Stéphane Etrillard, Rhetorik im Unternehmensalltag (15): Wie Sie unfaire Gesprächspartner in ihre Schranken weisen

Machen Sie sich in solchen Fällen zunächst bewusst, worin genau die Strategie Ihres Gegenübers besteht – damit haben Sie ihn durchschaut. Schon das gibt Ihnen Sicherheit. Doch jetzt geht es noch darum, dem Gegenüber nicht in die Falle zu gehen, indem Sie nicht so reagieren, wie er es erwartet. Halten Sie sich deshalb an die folgenden Regeln:

  • Das Wichtigste: Lassen Sie sich nicht provozieren – auch nicht durch persönliche Angriffe. Versuchen Sie, Ihre Emotionen im Griff zu behalten, und bleiben Sie ruhig und demonstrativ sachlich. Ruhe und souveräne Gelassenheit sind die besten Strategien zur Abwehr aller unfairen Methoden.
  • Zeigen Sie stets, dass Sie an der Sache interessiert sind und eine Lösung suchen, von der beide Seiten profitieren.
  • Greifen Sie nicht zu den gleichen Waffen wie Ihr Gegenüber, damit würde das Gespräch lediglich zum verbalen Zweikampf herabgestuft. Einer Verständigung kommen Sie damit keinen Schritt näher.
  • Packen Sie das Problem bei der Wurzel: Zeigen Sie dem Gegenüber so früh wie möglich, dass Sie seine Taktiken durchschauen und nicht gewillt sind, sich ebenfalls auf diesem Niveau zu bewegen. Sprechen Sie offen aus, dass Sie den Eindruck haben, manipuliert zu werden. Wenn Ihr Gegenüber merkt, dass Sie ihn durchschaut haben, wird er sich kaum die Blöße geben und weiterhin mit rhetorischen Tricks arbeiten.

Sehen Sie nicht über Manipulationsversuche hinweg!

Manche Menschen glauben, dass es angebracht ist, zunächst ein Auge zuzudrücken und über die Sache hinwegzusehen – dies ist ein Fehler. Zögern Sie also nicht, die Tricks Ihres Gegenübers zu entlarven. Nur dann, wenn ein unfairer Gesprächspartner merkt, dass er bei seinem Gesprächspartner mit seinen Methoden auf Granit beißt, wird er auch seine Lenkungsversuche abstellen. Oft reicht es hier schon, dem Gesprächspartner zu signalisieren, dass Sie ihn durchschaut haben, indem Sie sich eben nicht provozieren lassen und betont sachlich bleiben. Hilft das nicht, sprechen Sie das Verhalten Ihres Gesprächspartners an. Fragen Sie ihn einfach, wodurch sein aggressives Verhalten zu erklären ist. Stellt er sein destruktives Verhalten schließlich noch immer nicht ab, dürfte er kaum an einem konstruktiven Gespräch interessiert sein. Dann bleibt als letztes Mittel nur der Gesprächsabbruch.

Es bringt jedoch nichts, lediglich mit einem Gesprächsabbruch zu drohen. Entweder Sie brechen ein Gespräch ab oder nicht. Wenn Sie also keinen anderen Ausweg mehr sehen und alles in Ihrer Macht stehende versucht haben, erklären Sie das Gespräch für beendet. So mancher Gesprächspartner wird erst jetzt erkennen, was er angerichtet hat, und versuchen, Sie zur Fortsetzung des Gesprächs zu bewegen – lassen Sie sich nicht darauf ein. Sobald das Wort Abbruch fällt, bleibt Ihnen nur noch, das Gespräch konsequent und ohne zu zögern abzubrechen. Erklären Sie kurz, warum Sie das Gespräch beenden wollen, bleiben Sie dabei betont sachlich und machen Sie das Angebot, es in einiger Zeit gern noch einmal erneut miteinander zu versuchen: „Herr X, das bringt heute nichts. Ich kann und will Ihre persönlichen Angriffe nicht weiter akzeptieren und werde das Gespräch daher jetzt abbrechen. Wenn Sie möchten, können wir uns nächste Woche noch einmal zusammensetzen und bis dahin unsere Positionen überdenken. Auf Wiedersehen.“

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Über Stéphane Etrillard

Stéphane-Etrillard-Diplomatie-2Stéphane Etrillard zählt zu den Top-Wirtschaftstrainern und Coaches. Er gilt als führender europäischer Experte zum Thema „persönliche Souveränität“. Als Coach und Autor genießt er einen hervorragenden Ruf. Mit seinen offenen Seminaren im Bereich Rhetorik und Dialektik sowie Selbst-PR verhilft er seinen Teilnehmern zu mehr Souveränität in allen Lebenslagen. Zu seinen Privatklienten zählen Manager aus Top-Unternehmen, mittelständische Unternehmer und Politiker sowie viele Menschen, die sich bei ihm neue Impulse holen, um ihre Kommunikation zielführender zu gestalten. Durch zahlreiche Vorträge und Publikationen ist er einem breiten Publikum bekannt geworden. Er ist Autor von über 30 Büchern und Audio-Coaching-Programmen, die zu den Business-Topsellern zählen. Stéphane Etrillard zählt das Who’s Who europäischer Unternehmen zu seinen Kunden. Das Spektrum seiner Kunden erstreckt sich von innovativen Mittelständlern über DAX-Unternehmen bis zu global agierenden Konzernen.

www.etrillard.com
www.mastermind-coaching.de

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Buchtipp:

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Mit Diplomatie zum Ziel
Wie gute Beziehungen Ihr Leben leichter machen
252 Seiten, 15,6 x 23 cm, gebunden
Gabal-Verlag – März 2013
ISBN 978-3869364735
(hier finden Sie mehr zu dem Rhetorik-Buch für den Unternehmensalltag)

 

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