Google Analytics 4 setzt auf Machine Learning

Die Zukunft vorhersagen – ein alter Traum der Menschheit. Und Google lässt ihn wahr werden. Zumindest, wenn dieser Blogpost von Google selbst nicht zur Übertreibung neigt. Denn der Online-Riese aus Mountain View hat mit dem neuesten Update auf Analytics 4 Großes vor. Im Folgenden erfahren Sie, um was es geht und warum die Neuerungen auch für Sie relevant sein dürften. Bonus zum Schluss: Hilfreiche Tipps und Hinweise zum Umstellen der Systeme und Weiterlesen.

Was ist Analytics?

Für alle, die einen kurzen Einstieg in das Thema brauchen: Analytics ist ein Tool von Google, das für Webmaster relevante Daten erfasst. Es misst beispielsweise,

  • wie viele Leute eine URL besuchen,
  • aus welchen Ländern sie kommen,
  • welche Geräte sie für den Zugriff nutzen,
  • wie lange sie bleiben und
  • welche Unterseiten am häufigsten aufgerufen werden.

All diese Informationen werden nicht nur punktuell erfasst, sondern über den gesamten Zeitraum ab Einrichtung einer Website beziehungsweise des Trackings. Diese Datenerhebungen ermöglichen genaue Aussagen über Erfolg und Misserfolg von Inhalten, Landingpages und Akquisekanälen.

Kundenzentriert zum besseren Verständnis

In der neuesten Version sollen die Besucher*innen einer Website mehr in den Fokus rücken. Das heißt: Weg von Metriken über Plattformen und Geräten und hin zu Interessen, Verhalten und Trends. Google will Möglichkeiten schaffen, besser und schneller auf Entwicklungen reagieren zu können. Dafür setzen sie auf maschinelles Lernen und ein besseres Zusammenspiel der eigenen Produkte. Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei

  • Smart Insights: Maschinelles Lernen macht es möglich – das neue Analytics ist in der Lage, Trends zu erkennen. So lassen sich höhere Produktnachfragen oder eine Änderung des Nutzerverhaltens vorhersagen. Das gibt Marketers die Möglichkeit, bereits im Vorfeld entsprechende Vorkehrungen zu treffen oder nötige Gegenmaßnahmen schneller umzusetzen.
  • Verbessertes Zusammenspiel mit Google Ads: Das Zusammenspiel von Analytics und Ads zu verbessern, ist schon seit Längerem ein Kernthema von Google. Die neueste Version führt diesen Ansatz konsequent fort. Dafür wird beispielsweise das Konversion-Tracking ausgebaut, das jetzt plattformübergreifend funktioniert und sogar über das Google-Ökosystem hinaus geht. So werden Interaktion mit YouTube ebenso gezählt wie Conversions über die App und sogar aus Werbenetzwerken, die nicht zum Konzern gehören. All diese Informationen fließen nunmehr in den Report mit ein.
  • Kundenzentrierte Datenmessung: Google versucht auf verschiedenen Wegen, Besucher*innen einer Seite eindeutig zuzuordnen; und auch das über Gerätegrenzen und Plattformen hinweg. So soll es möglich sein, zu ermitteln, ob ein*e User*in beispielsweise über eine Anzeige in einem Handyspiel auf die mobile Seite gestoßen ist, um dann später am Laptop im Online-Shop einzukaufen. Das hilft bei einem umfassenderen Verständnis des Kundenzyklus.
  • Datenkontrolle: Google bietet mit dem Update Möglichkeiten, die Datenerfassung, -speicherung und -nutzung individuell zu managen. Marketers können dann entscheiden, in welchem Umfang sie diese nutzen, um etwa Werbung zu steuern oder die Leistung einer Seite zu bestimmen.

Alternativen fürs Personen-Tracking

Das Personen-Tracking steht bereits in vielen Ländern auf der roten Liste – und nicht zuletzt im Rahmen der EU DSGVO. Die entsprechenden Prozesse, um Gesetzesänderungen in Gang zu bringen, brauchen zwar ihre Zeit. Doch in welche Richtung es geht, ist heute schon deutlich erkennbar: zunehmende Einschränkungen aufgrund strengerer Datenschutzregelungen. Und die stellen eine der größten Herausforderungen in der Analyse von Nutzerdaten dar.

Um weiterhin relevante Informationen liefern zu können, setzt Google auf machine learning. Die Algorithmen sollen anhand von Verhaltensmustern und Clustern Voraussagen über die Handlungen von Menschen treffen können, ohne dass eine einzelne Person dafür getrackt werden muss.

„Ich will meinen Account nicht verlieren!“

Wer fürchtet, bei einer Umstellung sämtliche angesammelten Daten zu verlieren oder sich erst einmal in Ruhe mit der 4er-Version auseinandersetzen möchte, bevor er sie einsetzt, darf an dieser Stelle beruhigt aufatmen. Google lässt die neue Analytics-Variante zunächst separat von der alten laufen. Zudem gibt es umfangreiche Migrations-Tools, um verlustfrei alle Daten zu übertragen. Neugierige können sich einfach einen Analytics-4-Account anlegen und mit beiden Systemen gleichzeitig arbeiten, bis sie umsteigen wollen.

Tipp zum Weiterlesen: Wenn Sie mehr über die neuen Features wissen wollen, haben wir eine Empfehlung für Sie. Im Blogpost „Fünf spannende Features, die Analytics 4 zum besten Analysetool machen“ ist alles Wissenswerte ausführlich zusammengefasst.

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