Kulturvielfalt als Erfolgsfaktor: Wie Ihr Unternehmen von kultureller Diversität profitiert
Die moderne Arbeitswelt spielt auf einer globalen Bühne. Daher zeichnet kulturelle Diversität die meisten erfolgreichen Unternehmen aus. Spätestens seit der zunehmenden Relevanz des Internets ist ein Großteil aller Betriebe auf internationalen Märkten tätig und verfügt über Kundschaft aus der ganzen Welt. Auch innerhalb der Belegschaft zeichnet sich in einer globalisierten Arbeitswelt eine Tendenz zu multikulturellen Teams ab.
Fast die Hälfte aller deutschen Unternehmen fördert kulturelle Diversität am Arbeitsplatz mittlerweile direkt, etwa durch die bewusste Rekrutierung multikultureller Mitarbeiter. Über 80 Prozent der in Deutschland gemeldeten Betriebe beschäftigen Angestellte mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Deshalb muss Diversity Management in Unternehmen ernst genommen werden.
Wo Kulturen aufeinandertreffen, eröffnet sich ein enormes Potenzial. Doch oft bleibt dieses Potenzial ungenutzt, da die Herausforderungen, die mit kultureller Diversität einhergehen können, nicht ausreichend angegangen werden.
Herausforderungen erkennen und meistern
In Unternehmen mit kultureller Diversität gibt es entscheidende Herausforderungen, die sich aus kulturellen Unterschieden ergeben können. Dazu zählen:
- Sprachbarrieren
- kulturelle Missverständnisse
- Kulturkonflikte
- Stereotypisierung
- Bewusste oder unbewusste Benachteiligung
Wenn Unternehmen diese Herausforderungen nicht aktiv angehen, kann dies das Arbeitsklima, die Motivation, den Teamgeist und die Produktivität beeinträchtigen. Dies wirkt sich negativ auf den Unternehmenserfolg aus, der durch Inklusion in multikulturellen Teams erheblich gesteigert werden kann. Die inklusive Bewältigung dieser Herausforderungen ist ein wichtiger Schritt, um das Potenzial kultureller Diversität im Arbeitsumfeld zu entfalten und optimal zu nutzen
Sprachbarrieren: Wie internationale Unternehmen am besten damit umgehen
Sprachen prägen das Denken und eröffnen unterschiedliche Sichtweisen auf die Welt. Die Sapir-Whorf-Hypothese beschreibt dies im Sinne eines sprachlichen Weltbildes, das eine eigene Interpretation der Realität und spezifische Denkmuster zur Folge hat.
Das Aufeinandertreffen verschiedener Sprachen bedeutet daher auch das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Weltanschauungen, die nicht immer problemlos vereinbar sind. In einer Belegschaft mit kultureller Diversität können Sprachbarrieren daher zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen führen, die sich negativ auf das Arbeitsklima auswirken.
Um eine reibungslose Kommunikation zwischen Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Sprachhintergründen zu gewährleisten, ist es sinnvoll, in Unternehmen mit hoher kultureller Diversität eine gemeinsame Arbeitssprache festzulegen. Idealerweise handelt es sich dabei um Englisch, das sich in der internationalen Geschäftswelt etabliert hat.
Damit alle Angestellten auf demselben Level kommunizieren können, sollten Betriebe in flexible Business-Englisch-Kurse investieren, die an die individuellen Lernbedürfnisse angepasst sind. Mit dem passenden Wortschatz können diese Trainings eine vielfältige Belegschaft zur effizienten Kommunikation im geschäftlichen Bereich befähigen.
Zusätzlich können Arbeitgeber und Manager durch ein Buddy-System bereits flüssig sprechende Angestellte mit weniger erfahrenen Sprechern zusammenbringen. Dies fördert die kulturelle Diversität und steigert die Sprachkompetenz auf beiden Seiten. Dabei kann das Lehrer-Lerner-Paar auch auf Schwierigkeiten eingehen, die aufgrund der unterschiedlichen Sprachhintergründe auftreten, wie beispielsweise unterschiedliche Bedeutungsnuancen derselben Wörter.
