3 Wege zum Erfolg (1): Was erfolgreich langfristig planen so schwierig macht

Hatten Sie jemals Probleme damit, sich einen Zeitpunkt in der Zukunft vorzustellen? Hier geht es nicht um die berühmte Frage im Vorstellungsgespräch, wo man sich denn in fünf oder vielleicht zehn Jahren sähe. Wer erfolgreich langfristig planen möchte, denkt an nachfolgende Generationen und darüber nach, wie der eigene Beitrag möglichst konstruktiv sein kann. In diesem Doppelbeitrag geht es um eine Herangehensweise, die wir in unseren schnelllebigen Zeiten verlernt zu haben scheinen. In Anlehnung an Ari Wallachs Vortrag zum Thema erklären wir die drei konkreten Strategien, die es zu verfolgen gilt, wenn Sie erfolgreich langfristig planen lernen möchten und wie Sie dies in Ihren Alltag integrieren. Zunächst allerdings muss es darum gehen, warum genau diese Aufgabe gerade in der digitalisierten Zeit so schwer fällt.

Das Problem, das dem Erfolgreich Langfristig Planen im Weg steht

Die Zukunft zu betrachten fällt vielen schwer – insbesondere wenn es um langfristige Planungen geht. Auch im Unternehmensbereich wird häufig viel zu kurzfristig gedacht, geplant und gehandelt. Die Konsequenzen von unternehmerischer Kurzsichtigkeit liegen auf der Hand. Dennoch bestimmt dieses „Short-Termism“ unser Handeln: Viele Maßnahmen stellen beispielsweise das Vertrauen in ein angeschlagenes System nur kurzfristig wieder her. Diese Handlungsmaxime allerdings hält uns von vielem ab und rückt an die Stelle von langfristig effektiven und tatsächlich nützlichen Maßnahmen. Um erfolgreich langfristig planen zu lernen, muss zunächst einmal klar sein, woran unsere aktuelle Art zu vorauszudenken scheitert.

Erfolgreich langfristig planen in allen Bereichen notwendig

Diese allgegenwärtige Kurzfristigkeit in unserem Denken durchzieht alle unsere Lebensbereiche, ob nun privat, beruflich oder auch auf einem globalen Level. Egal, welcher Problemstellung wir auch annehmen um an ihr zu arbeiten: Die Lösungsansätze meist enorm kurzfristig gedacht, wenn wichtige Entscheidungen ohne System getroffen werden. Je nach Bereich können diese kurzsichtigen Resultate jedoch erschütternde Ausmaße annehmen:

  • An der Sicherheit zu sparen bedeutet im Kontext von Rohstoffgewinnung etwa Explosionen von Kraftwerken und Bohrplattformen.
  • Lehrern in allen Bereichen des Bildungswesen nicht genug Zeit zu geben, sich mit den individuellen Schüler*innen zu befassen, führte in den Vereinigten Staaten zu einer horrenden Quote von Schulabbrechern: Alle 26 Sekunden bricht jemand die High School ab.
  • Eine fehlende Einigung hinsichtlich der Infrastruktur und deren Anforderungen zieht unweigerlich Brückeneinstürze und Unglücksfälle nach sich.

Doch es gibt auch Gegenbeispiele, bei denen erfolgreich langfristig zu planen in der Tat praktiziert wurde und wirklich handfeste Erfolge mit sich gebracht hat:

  • Der Bau des Panama-Kanals
  • Polio ist so gut wie ausgerottet
  • Die Errichtung transkontinentaler Infrastrukturen
  • Verbesserungen von Lebensbedingungen ganzer demografischer Gruppen
  • Ausweitung des Wahlrechts.

Der Vergleich dieser weitreichenden Konsequenzen sollte doch eigentlich Grund genug sein, dieses Denken zu ändern und tatsächlich erfolgreich langfristig planen zu wollen und es erlernen; oder?

Kurzfristiges Denken prägt unsere Gesellschaft

Ein großes Problem besteht darin, wie Ari Wallach erklärt, dass wir in unseren schnelllebigen Zeiten dazu neigen, hyperreaktionär zu agieren. Das zeigt sich in unserem Verhalten etwa Geflüchteten gegenüber, aber auch darin, dass wir kleinere Vergehen schwer bestrafen oder durch spekulatives Bauen ganze Stadtviertel unbewohnbar machen – mit Wohnungen, die sich niemand leisten kann oder deren verbaute Materialien ungeeignet sind. Das allerdings beruht in der Tat auf unserer Denkweise, die nicht über den richtigen Tellerrand hinausgeht: Um gute Entscheidungen zu treffen, müssen wir lernen, erfolgreich langfristig zu planen – und nicht nur bis zur nächsten Teilaufgabe oder zum nächsten Tweet zu denken.

Übertragen auf das Bild von Naturkatastrophen sind kurzfristige Lösungen gleich Sandsäcke: Kurzfristige Lösungen sind meist Insellösungen. „Unglücklicherweise“ funktionieren sie weitestgehend und ihr Erfolg verhilft zu Wiederwahl und zur Erfüllung von Anforderungen. Auf diese Weise werden aber keine besseren Bedingungen geschaffen. Sandsäcke können nicht das Mittel der Wahl für die Zukunftsfähigkeit sein.

1 Prinzip und 3 Wege um erfolgreich langfristig planen zu können

Als Ausweg aus diesem Dilemma der Kurzfristigkeit und Kurzsichtigkeit hat Ari Wallach das Prinzip des „Longpath“ entwickelt. Der Hauptpunkt dieser Herangehensweise ist, unseren Blick über den Tellerrand hinaus zu heben: Vorrangig geht es dabei darum, etablierte Denkmuster und Herangehensweisen kritisch zu hinterfragen und die Langzeitfolgen und Alternativszenarios zu berücksichtigen. Das gilt für alle größeren und gewichtigeren Entscheidungen, die aktuell sind oder anstehen. Primär sind das drei gedankliche Modelle, die dabei eine Rolle spielen. Welche das genau sind und wie Sie dabei vorgehen sollten, erklären wir in unserem Beitrag 3 Wege zum Erfolg (2): Langfristiger Erfolg ist planbar.

Ari Wallach: 3 ways to plan for the (very) long term

Selbstverständlich können Sie sich sofort den vollständigen Vortrag ansehen; wir wünschen gute Unterhaltung und spannende Denkanstöße:

(Quelle: TED)

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