Die sechs größten unbewussten Stressfallen

Es gibt drei Arten von Stress. Körperlichen, systemischen und emotionalen. Aus diesen ergeben sich eine Reihe von neurobiologischen Stressfaktoren, von denen wir gar nicht bewusst annehmen, dass es sich dabei überhaupt um Stress handelt. Stressfallen also. Im aktuellen Beitrag ihrer Themenserie „Erfolg beginnt im Kopf“ zeigt Ihnen Sonja Volk die gängigsten sechs Stressfallen auf.

Warum wir die Chipstüte immer leer essen

Stress ist heutzutage eines der meist gebrauchten Worte. „Ich habe Stress auf der Arbeit“, „Ich habe Stress mit meiner Partnerin“, „Ich stand total unter Zeitstress“ sind nur ein paar der gängigen Aussagen, die wir in Bezug schon mal gehört, oder auch selbst gesagt haben.

Doch was ist mit den vielen Momenten im Leben, in denen wir uns teilweise gar nicht bewusst sind, dass es sich auch um Stressmomente handelt? Essen Sie es zum Beispiel die Chipstüte immer bis auf den letzten Krümmel leer, obwohl Sie sich dieses mal vorgenommen haben, weniger zu essen? Oder Sie trinken mehr als nur ihr übliches Gläschen Wein? Falls ja, dann kriegen Sie allmählich eine Ahnung davon, dass es sich um Stress aufgrund von übermäßigem Genussmittel-Verzehr handeln könnte.

Warum immer ich?

Stressfallen also, von denen Sie eventuell gar nicht wussten, dass sie für Ihr Gehirn Stress bedeuten. Um eines vorweg zu nehmen: Es gibt drei Arten von Stress. Emotionalen Stress haben wir, wenn Ereignisse oder Menschen in uns unangenehme Gefühle, wie zum Beispiel Wut, Ärger, Traurigkeit, Angst, Hilflosigkeit oder Schuld auslösen. Unter körperlichen Stress verstehen Schmerzen, etwa aufgrund einer Sportverletzung oder auch eine Infektion, wenn uns übel ist, wir unter Schlafproblemen leiden und so weiter und so fort … . Systemischer Stress ist, wenn wir „mit dem Schicksal hadern“ oder uns Sinnfragen stellen, wie zum Beispiel: „Warum immer ich?“, „Was soll das ganze?“ oder ähnliches.

Somit ergeben sich eine Reihe von neurobiologischen Stressfaktoren, von denen Sie nicht bewusst annehmen, dass es sich überhaupt um Stress handelt.

Hier die gängigsten sechs Stressfallen:

1. Sportverletzungsstress: Wenn jemand lange Zeit auf ein Turnier trainiert und dann kurzfristig wegen Krankheit oder Verletzung nicht teilnehmen kann, ist das eben nicht nur körperlich schmerzhaft, sondern auch seeliscch, weil „all die Mühe umsonst war“. So etwas wird gerne unterschätzt und üblicherweise nicht sofort von jedem als Stressfaktor angesehen. Auch das macht die Sache für den betroffenen gegebenenfalls noch schlimmer „Olympia der geplatzte Traum“ und keiner versteht wie niederschmetternd das wirklich ist.

2. Biographie-Stress: Die Trennung von einem Partner, der Todesfall einer nahestehenden Person.

3. Konsummittel-Stress: Wenn Sales-Schilder zu viele Glücksgefühle freisetzen und den Verstand vernebeln und die 38. Tasche gekauft wird, weil das Rabattschild jegliches logische Denken außer Gefecht gesetzt hat, kann das Stress sein. Insbesondere, wenn anschließend Kaufreue eintritt.

4. Euphorie-Stress: Die Vorbereitung der Hochzeit der besten Freundin oder Börsenfieber. Das völlige „Überdreht-Sein“ ist auf Dauer eben auch kein positiver Stress. Und egal ob positiv oder negativ, also egal ob Eustress oder Distress. Auf Dauer ist beides nicht gesund. Beides verbraucht Energie, die eben immer in Balance sein sollte. Wie bei einem Auto: Das braucht auch nicht nur in eine Richtung Benzin, sondern unabhängig von der Richtung immer. Daher ist es stets notwendig, das Arousal, also das Erregungsniveau im ausgeglichenen Zustand zu wissen. Weder zu viel Antrieb, noch zu wenig Antrieb sind das Ziel, also die gesunde Balance.

5. Spiegelneuronen-Stress: Den haben und erleben wir immer dann, wenn einer anderen Person etwas passiert ist und wir darauf mit unangenehmen Gefühlen oder Körperreaktionen reagieren. Ein kleines Kind fällt hin und wir sagen „autsch“, obwohl uns selbst nichts passiert ist. Oder jemand beißt in einer Kochsendung in eine Zitrone und wir verziehen das Gesicht. Oder die beste Freundin erzählt uns ihre Probleme und wir fühlen nicht nur, sondern leiden mit. All das sind Beispiele Spiegelneuronen-Stress (passend dazu, siehe auch: Wie Sie sich vor negativen Emotionen anderer abgrenzen).

6. Handy-Stress: Leiden Sie unter Smartphone-Sucht? Einen Tag – bei manchen auch nur eine Stunde – ohne das geliebte Handy löst bei vielen heutzutage Stress aus. Nicht erreichbar sein, die Angst etwas auf Facebook, XING, Twitter oder wo auch immer zu verpassen, nicht dabei zu sein … das ist bei ganz vielen ein immer größer werdendes Thema und weshalb Menschen zu mir ins Wingwave®-Coaching kommen. Sobald das Smartphone piept, vibriert oder leuchtet und man nicht drangehen kann oder will, werden von Schuld- bishin zu Entzugsgefühlen (mit dem Muskel-Stresstest sofort sichtbar) eine breite Palette an Emotionen spürbar und sichtbar.

Beim Stressmanagement geht es also darum, sich erst einmal bewusst zu machen, was überhaupt mögliche Ursachen sein können, um Veränderung erreichen zu können. Oder wie ich immer sage: Veränderung braucht Bewusstheit!

Mentaltipps, wie Sie im Alltag all diese Stressthemen schnell selbst auflösen finden Sie in den Beiträgen meiner Themenserie hier auf AGITANO, auf meinem Blog oder in meinem Buch „Rundum gesund-mentales Stressmanagement für jeden Tag“.

Eine bewusste Woche wünscht Ihnen

Ihre Mentalcoach Sonja Volk

Über Sonja Volk:

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Bild: © Sonja Volk

Sonja Volk ist Expertin für Emotionspsychologie und auf die Auflösung von mentalen, emotionalen und körperlichen Blockaden spezialisiert. Sie ist zertifizierte wingwave®-Coach & -Lehrtrainerin,  Mentalcoach, NLP-Lehrtrainerin, Gesundheitspädagogin für Stressmanagement i.A., zertifizierte Work-Health-Balance Coach, Businesscoach, Leistungssportlerin, Rednerin (GSA) und zudem Inhaberin ihres eigenen Trainings- und Coachingunternehmens „ErVOLKreich“ in Düsseldorf. Sie begleitet, motiviert, und inspiriert Unternehmen und Privatpersonen auf ihrem individuellen Weg zum Erfolg.

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