5 Fragen – 5 Antworten rund um Digitale Nomaden

Der Begriff „Digitale Nomaden“ findet sich in allen möglichen Medien, doch was macht dieses Konzept eigentlich so interessant? Und wo haben digitale Nomaden ihren Wohnsitz? Geld zu verdienen als digitaler Nomade ist einfach eine verlockende Vorstellung – insbesondere, wenn man davon ausgeht, dass sie an Urlaubsorten wohnen und arbeiten, und sich dabei wortwörtlich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen können. Um Ihr Bild von dieser Form des Arbeitens und Lebens etwas nachzuschärfen – und um mit (un-) realistischen Vorurteilen aufzuräumen – bieten wir Ihnen in diesem Beitrag die Antworten zu all diesen Fragen. Mit Infografik: Nach der Lektüre wissen Sie zudem auch, ob Ihnen dieser Lebensstil und das Arbeiten als digitaler Nomade womöglich wesentlich näher liegt, als Sie denken.

1. Wie lange ist ein Arbeitstag für Digitale Nomaden?

Das Idealbild vom Leben, das digitale Nomaden führen, lautet wohl: Höchstens vier Stunden Arbeit am Tag, wo auch immer man möchte. Das ist in der Regel so nicht ganz richtig. Denn selbst wenn manche selbständig sind oder ein Unternehmen führen, ist es dennoch so, dass auch sie

  • Ihre eigenen Lebenshaltungskosten abdecken müssen.
  • Mehr arbeiten müssen, wenn es notwendig ist.

Zudem sind zahlreiche digitale Nomaden weder selbständig noch Freiberufler, sondern fest angestellt. Insofern steht auch für digitale Nomaden ein übliches Stundenpensum an der Tagesordnung.

2. Wie arbeiten Digitale Nomaden?

Zunächst einmal kommt es immer auch auf die persönlichen Präferenzen an, wie gearbeitet wird. Zwar bieten sich auch Orte wie Cafés und öffentliche Verkehrsmittel für Arbeiten zwischendurch an. Allerdings gehen viele digitale Nomaden solchen Aufgaben, die eine hohe Aufmerksamkeit erfordern, lieber in einer ruhigeren Arbeitsumgebung nach. Temporäre Arbeitsplätze in öffentlichen Bibliotheken, Coworking Spaces und Hotels sind wichtige Rückzugsmöglichkeiten – zumal die Internetverbindung dort häufig deutlich zuverlässiger ist.

3. Wo wohnen Digitale Nomaden?

Grundsätzlich ist es so, dass der Begriff an und für sich kein permanentes Reisen voraussetzt: Die Möglichkeit dazu reicht bereits aus. Diejenigen, die gerne dort arbeiten wollen, wo andere Urlaub machen, haben letztendlich die freie Auswahl. So gilt beispielsweise Thailand als das Mekka der digitalen Nomaden. Gründe dafür sind

  • Flächendeckend schnelles Internet (insbesondere im Vergleich zum Breitbandausbau in Deutschland)
  • Verhältnismäßig niedrige Lebenshaltungskosten
  • Günstige Mieten
  • Die warmen Temperaturen.

Letztendlich ist für digitale Nomaden ihr Wohnsitz allerdings potenziell überall denkbar: Ob in der ursprünglichen oder Wahlheimat, im In- oder Ausland, oder immer wieder woanders auf der Welt. Äußerst nützlich es allerdings, wenn man einen festen Wohnsitz etwa in Deutschland behält, wohin auch die offizielle Post kommt und jemand diese auch gegebenenfalls koordinieren, öffnen und beantworten kann.

4. Was müssen Digitale Nomaden beachten, welche Stolpersteine gibt es?

Wenn Sie der Weg als digitaler Nomade anspricht, dann sollten Sie sich insbesondere bei den folgenden Punkten gut vorbereiten, bevor Sie etwa in andere Länder aufbrechen.

  • Zahlungsmittel absichern: Spätestens, wenn die Kreditkarte nicht akzeptiert oder gar eingezogen wird, hat man ein Problem. Also haben Sie möglichst zwei Kreditkarten zur Hand – am besten von unterschiedlichen Anbietern, die auch das Abheben von Bargeld kostenlos ermöglichen.
  • Wichtige Dokumente in einer Cloud ablegen: So wird es einfacher, wegen plötzlich auftretenden Themen etwa mit Behörden zu kommunizieren.
  • Backup für WLAN organisieren: Nicht oder nur langsam funktionierende Internetverbindungen sind für digitale Nomaden der Supergau. Als Backup empfehlen sich Prepaid-SIM-Karten mit Datentarif für das jeweilige Land, in dem Sie sich befinden. Auch ein VPN-Client ist ein absolutes Muss.
  • Sorgsam mit technischem Zubehör umgehen und auf Qualität setzen: Laptop und Smartphone selbst wie auch Ladegeräte und Powerbanks entscheiden darüber, dass man arbeiten und damit Einnahmen generieren kann.
  • Tagesablauf organisieren: Die Reisemöglichkeiten als digitale Nomaden verlocken leicht dazu, den Fokus auf das Arbeitspensum zu verlieren. Dabei helfen beispielsweise tägliche Routinen und am Vortag festgelegte To-Do-Listen, sodass Arbeit und Freizeit auch im Kopf etwas besser getrennt werden können.

Diese Liste erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Je nach individueller Planung stellen sich zudem enorm unterschiedliche Herausforderungen für digitale Nomaden.

5. Wie wird man Digitaler Nomade?

Die wirklich entscheidende Grundvoraussetzung ist ortsunabhängiges Arbeiten. Mit den wachsenden Möglichkeiten zum Homeoffice ist dies in ganz unterschiedlichen Berufsfeldern möglich – und eben auch in einer festen Anstellung.

Infografik: Homeoffice als Grundvoraussetzung für Digitale Nomaden ist immer häufiger gegeben

Für das ortsunabhängige Arbeiten, was ja die essenzielle Grundvoraussetzung ist für digitale Nomaden, sieht es gut aus. Wie die folgende Infografik veranschaulicht, erlauben immer mehr Unternehmen Homeoffice zumindest teilweise:

Infografik von Statista und Bitkom, Titel: Immer mehr Unternehmen erlauben Homeoffice, die Jahre 2014, 2016 und 2018 im Vergleich, Balkendiagramm mit Abbildung eines Schreibtischarbeitsplatzes
(Quelle: © Bitkom | Statista, Lizenz: CC BY-ND 3.0)

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