BGM Best Practice (Teil 3): VKB Betriebsgastronomie – Interview mit Christian Feist

Wie reagieren die Mitarbeiter auf Ihr Speisenangebot und wie gut wird dieses angenommen?

Wer Aktionen wie einen Veggietag macht, eckt natürlich an. Das ist auch bei uns so. Dennoch sind die Auslastung und Zufriedenheit auf unverändert hohem Niveau.

Wie stark ist das Bewusstsein für gesunde Ernährung bei den Mitarbeitern ausgeprägt?

Ein Unternehmen ist lediglich ein Spiegel der Gesellschaft. Wir haben einerseits Kunden mit einem hohen Bewusstsein für Ernährung und ihren Körper, andere interessieren sich weniger dafür. Es ist aber sichtbar, dass sich die Dinge hin zu einem bewussteren Umgang verändern. So gab es vor zehn Jahren mittags noch Bier in der Kantine und heute nur alle sechs Wochen eine Currywurst. Wenn trotz dieses Veränderungsprozesses die Auslastung und Zufriedenheit unverändert bleiben, spricht das eindeutig für mehr Bewusstsein, also eine positive Einflussnahme.

Konnte seit Einführung Ihrer Ernährungskonzepte eine Veränderung bei den Mitarbeitern beispielsweise hinsichtlich der Fehltage, der Zufriedenheit der Mitarbeiter oder der Wirtschaftlichkeit der VKB festgestellt werden?

Das ist die große Herausforderung des BGM. Wir haben oben erwähnte Studie durchgeführt, die unterstrichen hat, dass wir einen Einfluss haben. Wie dieser Einfluss nachher auf die „Straße“ kommt, können wir nur eingeschränkt beeinflussen und der Versuch, klare, messbare Zusammenhänge (wie z.B. Gesundes Essen = gesunde Mitarbeiter = weniger Krankheitstage = mehr Leistungsfähigkeit = erfolgreiches Unternehmen) herzustellen, wird Aufgabe eines ganzheitlich orientierten Gesundheitsmanagements sein. Jedoch sehe ich in der GV im Rahmen eines solchen Gesundheitsmanagements einen wesentlichen Baustein zur BGF. Wir sind ständig damit beschäftigt, Studien und gesellschaftliche Entwicklungen zu verfolgen und sie im Unternehmen zu kommunizieren. Bisher war das genug, um sich für die eingangs beschriebene gesundheitsorientierte Ausrichtung zu rechtfertigen bzw. die eigene Wahrnehmung im Unternehmen zu stärken. Mehr ist wahrscheinlich auch nicht möglich und aus meiner Sicht auch nicht nötig. Die Energie stecken wir lieber in leckeres Essen …


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