USA: Deutsche Firmen erwarten positive Marktentwicklung

Deutsche Unternehmen in den USA blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Auch wenn das Jahr 2012 leicht hinter den Erwartungen zurückblieb, rechnen deutsche Firmen mit einer positiven Marktentwicklung und nehmen an, dass die neue US-Regierung im Jahr 2013 die Konjunktur in den USA antreibt. Die Mehrheit der Firmen sehen sich selbst in guter Position, um Wachstums-, Expansions- und Innovationsstrategien umzusetzen, etwa die Einführung neuer Produktlinien und die Erhöhung ihrer Mitarbeiterzahl: 76% (gegenüber 67% im Vorjahr) der deutschen Unternehmen wollen im nächsten Jahr neue Arbeitsplätze schaffen.

Dies sind die Hauptaussagen des German American Business Outlook 2013, der jährlich eine Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage deutscher Firmen in den USA vornimmt. Die Studie gibt diesen Unternehmen die Chance, spürbare wirtschaftliche Entwicklungen und Prognosen mit Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft zu teilen. Befragt wurden 1,900 Hauptgeschäftsstellen deutscher Tochtergesellschaften in den USA. Die Rücklaufquote betrug etwa 12%, zumeist aus dem ‚klassischen Mittelstand’ – eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr trotz der verheerenden Auswirkungen des Wirbelsturms Sandy an der Ostküste. Die Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (AHK USA), der Delegierte der Deutschen Wirtschaft in Washington, DC (RGIT) und Roland Berger Strategy Consultants führten die Wirtschaftsstudie 2012 bereits zum 4. Mal durch.

Ungeachtet eines leichten Anstiegs von Arbeits- und Materialkosten bleibt die positive Erwartungshaltung der Unternehmen ungetrübt. Ähnlich wie in den vergangenen Jahren sehen 95% ein Wachstum in ihrem eigenen Unternehmen voraus, während 87% eine aufstrebende US-Gesamtwirtschaft antizipieren. Insgesamt verzeichnen die Firmen stabile Finanzkonditionen und planen, sich im kommenden Jahr auf moderate bis starke strategische Kapitalinvestitionen zu konzentrieren. Bei der Frage, welche politischen und wirtschaftlichen Langzeitmaßnahmen die Konkurrenzfähigkeit der USA steigern können, stimmten die Befragten überein: Die Steuerreform hat oberste Priorität, dicht gefolgt von der bildungspolitischen Debatte um die Reduzierung des Fachkräftemangels. Weiterhin sind die Harmonisierung von Standards und Importregulierungen im transatlantischen Handel signifikante Maßnahmen, um effizientere Produktions- und Vertriebsprozesse gewährleisten zu können.

Nach der US-Präsidentschaftswahl erwarten Unternehmen ein entschiedeneres politisches Eintreten für die Stabilisierung der Gesamtwirtschaft, das Wachstum kleiner und mittlerer Unternehmen sowie die inländische Industrieproduktion. Außerdem legen die Befragten Wert auf die Aushandlung eines transatlantischen Handelsabkommens. “Deutsche Unternehmen erwarten von Kongress und Regierung, dass die Probleme, die zur ‘fiskalische Klippe’ geführt haben, schnell und konstruktiv gelöst werden. Wir brauchen eine verlässliche Gesetzgebung, keine Übergangslösungen. Wir sind davon überzeugt, dass die USA ein erstklassiger Investitionsort für deutsche Unternehmen bleiben“, sagt Thomas Zielke, Delegierter der Deutschen Wirtschaft in den USA im Namen der Deutsch-Amerikanischen Handelskammern.

(Roland Berger)

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