Strukturwandel 2.0, Automotive: Schmaler Grat für mittelständische Zulieferer

Inhaltsverzeichnis

Oliver Wyman-Analyse zur Automobilzulieferindustrie

Bild: Industrieroboter in der Produktion / KUKA AG

Die Automobilindustrie steht in den kommenden Jahren vor enormen Herausforderungen. Im Sog des anstehenden Wachstums haben OEMs wie Zulieferer die nächste Welle des Strukturwandels zu bewältigen. Dieser eröffnet zwar neue Chancen, erfordert aber auch immense Investitionen. Schon heute sind die finanziellen Spielräume vieler Supplier begrenzt – nicht zuletzt aufgrund niedriger Profitabilität und zunehmend anspruchsvolleren Kapitalgebern. Gerade die klassischen mittelständischen Automobilzulieferer wandeln daher auf einem schmalen Grat. Wollen sie den Strukturwandel 2.0 und die damit verbundenen Kosten stemmen, müssen sie vor allem an ihrer strategischen Ausrichtung und operativen Exzellenz arbeiten und so ihre Profitabilität und Kreditwürdigkeit sicherstellen. Dies sind Ergebnisse der Oliver Wyman-Analyse zu den Folgen des Strukturwandels für die Zulieferindustrie.

Umdenken nötig

Konsequenter denn je müssen die mittelständischen Zulieferer jetzt an ihrer strateg ischen Positionierung arbeiten – und dies langfristig gesehen. Dazu gehören unter anderem klare Footprint- und Portfolio-Strategien, aber auch die strategische Definition de r werthaltigen Aktivitäten und des eigenen Wertschöpfungsbeitrages. Zugleich gilt es, nicht nur in Ei nkauf, Produktion oder Entwicklung gut aufgestellt zu sein. Die Herausforderung be steht darin, in allen Bereichen entlang der gesamten Wertschöpfungskette besser als die Wettbewerber z u agieren, um sich so differenzieren zu können. Dies umfasst die optimale Auswahl und Priorisierung von Projekten, eine professionelle Einkaufsorganisation, striktes Kostenmanagement, die Optimierung der Produktionseffizienz und -qualität sowi e die Auslagerung von Logistikprozessen.

Darüber hinaus sollten die mittelständischen Zulieferer offen sein für alle Finanzierungsoptionen – seien es Unternehmensanleihen oder Nachrangdarlehen, sei es Kapitalzufluss durch Private-Equity- Gesellschaften oder andere strategische Investoren. „Der Grat z wischen Durchkommen und Abstürzen ist extrem schmal“, so Stolz. „Wer nicht ins Minus rutschen und einen Liquiditätsengpass riskieren will, sollte sich jetzt strategisch richtig ausrichten und operativ massiv auf Profitabilität trimmen.“

(Oliver Wyman)

—-

Weiterführende Artikel

Automotive Insights 02.2013: Aftermarket in der Automobilbranche gewinnt an Bedeutung
Automotive INNOVATIONS Award 2013: VW innovativster Konzern – Mercedes-Benz gewinnt Markenwertung
Frost & Sullivan: Die Zukunft des Einzelhandels in der Autoindustrie
– Automotive: FAST 2025 – Massiver Wandel in der automobilen Wertschöpfungsstruktur
Automobilindustrie: Arbeitsplatzboom bis 2030 durch Elektromobilität möglich
PwC: Autobranche wächst langsamer – Nur jeder dritte CEO rechnet fest mit Umsatzplus
Geschäftsmodelle der Automobilbranche auf dem Prüfstand
Effizienz: Neue Prozesse und Anlagenkonzepte für ressourcensparende Karosserielackierung

—-

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?