„Die Verschönerung sollte sichtbar, aber nicht auffällig sein“ – Interview mit Dr. Karsten Lange von der Ästhetikwelt Berlin

Das Thema Schönheitschirurgie gewinnt für viele Menschen an Bedeutung. Dabei sind es längst nicht mehr nur klassische Eingriffe wie Brustvergrößerungen und Nasenkorrekturen, die oft in Anspruch genommen werden. Vielmehr sind kleine minimalinvasive Verfahren in immer mehr Fällen die Behandlung der Wahl. Wir haben uns mit Dr. Karsten Lange von der Ästhetikwelt Berlin über aktuelle Trends in der Schönheitschirurgie, die Herausforderungen seiner täglichen Arbeit und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf seine Branche unterhalten.

„Der Trend geht hin zu minimalinvasiven Behandlungsmethoden“ – Interview mit Dr. Karsten Lange von der Ästhetikwelt Berlin

Guten Tag, Herr Dr. Lange! Wir freuen uns, Sie bei AGITANO begrüßen zu dürfen.

Dr. Karsten Lange: Vielen Dank für die Einladung!

In der Ästhetikwelt Berlin bieten Sie und Ihr Team Ihren Patientinnen und Patienten eine große Bandbreite an Behandlungsmaßnahmen im Bereich der plastischen Chirurgie an. Ehe wir näher auf Ihre tägliche Arbeit eingehen, werfen wir doch zunächst einen Blick auf Ihren Werdegang. Wie sind Sie zum Thema Schönheitschirurgie gekommen?

Dr. Karsten Lange: Gern! Ich bin nun bereits seit 27 Jahren als niedergelassener Arzt tätig. Vor etwa 20 Jahren entschied ich mich, neben meiner Tätigkeit als Kassenarzt auch Schönheitsbehandlungen durchzuführen. Damals kam das Thema gerade sehr in Mode. Im Rahmen verschiedener Weiterbildungen und Hands-on-Schulungen habe ich gelernt, wie man mit Botox behandelt und Faltenunterspritzungen durchführt. Ich begann mit einer Patientin im Monat, doch bald schon waren es fünf bis sechs pro Woche.

Aufgrund der Vielzahl der Behandlungen und der zunehmenden Nachfrage und Entwicklung des Beauty-Marktes habe ich 2011 das Berliner Institut für Ästhetische Chirurgie in Berlin-Adlershof und danach die Ästhetikwelt Berlin mit einem zweiten Standort in Berlin-Schöneberg gegründet. Heute behandeln mein Team und ich insgesamt circa 30 bis 50 Patient*innen am Tag.

Was sind die typischen Herausforderungen für einen Schönheitschirurgen?

Dr. Karsten Lange: Viele unserer Patienten möchten Alterserscheinungen reduzieren. Dabei kommt es einerseits darauf an, die Wünsche des Patienten zu berücksichtigen. Andererseits ist aber auch klar und behutsam aufzuzeigen, welche Behandlungsresultate möglich sind und welche nicht. Die größte Herausforderung bei der Behandlung selbst besteht in der Erzielung eines möglichst natürlichen Ergebnisses. Die Verschönerung sollte sichtbar, aber nicht auffällig sein.

Welche Trends sind aktuell in der Schönheitschirurgie zu beobachten?

Dr. Karsten Lange: Der Trend geht dahin, dass größere Operationen vermieden werden sollen. Operationen wie Facelifts sind große Eingriffe. Der Patient ist über einen längeren Zeitraum nicht gesellschaftsfähig, die Behandlung ist mit Schmerzen, hohen Kosten und Ausfallzeiten verbunden. Das lässt sich verhindern, wenn der Patient frühzeitig mit Faltenunterspritzungen mit Hyaluronsäure, Botox-Behandlungen oder Fadenliftings beginnt.

Die neuen Trends sind die alten, allerdings mit steigender Tendenz. Ansonsten gibt es Trends wie Gesäßvergrößerungen, die auch wieder vom Markt verschwinden, weil man feststellt, dass die positiven Effekte minimal und mit einem erhöhten Risiko verbunden sind. Auch das Vampirlifting gehört zu den Schönheitsbehandlungen, die sehr kostenintensiv, aber nicht wirklich ergebnisorientiert sind.

Welche ästhetischen Behandlungen führen Sie am häufigsten durch?

Dr. Karsten Lange: Die häufigsten ästhetischen Behandlungen sind Botox-Behandlungen, Faltenunterspritzungen und Fadenliftings. Operationen führe ich seit einigen Jahren nicht mehr durch, da ich mich auf non-invasive Verfahren spezialisiert habe.

Worauf sollte man bei der Auswahl des Chirurgen oder der Chirurgin achten?

