„Ich habe die Kraft zum Bäume Ausreißen! Ganz ehrlich…eher kleine Bäume. Vielleicht Bambus…oder Blumen. Genauer gesagt Gras…Gras geht.“
Franziska Maier, Führungskraft
Franziska Maier ist ein Synonym für die moderne Berufswelt, nach außen stark, hinter ihrer Maske oft kraftlos. Denn ein Mentaler Trojaner kann das gesamte System kannibalisieren. Aus der Psychologie kennen wir Begriffe wie Glaubenssätze oder inneren Antreiber. Ein solcher Antreiber könnte beispielsweise lauten: „Lob schafft perfekte Leistung!“ Doch was tun, wenn der maskierte Mentale Trojaner dahinter so klingt: „Du musst selbst immer und überall perfekt sein!“ Solche Menschen verheizen sich unbewusst selbst, verspannen sogar in der Entspannung, fangen an, die eigenen Fehler zu kaschieren und verlieren nach und nach jede Form von Lebenszufriedenheit. Es wird schnell deutlich, dass ein Mentaler Trojaner viel mehr als nur ein Glaubenssatz ist. Meist wurde er geschickt über Jahre hinweg hinter einem durchaus positiven Programm maskiert.
Ein weiterer Trojaner lautet beispielsweise: „Du mußt mindestens so glücklich wie andere sein!“ Damit läuft ein ständig vergleichender Scan über das eigene Dasein. Die Werbung trägt dazu bei, dass wir nur noch glückliche Paare, makellose Menschen in Traumurlauben und natürlich beruflich extrem erfolgreich sehen. „Wer ständig nach vollkommenen Glück sucht, hat den besten Trojaner für Unglück bereits installiert“, so Kellner. Denn Vollkommenheit in Sachen Glück ist seiner Aussage nach eine Illusion. Was es jedoch gibt, sind durchaus erstrebenswerte Glücksmomente. Und diese lassen sich „trojanerfrei“ sogar gezielt herbeiführen und sind ebenso mit hoher Zufriedenheit dann auch erlebbar.
Was tun gegen Mentale Trojaner?
Die autarke Selbstfindung ist tatsächlich schwierig. Denn, ohne dass wir professionelle Programmierer sind, können wir auch keinen Trojaner von unserer Computerfestplatte isolieren. Das bedeutet, dass der Weg über einen erfahren Coach führt. Leider gehe das beim Menschen eben nicht per Mausklick. Zwei Tage Seminar bzw. Coaching müsse man für eine seriöse Umsetzung des Themas veranschlagen.
Anti-Virenschutz und Nährstoff-Entzug
Was Sie sehr wohl sofort und ohne weitere Anleitung tun können, ist für Mentale Trojaner die Angriffsfläche zu minimieren und den Nährboden zu entziehen. Denn gerade negativer Stress und negative innere Dialoge öffnen den Troja-Pferden Tür und Tor. Dazu zwei Techniken von Oliver A. Kellner für die Praxis.
Nummer Eins – positives Schimpfen!
Wann immer Ihnen „der Kamm schwillt“ empfiehlt er im inneren Dialog durchaus bewusst zu schimpfen. Der Trick dabei ist jedoch, dass dieser zum Schluss positiv endet. Ein Beispiel: Ihr Chef greift Sie Ihrer Meinung nach unberechtigt an. Ihre Erfahrung sagt Ihnen, dass in diesem Moment Gegenargumente wenig bringen, da er zu sehr in Rage ist. Deutlich intelligenter scheint es Ihnen, morgen das Thema noch einmal in Ruhe zu besprechen. Ihr innerer Dialog in Form von positivem Schimpfen deshalb: „Du bist ein Riesen-Horn-Ochse….jedoch schöne Schuhe hast Du heute an!“ Sie spüren was dadurch passiert. Sie verschaffen sich selbst ein „inneres Ventil“, das trotzdem in einem positiven Denkprozess mündet. Bei solch einer gelebten Psychohygiene haben Mentale Trojaner wenig Angriffsfläche. Was sie nach einer entsprechenden Pause wirklich sagen, wird in jedem Fall besser sein, als wenn Sie vorschnell und hochemotional aus dem Reptiliengehirn agieren. Und wenn Sie an der Person nichts Positives finden, dann nehmen Sie etwas aus ihrem persönlichen Gedankenumfeld.
Eine Minute für die Aslan-Technik
Oliver Alexander Kellner empfiehlt mindestens zwei Mal täglich sogenannte „Nicht-Raucher-Pausen“ mit seiner „Aslan-Technik“ als Fixtermin zu installieren. Konkret bedeutet das, einmal vormittags und einmal nachmittags einen Serientermin mit kurzem Klingelton beispielsweise in Outlook oder Handy einzugeben. Kommt dieses Signal, dann jeweils eine Minute ran an die Aslan-Technik. A steht für bewusstes und tiefes Atmen zwei bis drei Mal genügen. S für Strecken, also zumindest raus aus der gebückten Haltung („Computer-Sitz-Krankheit“). L für Lächeln, das schüttet gleichzeitig Glückshormone aus. A ist ein kurzes Augentraining – oben, unten, links, rechts. N steht für Nachdenken – können Sie das was sie gerade machen mit mehr Freude tun? Das Spannende daran, Sie werden aktiv von außen täglich an Ihr persönliches Aslan-Training erinnert und können es sogar später im Beisein anderer in leicht reduzierter Form für diese nahezu unsichtbar durchführen. Das minimiert die tägliche Angriffsfläche für negative Trojaner und Sie dürfen löwenstark weitermachen.
Über Oliver Alexander Kellner
Oliver Alexander Kellner aus Haldenwang im Allgäu ist mehrfach ausgezeichneter Coach und Buchautor. Zu seinen Kunden zählen neben Privatpersonen und Führungskräften auch Leistungssportler und sehr namhafte Prominente. Hier gibt es zusätzliche Informationen zum Thema.
Sein aktuelles Seminarhörbuch Wer wird Faszionär transportiert weitere Impulse zum Thema. Der komplette Erlös dieses Werkes geht an das Sozialprojekt www.robincoach.de. In seinem Buch Speed Control finden sich zudem Beiträge von Joey Kelly, Nina Ruge, Reinhold Messner, Mario Adorf, Prof. Dr. von Weizsäcker, Rüdiger Nehberg und weiteren Prominenten.