Benchmark-Studie: Führungsstil hat zentralen Einfluss auf innovative Ideen

Der Douglas-Stiftungslehrstuhl für Dienstleistungsmanagement der FernUniversität in Hagen führte in diesem Jahr erneut in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Betriebswirtschaft (dib) und der DEKRA SE eine Benchmark-Studie im Ideenmanagement durch. Im Mittelpunkt standen diesmal die Führungskultur und damit verbundene Führungsstile. Es konnten signifikante Auswirkungen dieser Faktoren auf den Erfolg des Ideenmanagements nachgewiesen werden.

Die vom Douglas-Stiftungslehrstuhl von Prof. Dr. Sabine Fließ entwickelte und konzipierte Benchmark-Studie ermöglicht ein ganzheitliches Benchmarking im Ideenmanagement. Bereits 2011 wurde die Studie mit großem Erfolg durchgeführt, es konnten die zentralen Erfolgsfaktoren im Ideenmanagement ermittelt werden.

Die Führungskultur wurde dabei als wichtigster Einflussfaktor auf den Erfolg des Ideenmanagements identifiziert. Daher lag es nahe, diesem Aspekt mehr Aufmerksamkeit zu schenken. „Die Führungskultur ist der wichtigste Erfolgsfaktor im Ideenmanagement. Unsere Analyse zeigt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem gewählten Führungsverhalten und den relevanten Kennzahlen im Ideenmanagement“, erklärt Sarah Dittrich, Leiterin Ideen- und Innovationsmanagement am dib.

Eigennütziger Führungsstil wenig erfolgreich

Erfolgsorientierte und engagierte Führungskräfte können sowohl bei der Vorschlags- und Beteiligungsquote als auch bei dem erzielten wirtschaftlichen Nutzen weit überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen. Darüber hinaus konnte nachgewiesen werden, dass ein selbstbezogener, eigennütziger Führungsstil zu wesentlich weniger Erfolg im Ideenmanagement führt. Der am weitesten verbreitete Führungsstil in deutschen Unternehmen ist durch eine ausgeprägte Regelorientierung und formalisierte Prozesse gekennzeichnet. Dieser Führungsstil führt zwar zu einer hohen Mitarbeitermotivation, bleibt aber hinsichtlich des erwirtschafteten Nutzens hinter einem engagierten und erfolgsorientierten Führungsstil zurück.

Kooperativer Führungsstil nutzt das individuelle Potenzial

In der Studie wurde zudem deutlich, dass Unternehmen sich nicht zwingend einem konkreten Führungsstil verpflichten müssen, um ihren Erfolg im Ideenmanagement zu steigern. Wichtiger sei es, den Fokus auf die Struktur der Entscheidungsfindung zu legen. „Erfolgreiche Unternehmen nutzen die Kreativität ihrer Mitarbeiter. Engagierten und qualifizierten Führungskräften gelingt es, innovatives Potenzial zu erkennen und zu fördern“, sagt Prof. Dr. Sabine Fließ vom Douglas-Stiftungslehrstuhl für Dienstleistungsmanagement. Als Erfolgstreiber für das Ideenmanagement konnten die fachliche Kompetenz, ein gewisses Erfolgsstreben der Führungskräfte sowie die soziale Kompetenz und das emotionale Einfühlungsvermögen identifiziert werden. Insbesondere die gerechte Arbeitsatmosphäre und gemeinsame Entscheidungen stellen die relevanten Stellschrauben eines erfolgreichen Ideenmanagements dar. Gelingt es einem Unternehmen, diese zentralen Aspekte im Verhalten der Führungskräfte zu verankern, lassen sich die Anzahl der Ideen und Einreicher und damit auch der Nutzen für das Unternehmen steigern.

Verbesserungspotenzial sieht das dib unter anderem bei der Zieldefinition. Die meisten Unternehmen brechen die generellen Ziele für das Ideenmanagement nicht auf die Führungs- und Mitarbeiterebene herunter. Auch die Prozesszeiten sind noch immer recht lang: Bis zur Entscheidung eines eingereichten Vorschlags vergehen rund 70 Kalendertage, bis zu Umsetzung noch einmal knapp 30 Tage.

(Fernuniversität Hagen 2012)

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