Dr. Karsten Lange: Wichtig ist, dass der Arzt über ausreichend Erfahrung verfügt und einen präzisen Behandlungsfokus setzt. Viele Ärzte behandeln das komplette Spektrum der Schönheitschirurgie von der Brust-OP bis zur Faltenunterspritzung. Besser ist es aber, sich auf einige wenige Behandlungen zu spezialisieren, um so dem Patienten eine hohe Behandlungssicherheit zu bieten. Daher habe ich mich auf Botox-Behandlungen, Faltenunterspritzungen und das Fadenlifting spezialisiert.

„Die Corona-Situation hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Arbeit“

In welchen Situationen kommen Ihre Patient*innen zu Ihnen?

Dr. Karsten Lange: Vor allem attraktive Frauen mittleren Alters bemerken irgendwann, dass sich erste Fältchen bilden. Oft wird zu dieser Zeit die Entscheidung getroffen, mit ästhetischen Eingriffen das Gesamterscheinungsbild wieder aufzufrischen. Hier gilt es, eine harmonische Verjüngung zu schaffen, die man erahnen kann, ohne dass der Eingriff sofort ins Auge fällt.

Daher ist es besonders wichtig, bereits in jüngeren Jahren ästhetische Behandlungen in Anspruch zu nehmen, um die Schönheit möglichst lange aufrecht zu erhalten. Werden ästhetische Behandlungen erst durchgeführt, wenn sich tiefe Falten gebildet haben, ist der Erfolg eher gering und auch für den Patienten nicht zufriedenstellend.

Kommen Ihre Patient*innen aus wohlsituierten Kreisen oder sind Schönheitsbehandlungen auch bei Patient*innen mittleren Einkommens verbreitet?

Dr. Karsten Lange: Die ästhetischen Behandlungen, die bei mir durchgeführt werden, sind absolut bezahlbar. Der Grund hierfür sind meine hohen Behandlungsfallzahlen, sodass sich auch die Angestellte mit normalem Einkommen eine Behandlung leisten kann.

In welchen Situationen raten Sie explizit von einer Korrekturbehandlung ab?

Dr. Karsten Lange: Behandlungen, die von anderen Ärzten oder Heilpraktikern gemacht wurden, korrigiere ich sehr ungerne nach. In dieser Situation sollte sich der Patient immer als Erstes an den zuvor behandelnden Arzt wenden. Sollten bei meinen Behandlungen Korrekturen notwendig werden, werden diese selbstverständlich kostenfrei vorgenommen. Das Wohl und die Zufriedenheit meiner Patienten haben oberste Priorität. Gerade bei Botox-Behandlungen reagiert jeder Patient anders, hier muss das Ergebnis eventuell nach ein paar Wochen nochmal korrigiert werden.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Ihre Arbeit ausgewirkt?

Dr. Karsten Lange: Die Corona-Pandemie hat einen erheblichen Einfluss auf die Behandlungsanzahl. Die Patienten haben teilweise nicht mehr das finanzielle Budget oder sind einfach verunsichert. Daher haben wir deutlich weniger Behandlungen. Aber auch durch die Maskenpflicht sind Eingriffe wie Lippenbehandlungen aktuell nicht so gefragt. Ebenso haben sich die Prioritäten aufgrund nicht mehr stattfindender Veranstaltungen und Events verschoben.

Stark erhöht hat sich hingegen die Anzahl der operativen Eingriffe. Gerade Brust-OPs, Nasenkorrekturen und Fettabsaugungen werden deutlich häufiger nachgefragt, da die Ausfallzeiten im Homeoffice gut kompensiert werden können.

Für die Zukunft sehen wir eine positive Entwicklung, da das Budget, das für Urlaub, Restaurantbesuche et cetera eingeplant war, perspektivisch wieder für Schönheitsbehandlungen zur Verfügung steht.

Also trotz allem ein positiver Ausblick. Herr Dr. Lange, wir wünschen für die Zukunft alles Gute und bedanken uns für das informative Gespräch.

Das Interview mit Dr. Karsten Lange führte die AGITANO-Redaktion. Aus Gründen der Lesbarkeit wurde die generisch maskuline Formulierungsform beibehalten.

Dr. Karsten Lange
Dr. Karsten Lange. (Bild: © Ästhetikwelt)

Über die Ästhetikwelt Berlin

Die Ästhetikwelt Berlin mit Sitz in Schöneberg bietet ihren Patienten ein umfangreiches Behandlungsspektrum in den Bereichen der ästhetischen und plastischen Chirurgie. Hierzu zählen unter anderem Brustvergrößerungen, Liposuktionen, Faltenbehandlungen, Lippenunterspritzungen und Augenlidstraffungen. Als erfahrene Ansprechpartner und Fachärzte für ästhetische und plastische Chirurgie stehen Dr. med. K. Lange und Dr. med. S. Dunda all ihren Patienten jederzeit mit einer freundlichen Beratung und einer individuell abgestimmten Behandlung zur Seite.

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