Elektromobilität: Technologie erreicht Serienniveau

Dabei werden die Automobilhersteller stärker auf die besonderen Kundenanforderungen in China und weiteren Schwellenländern eingehen müssen. Vor allem kleine und kostengünstige elektrische Fahrzeugmodelle werden hier gefragt sein. „Solche Modelle stellen niedrigere Anforderungen an die Leistung und die Reichweite der Batterien“, sagt fka-Experte Markus Thoennes. „In den Schwellenländern könnten daher Niedervolt-Antriebstechnologien für Kleinstfahrzeuge einen Durchbruch erleben und damit eine interessante Technologieoption für europäische Hersteller und Zulieferer darstellen.“

Technologie – Industrie – Markt: Rankings nach Indikatoren

Bewerten die Roland Berger- und fka-Experten die sieben wichtigsten Automobilnationen nach den drei Indikatoren Technologie, Industrie und Markt, so ergeben sich unterschiedliche Länder-Rankings:

Technologie: Deutschland löst Südkorea bei der Spitzenposition in diesem Bereich ab, denn deutsche OEMs haben ihr Technologieniveau verbessert und zeitgleich die Fahrzeugpreise gesenkt. Auch japanische OEMs versucht, ausgelaufene Förderprogramme durch niedrigere Verkaufspreise zu kompensieren, während in den USA eher hochpreisige E-Fahrzeuge den Markt dominieren. Verbesserungsbedarf im Technologiebereich besteht hingegen in China. Hier werden die lokalen Joint Ventures mit internationalen Herstellern erheblich helfen. Weltweit gehen die Förderprogramme für Forschung und Entwicklung im Bereich E-Mobilität zurück; staatliche und private Akteure investieren eher in die Entwicklung einer flächendeckenden Infrastruktur – allen voran für das Schnellladen der Batterien.

Industrie: Japan führt weiter das Industrieranking an und baut seinen Vorsprung deutlich aus. Hauptgrund ist die steigende Nachfrage nach Batteriezellen in den USA. So erwarten die Experten, dass Japan bei der Herstellung von Batteriezellen im Jahr 2015 einen weltweiten Marktanteil von 46 Prozent haben wird. Bezüglich der Produktion von Elektro- und Hybridfahrzeugen entwickelt sich die Lage nur in den USA positiv: Im Zeitraum von 2012 bis 2015 werden dort voraussichtlich 311.000 E-Fahrzeuge hergestellt. In Deutschland werden es gerade mal halb so viele sein (162.000).

Markt: Die USA entwickeln sich zunehmend zum Leitmarkt für E-Mobilität; die monatlichen Absatzzahlen liegen stabil im hohen vierstelligen Bereich. So wurden in den USA in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt rund 77.000 E-Fahrzeuge abgesetzt. Deutschland fällt mit 5.200 E-Autos im gleichen Zeitraum deutlich ab, Schlusslichter sind mit großem Abstand Korea (700) und Italien (600).

(Roland Berger Strategy Consultants)


——-

Über den Index Elektromobilität:

Der Index Elektromobilität von Roland Berger Strategy Consultants vergleicht die Wettbewerbsposition der Elektromobilität (Deutschland, Frankreich, Italien, USA, Japan, China und Südkorea) im Bereich der Elektromobilität. Technologie, Industrie und Markt werden dabei als Indikatoren analysiert.

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?