…aus der Themenserie „Souveränität und Rhetorik im Unternehmensalltag“ des internationalen Keynote Speakers und Rhetoriktrainers Stéphane Etrillard. Nach dem 12. Teil „80 Prozent der Arbeit einer Führungskraft ist Kommunikation – Eine gute Kommunikation steigert die Produktivität des Unternehmens“, folgt heute die Fortsetzung: „Effektive Kommunikation für Führungskräfte – Eine gelungene Kommunikation ist die Grundlage des Unternehmenserfolges.“
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Vielen Unternehmern ist noch zu wenig bewusst, dass mangelnde emotionale und soziale Kompetenz sowie die daraus resultierende ineffektive Kommunikation die Produktivität der Belegschaft vermindern. So wird geschätzt, dass rund 70 Prozent aller Fehler im Unternehmen auf eine falsche Kommunikation und Missverständnisse zurückzuführen sind. Ein Grund mehr, eine Änderung einzuleiten. Und schon mit vergleichsweise einfachen Methoden können Sie große Wirkungen erzielen.
Hoher Krankenstand, Dienst nach Vorschrift, fehlendes Engagement, Abschottung, schlechter Informationsfluss, eine brodelnde Gerüchteküche, Suche nach Sündenböcken, Spannungen, Negativstimmung, Ausreden, hohe Fehlerquote, Missverständnisse, Unproduktivität – all dies und noch vieles mehr ist die Folge einer schlechten Kommunikation im Unternehmen. Wo es an der Kommunikation hapert, liegt ein erheblicher Teil des Potenzials im Unternehmen brach. Jeder ökonomisch denkende Unternehmer hat triftige Gründe, daran etwas zu ändern.
Bewusstsein entwickeln
Die Frage lautet also: Wo beginnen? Die Antwort ist einfach: bei sich selbst. Führungskräfte sind letztlich Begleiter und Trainer ihrer Mitarbeiter auf dem Weg zum Ziel. Ihre Aufgabe ist es daher, mit gutem Beispiel voranzugehen. Schließlich geben die Führungskräfte im Unternehmen den Ton an, was hier wortwörtlich verstanden werden darf. Trainieren und optimieren Sie deshalb Ihr Kommunikationsverhalten.
Machen Sie sich zuerst Ihren eigenen Kommunikationsstil bewusst: Können Sie zuhören, sich selbst einmal zurücknehmen, die richtigen Fragen stellen und sich in die Perspektive Ihrer Gesprächspartner versetzen? Schärfen Sie Ihre Wahrnehmung, indem Sie bewusster auf Ihre eigene Kommunikation und auf das Kommunikationsverhalten Ihrer Mitarbeiter achten. Nur so ist es möglich, den Gesprächspartner richtig einzuschätzen, die passenden Worte, den richtigen Ton und überzeugende Argumente zu wählen.
Verständigung erzielen
Kommunikationsstörungen treten in erster Linie deshalb auf, weil es im täglichen Umgang an Menschenkenntnis, sprich Einfühlungsvermögen fehlt. Wenn Sie nicht wissen, wie Sie und Ihre Worte auf andere wirken, kann die Kommunikation nicht gelingen. Das erste Ziel einer effektiven Kommunikation ist dabei stets die Verständigung. Und schon das hat seine Tücken. Sie haben es sicher schon selbst erlebt, dass Sie vom Gesprächspartner missverstanden wurden, dass Sie aneinander vorbeigeredet haben. Es kommt eben nicht darauf an, was Sie sagen, sondern wie es beim Gesprächspartner ankommt.
Die Kunst der Kommunikation ist daher, etwas so zu sagen, dass die Worte wie gewünscht beim Gesprächspartner ankommen. Genau dafür braucht es die besagte Menschenkenntnis und eben Einfühlungsvermögen. Doch geht die Fähigkeit im Trubel des Unternehmensalltags schnell verloren. Versuchen Sie daher in Ihren Gesprächen gleich mitzudenken, wie Ihre Worte wohl auf den anderen wirken werden. So verhindern Sie Missverständnisse und erleichtern das gegenseitige Verstehen.
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