… aus der wöchentlichen Kolumne von ElSchnuppero.
Was für ein Paukenschlag: Wie eben auf der Bundespressekonferenz bekannt gegeben wurde, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am heutigen Dienstagmorgen angekündigt, dass die Affäre um das größte und einflussreichste deutsche Geldinstitut ein Ende nehmen müsse. Daher, so Pressesprecher Seibert, hat die Regierungskoalition einstimmig die Absetzung der beiden bisherigen Vorstandschefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain beschlossen. Angela Merkel wird von nun an die Geschäfte der Deutschen Bank leiten.
Die anwesenden Vertreter der Presse reagierten mit entsprechender Überraschung. Auf Nachfrage eines Reporters nach der Vereinbarkeit des Vorstandsposten und dem Amt als Regierungschefin antwortete Merkel persönlich: „Es wird keinen Bruch in der Gestaltung der bundesdeutschen Politik geben. Ob die Fäden von Frankfurt oder von Berlin aus gezogen werden, war auch bereits in der Vergangenheit keine relevante Sorge. Vielmehr verspricht die neue Konstellation einen reibungsloseren Ablauf im täglichen Politikgeschäft, da im Vorstand der Deutschen Bank keine Koalition, sondern eine geschlossene Fraktion mit einem in Stein gemeißelten Ziel sitzt.“
Die Deutsche Bank war in den vergangenen Tagen verstärkt ins Visier der Strafverfolgungsbehörden gerückt. Demnach steht der Vorwurf der Steuerhinterziehung im Raum wie ein riesiger Elefant. Kurz nach der Durchsuchung der Deutschen Bank beschwerte sich Noch-Vorstands-Co-Chef Fitschen telefonisch bei Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier über die katastrophale Wirkung, die diese Razzia in der Welt hinterlassen werde. Seitdem wächst der Druck auf Fitschen von allen Seiten: „Niemand steht im Dezember 2012 über dem Rechtsstaat.“, kommentierte Philipp Rösler telefonisch vom Kongress bundesdeutscher Apotheker.
Dennoch gab es bereits leise Kritik am Vorgehen der Bundeskanzlerin. SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück äußerte seine Verwirrung: „Wenn Angela Merkel nun hauptsächlich von Frankfurt aus agieren und regieren wird, wo werden dann zukünftig die Geburtstagsfeiern stattfinden? Vielleicht auf halbem Wege im thüringischen Oberdorla? Da hat die CDU ihre Hausaufgaben nicht korrekt erledigt, es bleiben Fragen über Fragen!“
Zum Abschluss dieser historischen Pressekonferenz richtete Angela Merkel noch einmal das Wort an die anwesenden Pressevertreter: „Dieser Tag wird ein Meilenstein in der Entwicklung der marktkonformen demokratischen Kultur. In dieser Position wird es uns möglich sein, dem deutschen Ansehen und den deutschen Interessen auf dem globalen Markt bestens zu dienen. Ich kann ihnen versichern, dass dieser Vorgang absolut üblich und alternativlos ist.“
Befürworter dieser einmaligen Umbesetzung schwärmen bereits: „Damit wird es uns möglich sein, das Image der sozialen Marktwirtschaft wieder aufzupolieren.“, sagte ein sichtlich zufriedener Guido Westerwelle, der noch eine weitere positive Nachricht zu verkünden wusste: „Heute Nacht ist es uns zudem endlich gelungen, das Gespenst des Kommunismus in einem Erdloch aufzustöbern und festzunehmen.“
In diesem Sinne
Gez.: ElSchnuppero