Durch diese Auseinandersetzung lernen die Mitarbeiter nicht nur die Muttersprache und die damit verbundene Denkweise ihrer Kollegen mit anderem Kulturhintergrund kennen, sondern entwickeln auch eine höhere interkulturelle Kompetenz.
Kulturelle Missverständnisse und Kulturkonflikte: Wie Sie ihnen im Arbeitsalltag entgegenwirken
Kulturbedingte Missverständnisse und Konflikte können in Unternehmen mit hoher kultureller Diversität schon auf sprachlicher Ebene auftreten.
Wo eine Sprache aus Höflichkeitsgründen beispielsweise indirekte Formulierungen bevorzugt, sind in andere direkte Formulierungen höflicher. Wo eine Kultur die Sie-Ansprache verwendet, gibt es in anderen keinen Unterschied zwischen Sie und Du. In bestimmten Sprachgemeinschaften kann das Siezen sogar als Ablehnung wahrgenommen werden, was zu Reserviertheit führen kann. Missverständnisse dieser Art lassen sich in Unternehmen durch
- den gezielten Sprachaustausch
- die Förderung von Mehrsprachigkeit im Arbeitsalltag
- die offene Thematisierung sprachlicher Unterschiede
beheben.
Allerdings beschränken sich kulturbedingte Missverständnisse nicht auf die gesprochene Sprache, sondern können in Unternehmen mit kultureller Diversität auch die nonverbale Kommunikation betreffen.
Wann ein Lächeln beispielsweise angemessen ist, hängt vom Kulturhintergrund ab. Ebenso variiert der Einsatz von Schweigen als Kommunikationsmittel. Nicht überall wird Schweigen als Zeichen fehlenden Engagements oder Zurückhaltung interpretiert.
Interkulturelle Trainings können Unternehmen dabei helfen, ihre multikulturelle Belegschaft auf solche Unterschiede aufmerksam zu machen. In der Regel bestehen diese Trainings aus Fallstudien, Rollenspielen oder Workshops, die Offenheit und das Verständnis für fremde Kommunikationsstandards fördern.
Auch das Bewusstsein für kulturell anderweitig standardisierte Verhaltensweisen ist ein Ziel interkultureller Trainings. Wie man beispielsweise Kritik äußert und darauf reagiert, unterscheidet sich von einer Kultur zur anderen.
Arbeitsplatzrelevante Unterschiede gibt es auch, was die Bedeutung und Akzeptanz hierarchischer Systeme betreffen. Durch die Thematisierung dieser Hintergründe entwickeln Mitarbeiter in Unternehmen mit kultureller Diversität eine höhere kulturelle Sensibilität. Dies kann das Selbstbewusstsein steigern und neben der interkulturellen Zusammenarbeit und Kommunikation auch die effiziente Gesprächsführung mit Menschen der eigenen Kultur verbessern.
Stereotypisierung und Benachteiligung: Wie Sie diese trotz kultureller Diversität vermeiden
Mit der Denkweise und den Werten prägt eine Kultur auch die Verhaltensweisen ihrer Mitglieder. Werden solche kulturtypischen Verhaltensmuster zu sehr vereinfacht und verallgemeinert, ist von Stereotypisierung die Rede.
Dabei muss es sich nicht immer um allgemein verbreitete Vorurteile handeln. Stereotype können auch auf den persönlichen Erfahrungen mit Menschen eines bestimmten Kulturkreises basieren. Hat man in seinem Leben beispielsweise nach eigenem Empfinden nur faule Menschen einer bestimmten Nationalität kennengelernt, sind Personen derselben Herkunft in der eigenen Wahrnehmung fortan als faul konnotiert.
Nicht nur Rassisten stereotypisieren. Vorgeprägte Assoziationen sind für alle Menschen ein Teil des Wahrnehmungsprozesses. Das Gehirn macht es sich so einfach wie möglich, um Energie zu sparen. Deshalb greift es lieber auf Erfahrungswerte zurück als Dinge unvoreingenommen neu einzuordnen. Stereotypische Assoziationen spielen sich unbewusst ab. Trotzdem beeinflussen sie, wie man mit anderen umgeht.
