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Über Unvernunft und eine neue Lebendigkeit im Leben – Interview mit Andrea Latritsch-Karlbauer
Andrea Latritsch-Karlbauer hat sich in ihren neuen Buch „Es lebe die Unvernunft!: Anleitung zur Lebendigkeit“ mit den Themen Unvernunft, Spontaneität und Lebendigkeit im Leben auseinandergesetzt.
Frau Latritsch-Karlbauer, eben ist Ihr Buch „Es lebe die Unvernunft – Anleitung zur Lebendigkeit“ erschienen. Was hat Sie bewogen, über die Unvernunft zu schreiben?
Es gab mehrere Aspekte, die mich dazu veranlasst haben, dieses Buch zu schreiben. Einerseits bemerkte ich an mir selber gewisse Gewohnheiten, die bestimmte Bereiche in meinem Leben langsam, aber sicher stagnieren ließen und mich mehr und mehr in eingefahrene Geleise brachten. Andererseits habe ich auch in der Interaktion mit meinen Seminarteilnehmern immer wieder gemerkt, dass sie das permanente Perfektionsstreben erstarren lässt und sie irgendwann dann gar nicht mehr in der Lage sind, ihre Erfolge zu sehen und auch zu genießen. Genau das aber ist so wichtig! Wir sollten alle zu diesem wunderbaren Moment kommen, in dem wir aus unseren Routinen heraustreten, neue Dinge ausprobieren, unkonventionelle Lösungen finden und Überraschungen in unserem Leben willkommen heißen. Dann werden wir lebendig und strahlend. Diese Haltung überträgt sich auf das Business und auf das gesamte Leben. Und genau dann wird es wieder spannend. Um den Menschen in dieser Hinsicht ein neues Bewusstsein vor Augen zu führen, dafür habe ich dieses Buch geschrieben.
Wie definiert sich der Begriff „Unvernunft“ für Sie? Beziehungsweise, gibt es überhaupt eine Definition, die generell auf alle zutreffen kann? Weil, was für den einen schon galoppierende Unvernunft darstellt, ist eventuell für jemand anderen ja noch völlig normal.
Genau das war auch die ganz große Herausforderung, das Wort „Unvernunft“ zu erfassen und darzustellen. Ich habe im Zuge meiner Recherche für dieses Buch mehr als 100 Leute sämtlicher Altersgruppen nach ihrer Definition gefragt, darunter auch einen renommierten Philosophen. Jeder gab eine im Prinzip sehr unterschiedliche Antwort, doch eines hatten alle Antworten gemeinsam. Die ihnen innewohnende Sehnsucht, über die eigenen Grenzen zu gehen und Dinge auszuprobieren, die man bislang nur zu denken wagte, ohne sich die Umsetzung zu erlauben. Hinter dieser Haltung des Zögerns stehen festgesteckte Grenzen und Erziehungsmuster, die uns glauben machen, wir dürften das gar nicht tun. Dürften nicht unvernünftig sein, müssten immer in alten Fahrwassern weiterdümpeln, weil „man“ das eben so macht. Wenn wir dann aber unseren ersten intuitiven Impulsen folgen, dann tritt etwas in unser Leben ein, das uns bislang gefehlt hat: Die Lebendigkeit. Und genau das ist auch meine persönliche Definition von unvernünftig sein: einfach im Denken wie im Handeln lebendiger zu werden!
Unvernünftig zu sein bedeutet ja auch, aus der Sicherheit des „Gewohnten“ herauszutreten und sich neue Horizonte und Erfahrungen zu erarbeiten. Das ist für viele ein gewaltiger Schritt. Warum haben Menschen aus Ihrer Erfahrung heraus so große Angst vor dem Unbekannten, dem Ungewissen?
Der Philosoph Peter Heintel bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: „Ein sicheres Unglück ist uns lieber als ein unsicheres Glück.“ Die Angst vor dem Scheitern ist bei vielen Menschen eben einfach zu groß. Das Betreten von unbekanntem Terrain birgt natürlich auch die Option des Scheiterns in sich, das muss jedem klar sein, der etwas verändern will in seinem Leben. Gleichzeitig besteht genau dann aber immer auch die Möglichkeit, neue Leidenschaften zu finden, an die man im Traum nicht gedacht hätte. Wenn es mir mit meinem Buch gelingt, auch nur einigen Menschen dieses Zaudern und Zögern vor dem Neuen, Unbekannten zu nehmen, ihnen Lust auf eine neue Lebendigkeit zu machen, die auch bisher Ungewohntes mit sich bringt, dann habe ich mein Ziel erreicht!
