Future Digital Business: Über Business Intelligence, Web Analytics und Online-Marketing

4. Wie sind Sie bei der Auswahl der Experten vorgegangen?

Der rote Faden musste erst entwickelt werden, denn auch wenn die Themenbereiche sehr speziell sind, muss dem Leser klar werden, welche Richtung ich mit dem Buch verfolge und welchen Nutzen er daraus ziehen kann. Danach konnte ich aus den verschiedenen Bereichen die Inhalte mit Detail-Themen und dann wiederum mit den entsprechenden Experten besetzen.

5. Gibt es in Bezug auf die Thematik des Buches auch kontroverse Meinungen oder herrscht eine gängige Interpretation der gegenwärtigen Entwicklungstendenzen vor?

Es gibt sicherlich auch andere Autoren, die andere Schwerpunkte setzen oder eventuell das eine oder andere Modell, das ich im Buch beschreibe anders angehen würden. Aber das ist grundsätzlich auch gut so, denn es eröffnet eine Diskussion um diese Themen, die noch lange nicht in Stein gemeißelt sind. Das Internet ist noch keine 20 Jahre alt, also eine noch junge Disziplin. Themen wie Customer Journey, M-Commerce, Digital Intelligence sind also sogar noch jünger und können weiter spezifiziert und untersucht werden. Die Mischung aus praktischen Best Cases und theoretischen Beobachtungen sind aus meiner Sicht dabei eine gute Kombination.

6. Im ersten Teil des Buches werden ja die Entwicklungen der Web Analyse und das mögliche Zusammenwachsen von Web Analytics und Business Intelligence, also der Big Data, ausgeführt. Worin liegen die Chancen für die Unternehmen – und worin die Risiken für die Konsumenten und User?

Risiken sind nur wenige vorhanden und meistens menschlicher Natur in diesem Fall. Denn die Mitarbeiter in den Unternehmen, die für diese Disziplinen verantwortlich sind, müssen sich nicht nur anhand von Daten sondern vor allem anhand von Inhalten, Milestones und Konzepten miteinander austauschen. Das erfordert Soft Skills, die bei Analysten nicht immer stark ausgeprägt sind, da sie bisher nicht gefordert und auch nicht in der Stellenbeschreibung erwähnt wurden. Das Zusammenwachsen diverser Datentöpfe zur Erstellung eines größeren Gesamtbildes ist die wesentliche Herausforderung im Daten-Dschungel der Zukunft. Daten sind (und waren) massenweise vorhanden. Sie klug zu nutzen, ist eine Kunst, die gelernt werden will und die vor allem im Unternehmen auch dem C-Level sehr wichtig  sein sollte.

7. Im zweiten Teil des Buches wird aufgezeigt, wie dies alles bereits bei großen Unternehmen in der Praxis eingesetzt wird. Können Sie uns hier ein paar Beispiele nennen? Und auch, wofür diese Daten genau eingesetzt werden?

Ich habe mich sehr über die praktischen Beiträge gefreut. Unternehmen wie Deutsche Bahn oder Volkswagen sind grundsätzlich – und wohl auch zu Recht – sehr restriktiv mit Einblicken in die tägliche Daten-Praxis. Umso mehr bin ich glücklich über die Details dieser Big Player. Außerdem gibt es sehr interessante Praxis-Erfahrungen von Margarete Steiff, Navabi oder aber auch plus.de, um ein paar weitere zu nennen. Wir dürfen in dem Buch also Einblicke von reinen Online-Shops erhalten, Unternehmens-Dinosaurier bei der Umstellung auf Online beobachten und auch bei Spezialanbietern Erkenntnisse gewinnen. Die Daten werden immer vor allem für die Optimierung der Website aber auch der Offline-Welt genutzt. Oder aber, um den Bestellprozess zu verbessern oder die Analytics-Abteilung relevant aufstellen zu können. Alles sehr spannende und bisher unveröffentlichte Einblicke.

8. Vieles ist ja für die breite Masse meist noch mehr oder weniger Zukunftsmusik. Wann schätzen Sie wird diese Entwicklung allerdings so weit sein, dass sie den Alltag sowohl der Konsumenten als auch aufgrund des Wettbewerbdrucks den von kleineren und mittelgroßen Unternehmen beeinflussen wird?

Diese Zukunft ist bereits Gegenwart. Und die Entwicklung dahinter seit einigen Jahren in vollen Zügen. Wichtig ist, hier als Unternehmen kompetente Marschrichtungen vorgeben zu können, die aber auch flexibel genug sind, um neue Erkenntnisse über die Zeit zu integrieren. Vor fünf Jahren hat in Deutschland noch niemand über Customer Journey oder Big Data gesprochen. Und in fünf Jahren werden es wieder neue Themen sein, die durch die Inhalte des Buches zwar angedeutet werden können, aber in der Praxis dann doch immer noch zusätzliche Überraschungen und Entwicklungen bieten.

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