Die Zutaten für ein perfektes Wir-Gefühl im Unternehmen

Kooperation ist der Normalfall bei sozialen Wesen. In zunehmend digitalen Zeiten ist die Fähigkeit zur Kooperation wichtiger als jemals zuvor. Der interne Touchpoint Manager kann den Aufbau eines starken Wir-Gefühls unterstützen. Wie genau das funktioniert, verrät uns Bestseller-Autorin und Marketingspezialistin Anne M. Schüller verrät uns im aktuellen Beitrag von „Touchpoint montags“!

Menschen, von denen man etwas will, sind glücklich

Menschen sind nicht primär auf Egoismus und Konkurrenz ausgerichtet sind, sondern auf Zusammenarbeit und gelingende zwischenmenschliche Beziehungen. Unsere Hirne sind vor allem dafür gemacht, das Zusammenleben in einer Gruppe zu meistern, also ein Wir-Gefühl zu erschaffen.

Die unglücklichsten Menschen sind diejenigen, von denen niemand etwas will, die nicht gefragt sind und nicht gebraucht werden. Deshalb zählen Mobbing und soziale Isolation zu unseren schlimmsten Ängsten.

Wer Mitglied einer Gruppe sein will, hält sich an die Spielregeln und Normen, die für diese Gruppe gelten. Ganz generell klingen sie so: „Hilf denen deiner Gruppe! Steh für sie ein! Sei stolz auf sie! Sprich gut über sie! Sei loyal!“ Nach außen grenzt man sich gegenüber anderen Kohorten, sprich der Konkurrenz, vehement ab.

Doch im Innen steht man füreinander ein. Abteilungsegoismen und „Wir hier gegen die da“-Feindbilder innerhalb einer Organisation sind deshalb lebensgefährlich. Und wenn der Kunde zum gemeinsamen Feindbild wird, dann ist das tödlich.

Die Zutatenlisten für ein starkes Wir-Gefühl

Wer interne Konkurrenzkonzepte entwickelt, betrachtet anscheinend immer nur das, was er gewinnt, nicht aber das, was er verliert. Im Digitalzeitalter hingegen spielen die Bündelung von Wissen sowie Kollaboration eine zunehmend erfolgsentscheidende Rolle. Team-Incentives statt Einzelboni sowie Konzepte, bei denen abteilungsübergreifend alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel eingeschworen werden und zusammen gewinnen können, sind deshalb wesentlich besser geeignet.

Menschen wollen stolz sein auf die Firma, für die sie sich entschieden haben. Denn dann springt ein wenig von deren Glanz auch auf einen selbst über. Erfolgreiche Unternehmen bieten also nicht nur Identifikationspotenzial, sie dienen auch der Selbsterhöhung. Dabei scheint es Männern viel mehr noch als Frauen wichtig zu sein, solche Zugehörigkeit öffentlich sichtbar zu machen und ein Wir-Gefühl zu erzeugen. Die wesentlichen Zutaten dafür:

  • Erfolge, die sich feiern lassen
  • Sichtbare Zeichen der Zugehörigkeit
  • Rituale, die zusammenschweißen
  • Geschichten, Mythen, Legenden
  • Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit

Ein starkes Wir-Gefühl entwickelt sich vor allem durch gemeinsame Erlebnisse, durch erzielte Ergebnisse und Stolz auf Erreichtes. Dies trägt der Mitarbeiter durch positive Erzählungen schließlich nach draußen. So können Mitarbeiter am Ende nicht nur wertvolle Bewerber anlocken, sondern auch die Loyalität im Kundenkreis stärken.

Anerkennung geben und Erfolge gemeinsam feiern

Erfolg braucht Anerkennung! Wenn also die Ergebnisse gut sind: Frohlocken Sie, beklatschen Sie sich, feiern Sie Erfolge. Im Großen wie im Kleinen. Bei guten Monatsergebnissen, nach einem gelungenen Kundenevent oder zum Auftakt einer herausfordernden Woche kann man beispielsweise den Mitarbeitern eine kleine Überraschung ins Postfach oder auf den Schreibtisch legen.