Das interessiert uns jetzt aber sehr: Wie unvernünftig sind Sie selber?
Man sagt über mich, dass ich sehr unvernünftig sei und schon immer war … Ich selber finde das allerdings gar nicht. Es stimmt zwar, dass ich in meinem Leben einen sehr speziellen Weg gegangen bin. Ich habe vor 30 Jahren ein Theater für Kinder und Jugendliche gegründet, und alle haben den Kopf geschüttelt. Ich lebte 16 Jahre sehr erfolgreich davon, dann habe ich mich verändert und setzte als Regisseurin und Kulturmanagerin viele internationale Projekte um, gleichzeitig war und bin ich als Speakerin und Trainerin für Haltung und authentische Kommunikation tätig, und ich schreibe Bücher. Ich empfinde meine gesamten beruflichen Aktivitäten als sehr normal, nur die anderen bezeichnen mich schon immer als unvernünftig. Und damit sind wir zurück bei der Tatsache, dass sich Unvernunft für jeden anders definiert, je nach der individuellen Ausgangssituation und der Art von Leben, das man eben führt.
Woran merken Menschen, dass es an der Zeit ist, eine gewisse neue und frische Dosis Lebendigkeit in ihr Leben zu lassen?
Genau in dem Moment, wo Menschen bemerken, dass ihr gesamtes Wirken in Leben und Beruf nur noch von Routinen geprägt ist und sie das „Eigentliche“, das, was ihnen im tiefsten Inneren Freude macht, schon lange vernachlässigt oder sogar vergessen haben. Das ständige Funktionieren, das erzwungene Erlernen von Manipulation, das „Sein-Müssen“, wie man eigentlich ja gar nicht ist, das lähmt die Menschen. Dieses tägliche Rollenspiel ist zeit- und energieraubend und macht uns fehleranfällig und müde. Während meines Selbstexperiments habe ich auch ein Gespräch mit einem Manager geführt, der davon träumte, endlich er selbst sein zu dürfen. Er sehnte nur noch die Wochenenden herbei, um endlich seine Masken fallen lassen zu können. Das muss man sich einmal vorstellen! Es kann doch nicht sein, dass wir unsere Persönlichkeit während der Arbeit verstecken müssen, um einer bestimmten Rolle gerecht zu werden? Dieses Gespräch gab mir sehr zu denken.
Frau Latritsch-Karlbauer, vielen Dank für das interessante Interview zu Unvernunft und Lebendigkeit im Leben. Im zweiten Interview sprechen wir über Ihre Selbstexperimente und wie Unternehmen diese neue Art der Lebendigkeit – befeuert durch Unvernunft – bei Mitarbeitern fördern können.
Das Interview mit Andrea Latritsch-Karlbauer führte Oliver Foitzik, Herausgeber des Wirtschafts- und Mittelstandsmagazins AGITANO sowie Geschäftsführer der FOMACO GmbH.
Hinweis der Redaktion
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Über Andrea Latritsch-Karlbauer
Andrea Latritsch-Karlbauer ist seit 1987 als freischaffende Schauspielerin, Regisseurin, Kulturmanagerin, Autorin und Trainerin tätig.
Sie gilt als führende Expertin betreffend die Entwicklung der eigenen, authentischen Haltung und Authentizität. Sie verfügt über Ausbildungen im Bereich Pantomime, Improvisations- und Clownstheater. Latritsch-Karlbauer studierte Stimmbildung und Sprechtechnik am Konservatorium Klagenfurt und ist Expertin für Stimmexperimentaltechnik. Sie gründete und leitete von 1987 – 2003 das Theater Nanu, ein international erfolgreiches Theater für Kinder und Jugendliche, dessen Besonderheit der nonverbale Ausdruck war. Seit 1990 ist die Expertin mit ihren praxisnahen Seminaren in Wirtschaft, Bildung, Kunst und Wissenschaft tätig und tritt als dynamische Vortragsrednerin auf.
Mit der von ihr entwickelten Methode „AnLaKa“ (Analyse, Lachen, Karikatur) begleitet sie Führungskräfte, Wissenschaftler, Lehrer etc. auf dem Weg zu einem authentischen und humorvollen Auftreten im Leben wie auf der Bühne. Ihr Buch „Wer geht gewinnt“ ist ein bekannter Bestseller, in ihrem aktuellen Werk „Es lebe die Unvernunft“ proklamiert sie die neue Lebendigkeit.
Mehr über die Expertin: http://latritschkarlbauer.wordpress.com und http://www.latritsch-karlbauer.com/.