In Unternehmen mit hoher kultureller Diversität können Stereotype leicht zu Benachteiligung und Diskriminierung führen. Beispielsweise, wenn Mitarbeiter in höheren Positionen Angestellten aufgrund ihres Kulturhintergrunds weniger oder zu viel zutrauen. Wenn als pünktlich vermutete Deutsche zum Beispiel eher zu zeitsensiblen Geschäftstreffen geschickt werden, gehen Mitarbeiter mit anderem Kulturhintergrund eventuell leer aus. Dadurch erhalten sie weniger Prämien oder haben kaum Chancen auf eine Beförderung.
Benachteiligung dieser Art beeinträchtigt das Selbstbewusstsein und die Motivation, was sich negativ auf die Mitarbeiter-Dynamik auswirkt. In Unternehmen mit hoher kultureller Vielfalt lässt sich unbewusste Diskriminierung leichter vermeiden, wenn ausreichend Führungspositionen mit Menschen aus anderen Kulturen besetzt werden.
Zudem sollte ein Diversitäts- und Inklusionsbeauftragter als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Mitarbeiter können sich im Falle einer empfundenen Benachteiligung an diese Vertrauensperson wenden. Bei der Auflösung von Voreingenommenheit ist es in Unternehmen mit kultureller Diversität außerdem wichtig, alle Beteiligten auf ihre unbewussten Vorurteile aufmerksam zu machen. Dadurch bemerken Angestellte künftig, wenn Stereotype ihren Umgang mit anderen zu beeinflussen drohen und können sich dagegen wehren.
Potenziale kultureller Diversität: Welche Chancen Kulturvielfalt am Arbeitsplatz bietet
Wenn sich Unternehmen den erwähnten Herausforderungen von kultureller Diversität stellen, entdecken sie das Potenzial einer multikulturellen Arbeitsgemeinschaft.
Beispielsweise sind mit kultureller Vielfalt am Arbeitsplatz Vorteile verbunden, wie
- eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation
- bessere Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung
- höhere Kreativität, Empathie, Problemlösungsfähigkeit und Innovationsbereitschaft
- besseres Verständnis für verschiedene Märkte
- ein verbessertes Unternehmensimage.
Mit dem Zusammenspiel dieser Vorteile verbessert kulturelle Diversität innerhalb von Unternehmen die Erfolgschancen auf dem internationalen Markt und steigert den Profit. Studien zufolge kann in Betrieben mit hoher Kulturvielfalt und einer ausreichenden Inklusion sogar ein Zuwachs von mehr als 20 Prozent beobachtet werden.
Höhere Mitarbeiterzufriedenheit: Wie Ihre Mitarbeiter dank Inklusion Profit generieren
In jedem Arbeitsumfeld wollen sich Arbeitnehmer respektiert und wertgeschätzt fühlen. Nachweislich sind sie umso motivierter und leistungsbereiter, je besser Unternehmen dem Wertschätzungsanspruch gerecht werden.
Bei einem Betrieb mit hoher kultureller Diversität beginnt diese Wertschätzung bei der vollen Akzeptanz kultureller Unterschiede. Auch die Honorierung kulturinhärenter Fähigkeiten und der Abbau von Vorurteilen spielen dabei eine Rolle. Mit der höheren Zufriedenheit der Arbeitnehmer steigert sich ihr Selbstbewusstsein. Dadurch werden sie im Umgang mit Partnern und Kunden sicherer und generieren für das Unternehmen eher Umsatz.
Zur Inklusionsstrategie kann auch eine Förderung der Mehrsprachigkeit gehören. Als kulturspezifische Fähigkeit können Arbeitnehmer ihre Muttersprache in Unternehmen mit kultureller Diversität gezielt zur Kundengewinnung auf dem internationalen Markt einsetzen. Kundschaft vertraut Betrieben eher, die im wahrsten Sinne des Wortes dieselbe Sprache sprechen und für ihre Vorlieben sowie Abneigungen sensibilisiert sind.
Mitarbeiter sollten in einem bewusst mehrsprachigen Unternehmen auch unabhängig von Kundenkontakt motiviert werden, ihre Sprache zu nutzen. Auch wenn sie Zweitsprachen beherrschen, fühlen sie sich dadurch vollständig angenommen.
