Personal-Fluktuation: Über eine geglückte Trennungskultur in Social-Media-Zeiten

Trennungsgespräche sind belastend für beide Seiten

Trennungsgespräche sind für jede Führungskraft eine emotional stark belastende Situation. Was man als Betroffener aber mindestens erwarten kann, sind Fairness und Stil. Die Geschichten jedoch, die man von frustrierten Entlassenen hört, sind bisweilen haarsträubend. Manche haben ohne Vorwarnung ihre Namen im Intranet gelesen. Andere haben es von den Kollegen und nicht von ihrem Vorgesetzten erfahren. Oder sie haben per eMail einen Dreizeiler erhalten. Sogar Kündigungen per SMS sind schon vorgekommen. Ein Abgang in Würde wird Vielen unmöglich gemacht – und Menschlichkeit mit Füßen getreten.

Doch Loyalität ist keine Einbahnstraße. Sie beginnt immer beim Management. Leider müssen gerade bei Kündigungen viele Arbeitnehmer mitansehen oder – schlimmer noch – haben es am eigenen Leib erlebt: Loyalität lohnt sich nicht. Loyalität beinhaltet ja nicht nur das engagierte Treueverhalten, sondern auch die so förderliche Mundpropaganda. Ein Mangel an beidem hat nicht nur mit der Wirtschaftslage oder verändertem Sozialverhalten zu tun – in den meisten Fällen ist dies hausgemacht. Die größten Loyalitätskiller heißen: emotionale Kälte, Vertrauensschwund, ständige Umstrukturierungen und eben ein schlechtes Trennungsmanagement.

Die Quittung für eine schlechte Trennungskultur

Es ist nur eine Frage der Zeit: Für eine schlechte Trennungskultur bekommen Unternehmen unausweichlich die Quittung: Alte Rechnungen werden beglichen. Anstatt nämlich in die Passivität zu gehen, schlagen frustrierte Mitarbeiter immer öfter aktiv zurück. Ihr Ziel: Vergeltung für (subjektiv) erlittene Ungerechtigkeit. Hierzu brauchen sie keine Gewerkschaften und keinen Betriebsrat. Heutzutage werden Unternehmen weltweit an den Pranger gestellt. Auf der großen Bühne Internet sind sie hüllenlos nackt. Wer aber nackt ist, der sollte besser fit aussehen. Denn das Firmen-Innenleben wird heutzutage schonungslos bloßgestellt.

Egal, ob man das will oder nicht: Von frustriertem Personal wird ganz schön viel ‚schmutzige Wäsche gewaschen‘. Dazu nutzen Mitarbeiter die entsprechenden Foren, Meinungsportale und Blogs, um sich über das unerträgliche Betriebsklima und die Machenschaften der Oberen mal so richtig auszulassen. Unternehmen behandelt ihre Mitarbeiter also besser gut, denn im Internet lässt sich niemand einen Maulkorb umhängen. Und was dort erst einmal steht, ist nie mehr zu löschen. Besonders fatal: Es schadet dem Image immer gerade dann am meisten, wenn man wieder händeringend nach den besten Talenten sucht. Ach übrigens: Kunden lesen das auch.

—————————————–

Das Buch zur Vertiefung:

Unternehmensorganisation, Anne M. Schüller, Social Media, Marketing, Buch, TouchpointsAnne M. Schüller
Touchpoints
Auf Tuchfühlung mit dem Kunden von heute
Managementstrategien für unsere neue Businesswelt
Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Gunter Dueck
Gabal, März 2012, 350 S., 29,90 Euro, 47.90 CHF
ISBN: 978-3-86936-330-1
Ausgezeichnet als Mittelstandsbuch des Jahres
und mit dem Trainerbuchpreis 2012

—————————————–

Über die Autorin:

Unternehmensorganisation, Anne M. Schüller, Social Media, Marketing, Personal, Trennung, MitarbeiterAnne M. Schüller ist Managementdenker, Keynote-Speaker, zehnfache Buch- und Bestsellerautorin und Consultant. Die Diplom-Betriebswirtin gilt als Europas führende Expertin für Loyalitätsmarketing und ein kundenfokussiertes Management. Sie zählt zu den gefragtesten Business-Referenten im deutschsprachigen Raum. Zu ihrem Kundenkreis zählt die Elite der Wirtschaft.

Weitere Informationen unter:
www.anneschueller.com und
www.touchpoint-management.de

—————————————–

Das Hörbuch zum Thema

Anne M. Schüller Anne M. Schüller Hörbuch
Touchpoints
Auf Tuchfühlung mit dem Kunden von heute
Managementstrategien für unsere neue Businesswelt
ungekürzte Hörbuchfassung, 8 CDs
ISBN 978-3-86936-501-5, € 49,90 / CHF 62.50

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?