BGM: Digitalisierung und Individualisierung

Unter der Digitalisierung im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) versteht man den Einsatz von internetbasierten Technologien innerhalb eines Unternehmens. Diese werden dazu eingesetzt, um Mitarbeiter zu befragen und zu informieren. Vor allem für multinationale Großunternehmen, die zahlreiche Niederlassungen in verschiedenen Ländern und auf verschiedenen Kontinenten haben, sind einheitliche digitale Plattformen von großem Vorteil. Dieser Beitrag gehört zur Themenreihe Mitarbeitergesundheit, welche im Juli 2016 auf AGITANO läuft.

Inhaltsverzeichnis

Warum BGM digital werden muss

Die Welt der Technik und der Digitalisierung verändert sich immer schneller. Und mit ihr alles andere. Die technische Entwicklung beeinflusst alle Bereiche unseres Alltags – besonders unser Berufsleben. In immer kürzeren Abständen tauchen Neuerungen und Innovationen auf dem Technikmarkt auf. Jede einzelne davon soll Arbeitszeit einsparen und Unternehmensprozesse erleichtern. Dies hat verschiedene Einflüsse auf die Mitarbeiter:

  • Die zunehmende Vereinfachung der Arbeitsprozesse sorgt dafür, dass Arbeitsplätze verloren gehen und ein einzelner Mitarbeiter sich um immer mehr Prozesse kümmert.
  • Die Ansprüche an die Flexibilität und Belastungsfähigkeit der Mitarbeiter werden immer größer.
  • Immer mehr Arbeit muss in immer kürzerer Zeit erledigt werden.
  • Druck, Stress und psychische Belastung steigen stetig an.

Zunehmende Arbeitsbelastung, flexible Arbeitszeitmodelle, externe Arbeitsplätze (Home-Office et cetera), moderne Ansprüche und Bedürfnisse der Arbeitnehmer und vieles mehr beeinflussen die Gestaltung des betrieblichen Gesundheitsmanagements. All diese Faktoren haben bei jedem Mitarbeiter verschiedene Auswirkungen. Digitale Lösungen bieten die Möglichkeit zeit- und ortsunabhängig Mitarbeiterbefragungen dazu durchzuführen. Große Datenmengen können gebündelt, langfristig gespeichert und individuell ausgewertet werden. So wird automatisch die Entwicklung jedes einzelnen Angestellten dokumentiert und individuelle Profile und Maßnahmen erstellt. Analog wäre ein derartiger Aufwand gar nicht möglich, sowohl aus Zeit- als auch aus Budgetgründen.

Welche Möglichkeiten bietet die Digitalisierung

Der wohl größte Vorteil der Digitalisierung ist das enorme Potential zur Zeiteinsparung. Digitale Plattformen, die von jedem Smartphone überall auf der Welt abgerufen werden können, ermöglichen einen bequemen Zugriff. Neben den bereits erwähnten Einsatzmöglichkeiten zur Datengewinnung, schafft die Digitalisierung auch attraktive Einsatzmöglichkeiten für BGM-Maßnahmen in der Praxis:

  • Ein möglicher unternehmensinterner Einsatz von Wearables (z.B. Gesundheitsarmbänder) liefert regelmäßig Gesundheitsdaten und speichert diese langfristig. Die Geschäftsführung erkennt, welchen Gesundheitsbedarf der Großteil der Angestellten hat.
  • Es können Online-Schulungen – beispielsweise zur richtigen Ernährung oder Pausengestaltung – durchgeführt werden.
  • Die gespeicherten Daten können im Ernstfall an Ärzte und Krankenhäuser weitergeleitet und zur Behandlung herangezogen werden.
  • Gesundheitsspezifische Themen können durch Webinare, Work-Shops oder anderweitiges Informationsmaterial schnell verbreitet und bequem konsumiert werden.

Die Digitalisierung im BGM sorgt also vor allem für eine Zeit- und Arbeitsersparnis. Die direkte Folge daraus ist eine steigende Individualisierung – sowohl auf Mitarbeiterseite als auch für den Arbeitgeber. Durch die Datensammlung können, falls notwendig, individuelle Gesundheitsangebote für entsprechende Mitarbeiter gestaltet und umgesetzt werden. Gerade hinsichtlich des demographischen Wandels und des drohenden Fachkräftemangels ist es wichtig, individuell auf den einzelnen Mitarbeiter einzugehen. Das Thema Mitarbeitergesundheit verschmilzt zunehmend mit dem wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen.

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