Kosten.

Ein weiterer wichtiger Abschnitt im Sicherheitstraining ist „Taking SafeStart Home“. Dabei ermuntern wir alle Kursteilnehmer dazu, ihre Praxiserfahrung mit SafeStart und die Methodik mit nach Hause zu nehmen. Das heißt effektiv, ihr Wissen mit ihren Familien zu teilen und Sicherheit zu einem positiv besetzten Thema zu machen. Das prägt und vertieft nochmals den persönlichen Umgang mit sicherheitsrelevanten Themen. Und wie gesagt, das sollen wirklich alle machen: Das Wort „Mitarbeiter“ beschreibt und meint in der Tat jede Person im Unternehmen, unabhängig der Position.

Welchen Nutzen haben Unternehmen, die SafeStart nutzen?

Das oberste Ziel besteht darin, Verletzungsquoten zu reduzieren und Arbeitsunfälle nachhaltig zu vermeiden. In der Regel werden die ersten Erfolge innerhalb der ersten ein bis zwei Jahre deutlich sichtbar. Laut unserer Kunden sinkt in dieser Zeit beispielsweise die Verletzungsquote um bis zu 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie stark sich der Unterschied bemerkbar macht, hängt natürlich davon ab, wo das Unternehmen zuvor steht, wie das bestehende Sicherheitsmanagement aussieht et cetera. Und unsere Praxiserfahrung mit unserem Arbeitssicherheitstraining beweist: An welchem Punkt auch immer ein Unternehmen steht, es geht noch etwas sicherer, noch etwas besser. Egal wie hoch die Verletzungszahlen sind, mithilfe von SafeStart können die Unternehmen diese Zahlen nochmals spürbar reduzieren.

Letztendlich ist es eine ganze Bandbreite an positiven Effekten, die SafeStart in den Unternehmen erzielt. Dazu gehören ein nachhaltiger Kulturwandel und ein verbessertes Mitarbeiterengagement. Zudem passieren weniger Verletzungen im privaten Umfeld oder im Nebenjob – eben dank dieses gesteigerten Sicherheitsbewusstseins. Das heißt, dass die Mitarbeiter insgesamt wesentlich seltener ausfallen. Hinzu kommt, dass die SafeStart-Konzepte sich auch auf andere Aufgabenbereiche übertragen lassen. So erhöhen sich beispielsweise die operative Effizienz und die Qualität der Leistung aller Mitarbeiter und im ganzen Unternehmen.

Mehr als drei Millionen Menschen in über 3.000 Unternehmen in mehr als 60 Ländern weltweit – das sind beeindruckende Zahlen. Aus welchen Bereichen kommen Ihre Kunden?

Da das SafeStart-Konzept letztendlich für alle Tätigkeitsfelder funktioniert, kommen unsere Kunden aus allen möglichen Bereichen und Industrien: Von der Fertigung bis hin zum Baugewerbe, aus der Lebensmittelindustrie, Chemie und Mobilität bis hin zu Versorgungsunternehmen. Außerdem betreuen wir Unternehmen jeder Größe – kleine und mittelständische Unternehmen wie auch Großkonzerne und Global Player. Wir freuen uns darauf, mit unserem Sicherheitstrainingsprogramm auch Unternehmen im europäischen Raum erreichen zu können. Denn unser Ziel ist es, so viele Unfälle und Verletzungen wie möglich zu vermeiden – weltweit.

Vielen Dank, Herr Schröder, für die interessanten Ausführungen und spannenden Einblicke in die konkrete Anwendung und Umsetzung vom SafeStart-Sicherheitsprogramm und darin, welchen Beitrag jeder Einzelne für Sicherheit im Unternehmen leisten kann und muss. Vielen Dank für das Gespräch und Ihnen weiterhin viel Erfolg dabei, die Welt immer noch ein weiteres Stück sicherer zu machen!

Das Interview mit Christoph Schröder führte Oliver Foitzik, Herausgeber von AGITANO und Geschäftsführer der FOMACO GmbH.

Anmerkung der Redaktion: Dies ist der Abschluss des dreiteiligen Interviews mit Christoph Schröder. Lesen Sie gern auch die vorangegangenen Teile des Gesprächs: Eine Revolution der Arbeitssicherheit: Wie SafeStart Sicherheit auf den Punkt bringt (Teil Eins) und Wie der SafeStart-Ansatz Sicherheit im Unternehmen vollkommen neu definiert (Teil Zwei).

Wenn Sie mehr über aktuelle Trends in der Arbeitssicherheit erfahren möchten, empfehlen wir die aktuell fortlaufende Artikelserie zum Thema „Paradigmenwechsel in der Arbeitssicherheit“.

Zudem finden im kommenden März 2019 einige kostenfreie Frühstücks-Events statt. Diese drehen sich um das Thema „Der Faktor Mensch in der Arbeitssicherheit“. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Veranstaltungsübersicht. Nutzen Sie die Chance und nehmen Sie teil!

Über Christoph Schröder

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Christoph Schröder ist Managing Director von SafeStart Europe. Diese Aufgabe ist für ihn Gelegenheit, seine Erfahrungen aus den Bereichen Arbeitssicherheit und Coaching mit der Vordenkerrolle eines Business Leaders zu verbinden. (Bild: © Christoph Schröder / SafeStart International)

Christoph Schröder ist Managing Director von SafeStart Europe. Er vereint umfangreiche Erfahrungen aus Arbeitssicherheit, Coaching und Business Leadership in internationalen Kontexten. Das Thema Sicherheit und der Faktor Mensch hat für ihn als Sportenthusiast enorme persönliche Bedeutung. Neben seiner Management-Tätigkeit für SafeStart arbeitet er zudem eng mit wichtigen Kunden zusammen und unterstützt sie im Rahmen der Programmimplementierung.

Über SafeStart

SafeStart wurde bereits in 3.000 Unternehmen in mehr als 60 Ländern eingeführt. Das Ergebnis: sie konnten innerhalb kürzester Zeit ihre Unfall- und Verletzungszahlen um durchschnittlich 50 Prozent reduzieren. Die beiden wichtigsten Werkzeuge dazu sind Sicherheitsbewusstsein und die notwendige Achtsamkeit im Umgang mit Gefahrenpotenzialen. Dabei steht der Mensch in Echtzeit im Fokus. So kann jeder Einzelne dazu beitragen, sein Umfeld sicherer zu machen – für sich selbst und für andere. SafeStart fügt sich in Ihr bestehendes Sicherheitskonzept nahtlos ein und lässt sich schnell und mit geringem Aufwand implementieren.

Weitere Informationen zu SafeStart finden Sie unter de.safestart.com.

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