Die Arbeitswissenschaft hat längst durch Studien belegt: Wem Gutes widerfährt, versucht sich zu bedanken. Selbst nach einem reinigenden Gewitter kann ein kleines Highlight helfen, die Stimmung wieder auf volle Leistung zu fahren. So sagen Sie mit einem Augenzwinkern: „Sie haben jetzt noch Zeit bis zwölf Uhr, sich zu ärgern, wenn sie das wollen. Dann gibt’s was Feines für alle, und dann geht hier wieder die Post ab, okay?“

Für gute Stimmung sind drei Dinge essenziell: Sinn in der Arbeit, Wertschätzung und Zusammenhalt. So kann man Menschen zu Hochleistungsteams formen und visionäre Ziele erreichen. Bei größeren Erfolgen kann eine kleine Feierstunde oder ein schönes Fest veranstaltet werden.

So richtet sich der Fokus aller Beteiligten auf Resultate. Denn nicht Ziele, sondern Resultate, zu denen jeder Mitarbeiter einen ambitionierten Beitrag leistet, führen zum wirtschaftlichen Erfolg. Beeindruckende Resultate machen stolz und motivieren. Hingegen möchte niemand bei einer Verlierer-Firma arbeiten müssen.

Erfolgsgeschichten intern und extern verbreiten

Es ist übrigens ratsam, über Erfolge nicht nur Buch zu führen, sondern sie auch in Success-Storys zu verpacken, um eine Kultur des Erfolgsgeschichten-Erzählens zu schaffen. Dabei sollte es vor allem um das Positive gehen, und nicht ständig nur um Missstände und Schwächen.

So kann bei jeder Teambesprechung am Anfang eine Erfolgsgeschichte die Runde machen. Viele Unternehmen richten ihren Fokus immer noch viel zu stark auf interne Probleme – anstatt auf das Wohl ihrer Mitarbeiter und Kunden.

Erfolgreiche Unternehmensführer wissen genau wie Trainer im Sport: Niederlagen führen gefährlich schnell zu weiteren Niederlagen. Erfolge hingegen schweißen zusammen, geben Kraft und machen Unglaubliches möglich. Kein Sportler würde seine Negativ-Erlebnisse vorkramen, wenn er zum nächsten Sieg eilen will. Ganz im Gegenteil: Er führt sich seine größten Triumphe vor Augen.

Siege beflügeln! Und sie setzen eine Menge Energien frei! Im Gehirn wird dabei die Wohlfühlsubstanz Dopamin ausgeschüttet. Und das macht süchtig. Dies weckt den Wunsch nach Wiederholung. Am Ende lässt bereits ein kleiner Etappensieg Vorfreude auf die nächste Aufgabe wachsen.

Der interne Touchpoint-Manager als Unterstützer

Als Bindeglied zwischen Organisation, Mitarbeitern und Führungskreis ist der interne Touchpoint Manager für unternehmenskulturnahe Themen und das Wohlergehen der Menschen zuständig. Er sorgt sich um die körperliche, geistige und seelische Fitness der Mitarbeiterschaft. Er unterstützt durch seine Aktivitäten auch die Kollaboration und das Wir-Gefühl, sodass die Mitarbeiter-Performance einen Höchststand erreicht.

Diese Funktion, die manchmal auch von einem Feelgood-Manager eingenommen wird, hat sowohl strategische als auch operative Komponenten. Von daher ist sie viel mehr als nur ein bisschen Mitarbeiterstreicheln. In Zeiten von Talente-Knappheit und Social Media-Gerede kann sie über die Zukunft eines Unternehmens maßgeblich mitentscheiden.

Die Ausbildung zum internen Touchpoint Manager

Die Ausbildung zum zertifizierten internen Touchpoint Manager richtet sich an ambitionierte Beschäftigte aus den Bereichen Mitarbeiterführung und Personalwesen, die im Kontext unserer neuen Arbeitswelt und mithilfe dieser Zusatzqualifikation die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Arbeitgeber sichern wollen. Sie findet vom 19. bis 21. August 2016 in München statt und wird von Anne M. Schüller, Vordenkerin des Touchpoint Management im deutschsprachigen Raum, durchgeführt. Zu weiteren Informationen und zur Anmeldung geht es hier: www.touchpoint-management.de.

Das Buch zum Thema

Anne M. Schüller, Touchpoint, Unternehmen, Management, Organisation, Personal
(Bild: © Gabal)

Anne M. Schüller:

Das Touchpoint-Unternehmen.
Mitarbeiterführung in unserer neuen Businesswelt

Gabal, März 2014, 368 S., 29,90 Euro

ISBN: 978-3-86936-550-3

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