Datenschutz? Viele Unternehmen hinken hinterher!

900 Business- und IT-Entscheidungsträger aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien wurden um ihre Einschätzungen bezüglich ihres firmeneigenen Status Quos in Sachen Datenschutz gebeten. Die Ergebnisse? Ernüchternd!

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Datenschutz gilt bald europaweit

Bis zum 25.Mai 2018 ist es noch lange hin. Doch jeder, der unternehmerisch tätig ist, weiß, wie schnell eineinhalb Jahre ins Land gehen. Und der eingangs erwähnte Zeitpunkt dürfte für viele Unternehmen einen Wendepunkt darstellen. Dann tritt die Europäische Datenschutzverordnung GDPR in Kraft. Als im Januar 2012 die damalige EU-Justizkommissarin Viviane Reding in Brüssel die Datenschutzreform vorstellte, erregte dies durchaus Aufsehen in der Fachwelt. Die Kommission wollte nichts geringeres, als die Regeln für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten durch private Unternehmen und öffentliche Stellen zu vereinheitlichen, und zwar europaweit!

Einerseits begrüßten Datenschutzexperten die Reform. Endlich würde für die Unternehmen und die Bürger der Europäischen Union gleichermaßen Klarheit und Rechtssicherheit hinsichtlich des Datenschutzes geschaffen, so die Befürworter. Anderseits steht die GDPR in der Kritik. Denn die Verordnung enthält verschiedene Hintertürchen. So ist es den einzelnen Mitgliedstaaten möglich, bestimmte Gesichtspunkte auch im nationalen Alleingang zu regeln.

Viele sind auf GDPR gar nicht vorbereitet

Viele Unternehmen scheinen darauf hoffen zu müssen, dass dank nationaler Regelungen GDPR nicht allzu stark greift. Darauf deutet eine Studie von Symantec hin. Der Anbieter für Cybersicherheit hat im Rahmen der „State of European Data Privacy Survey“ untersucht, wie gut sich die europäischen Unternehmen auf GDPR vorbereitet haben.

Die Ergebnisse sind ernüchternd:

  • 96 Prozent der weltweit Befragten haben keinen vollständigen Überblick zu GDPR. Deutschlandweit sind es sogar 99 Prozent!
  • 91 Prozent vermuten, ihr Unternehmen wird gar nicht  in der Lage sein, die neue Regelung einzuhalten.
  • 22 Prozent der Unternehmen wollen Compliance in den kommenden zwei Jahren mit höchster Priorität behandeln.
  • 26 Prozent der Befragten sind immerhin der Meinung, dass ihr Unternehmen vollständig auf GDPR vorbereitet ist.
  • 23 Prozent sagen, dass ihr Unternehmen die ab 2018 gültige GDPR wird nicht einhalten können.
  • 20 Prozent halten es für unmöglich, die neue Datenschutzverordnung überhaupt einzuhalten.

Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit

„Diese Zahlen zeigen, dass die Unternehmen nicht nur unzureichend für GDPR gerüstet sind, sondern sich auch nicht ausreichend darauf vorbereiten“, moniert Kevin Isaac, Senior Vice President von Symantec. Die Folge ist eine erhebliche Kluft, die zwischen dem Anspruch der Verbraucher hinsichtlich Datenschutz und der Wirklichkeit, welche die Unternehmen anbieten, besteht.

Eben beschriebene Kluft sollte eigentlich für Alarmstimmung in den Unternehmen sorgen. Denn, wie eine Verbraucherstudie zum Thema zeigt*, ist Datenschutz für viele Verbraucher (88 Prozent) eines der wichtigsten Kaufkriterien. Darüber hinaus erkundigen sich mehr als ein Drittel der Kunden (36 Prozent) bei Transaktionen nach den Sicherheitsvorkehrungen. Im schlimmsten Fall kann das Ignorieren der Verbrauchererwartungen hinsichtlich Datenschutz seitens der Unternehmen für diese erhebliche Umsatzeinbußen bedeuten.

*Vgl. hierzu: Kunden misstrauen Händlern beim Datenschutz

Über den „State of European Data Privacy Survey“:

Weiterführende Informationen und Zahlen, Daten, Fakten aus der Symantec-Studie lassen für am Thema Interessierte unter folgendem Kurzlink (Copy & Paste) abrufen: http://symc.ly/2fmkLW6

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