Ähnlich positiv wie eine Mehrsprachigkeitsstrategie können sich Teamevents und Teambuilding-Maßnahmen, bei denen Mitarbeiter ihr Herkunftsland und die damit verbundene Kultur vorstellen und feiern, auf die Wertschätzung und Integration auswirken.
Dadurch wird die gesamte Belegschaft für andere Kulturen sensibilisiert und kann sich durch das höhere Verständnis besser auf dem internationalen Markt behaupten.
Bessere kognitive Fähigkeiten: Wie Teamarbeit von kultureller Diversität profitiert
Weil sich andere Kulturen durch andere Denkmuster auszeichnen, eröffnen sich in multikulturellen Teams vielfältige Perspektiven. Erwiesenermaßen steigert sich mit dem Grad der kulturellen Diversität die Innovationsfähigkeit, Kreativität und Problemlösungsfähigkeit. Bei der Teamzusammenstellung sollten Arbeitgeber und Manager dies bedenken und auf gemischte Gruppen setzen. Zudem sollten Offenheit und Respekt in Gruppen mit kultureller Diversität gezielt gefördert werden. Denn nur wenn man sich ohne die Angst vor Zurückweisung offen ausdrücken kann, vertraut man seine Ideen anderen an.
Auch die Empathiefähigkeit von Teams mit gemischt kulturellem Hintergrund ist laut Studien höher. Das hat einen einfachen Grund. Wenn Unternehmen den Inklusionsgedanken im Kontext von kultureller Diversität erfolgreich umsetzen, müssen sich die Mitarbeiter regelmäßig in die Lage oder Gedankenwelt ihrer multikulturellen Kollegen versetzen.
Das befähigt sie dazu, diese Fähigkeit auch im Umgang mit Kunden zu nutzen. Die Kundschaft fühlt sich dadurch besser verstanden und vertraut dem Unternehmen eher, was sich positiv auf die Kundenbindung auswirkt.
Verbessertes Unternehmensimage: Wie Ihnen kulturelle Vielfalt bei der Selbstdarstellung hilft
Für Unternehmen ist der Begriff der Diversität in der heutigen Welt ein wichtiges Merkmal, um Kunden, Partner und Mitarbeiter zu überzeugen. Dabei macht es einen Unterschied, ob lediglich die Quotenregel befolgt oder kulturelle Diversität erfolgreich gelebt wird.
Wer mit multikulturellen Teams in der Geschäftswelt Umsatz erzielt und sich im betrieblichen Umfeld nachweislich für Vielfalt engagiert, kann damit auf authentische Weise das Unternehmen bewerben. Das verhilft Betrieben im internationalen Marketing zu einer zeitgemäßen Außendarstellung. Weil sich das Image auf diese Weise verbessert, sind qualifizierte Bewerber, erfolgreiche Partner und liquide Kunden eher an dem Betrieb interessiert.
Für den Rekrutierungsprozess hat ein verbessertes Image noch weitere Vorteile. Fortan spricht das Unternehmen nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene Fachkräfte an und hat dadurch bessere Chancen auf besondere Talente. Auch halten lassen sich die rekrutierten Mitarbeiter im Nachhinein besser, wenn das Unternehmensimage glaubhaft kulturelle Diversität, Inklusion und Mitarbeiterzufriedenheit vertritt.
Kulturelle Diversität im Unternehmen gehört gelebt
Von verbessertem Team-Work bis hin zu interkultureller Kompetenz bietet kulturelle Diversität im Unternehmensbereich zahlreiche Chancen. Die Rekrutierung von Mitarbeitern aus verschiedenen Kulturkreisen reicht dabei allerdings nicht aus.
Kulturelle Vielfalt muss mit dem Ziel der Inklusion aktiv gelebt werden. Dabei gilt es, Herausforderungen mit kultureller Sensibilität und Intelligenz zu begegnen. Nur die damit verbundene Wertschätzung von Angestellten aus unterschiedlichen Kulturen setzt das Potenzial von interkultureller Diversität in der Arbeitswelt frei.