Coaching Convention: Daniel Hoch über die Volkskrankheit „Aufschieberitis“

Am 17. und 18. Mai 2013 findet die sechste Coaching Convention in Berlin statt. Die Veranstaltung bietet die Gelegenheit, Coaching-Experten hautnah und im Einsatz zu erleben und wichtige Kontakte zu knüpfen. Die Coaching Convention richtet sich in diesem Jahr in erster Linie an Verantwortliche für Human Ressources, an alle Themeninteressierten der hochwertigen Vorträge sowie an Coachs und ähnliche Berufsgruppen. Das Programm besteht aus zwei Workshops (Themen: Marketing und Networking) sowie zahlreichen Coaching-Vorträgen von Profis (Link zum Programm). Als Höhepunkt findet traditionell die Verleihung des Coaching Awards statt. AGITANO, das Wirtschaftsforum für den Mittelstand, hat die Gelegenheit genutzt und die Referenten im Vorfeld interviewt. Heute: Daniel Hoch zu seinem Vortrag „Aufschieberitis® – die Volkskrankheit Nr.1“.

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Guten Tag Herr Hoch. Auf der Coaching Convention referieren Sie über Aufschieberitis® – die Volkskrankheit Nr.1. Was verstehen Sie genau unter Aufschieberitis?

Aufschieberitis ist ein chronisches Leiden eines Menschen, der seine Ziele, Vorsätze und Wünsche immer vor sich herschiebt und für das Aufschieben und Nicht-Erledigen permanent neue Ausreden findet – für sich selbst und für andere. Dies fängt bei „Das schaffe ich heute eh nicht mehr“ an und geht weiter bei „Das hat ja noch eine Weile Zeit“.

Was sind die Gründe, dass dies gegenwärtig zur Volkskrankheit mutiert?

Weltweit ist jeder zweite Mensch von der „Aufschieberitis“ betroffen. Jeder Zweite setzt sich zu Beginn eines Jahres neue Vorsätze, aber nur jeder Achte setzt diese auch wirklich in die Tat um. Was ist mit der restlichen Bevölkerung?!

Unsere Zeit ist geprägt von einer immer noch zunehmenden Schnelllebigkeit. Es gibt kein Innehalten mehr. Das Angebot von Möglichkeiten wird immer vielfältiger und ist für den Einzelnen kaum mehr überschaubar. Jeder möchte auf allen Hochzeiten herumtanzen und alles mitnehmen! Und dies dann auch noch möglichst perfekt. Aber es geht nicht, auf allen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen! Am Ende bekommt man nicht ein Stück von der Hochzeitstorte ab.

Ich sehe die „Aufschieberitis“ als Vorläufer der Krankheit BurnOut – und wir wissen, wie viele davon heute ernsthaft betroffen sind. Wehret den Anfängen!

Können Unternehmen etwas an ihrer Arbeitskultur ändern, um diesen Effekt abzudämpfen?

Eindeutig: Ja! Ein Unternehmen, das mit klaren Strukturen und einer klaren Kommunikation arbeitet, wird weniger von der „Aufschieberitis“ betroffen sein. Es ist wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Oftmals ist das Wesentliche der Arbeit überdeckt von Machtspielen und Konflikten in den zwischenmenschlichen Beziehungen. Dies gilt es aufzulösen. Jeder Mensch auf jeder Position ist wichtig. Jeder Mensch in einem Unternehmen hat Verantwortung – für seine Aufgabe. Die Machtspielchen sollten aufhören. Man sollte gemeinsam an einem Strang ziehen! Dies ist zu leisten, in dem im Team mit Ehrlichkeit und Respekt umgegangen wird – egal ob Mitarbeiter, Assistentin oder Geschäftsführer.

Wo ist genau die Grenze zwischen entspannter Lebensweise und Aufschieberitis?

Wenn ich anfange mich zu ärgern, dass ich das nicht erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe. Der Aufgabenberg wird immer größer. Der Mensch verliert die Kontrolle. Der Druck wird immer größer – nicht nur aus sich selbst heraus, sondern auch von außen. Und oftmals ersetzen Träume die Realität. Dabei sollte es genau anders herum sein!

Natürlich kann man versuchen, alles auf einmal zu erledigen – nur das funktioniert meistens nicht. Was ist das A und O einer Einstellung, bei der man nicht alles auf den Sankt-Nimmerleinstag verschiebt?

Ich denke, es ist wichtig, konsequent für seine Ziele einzutreten und zu arbeiten. Es geht auch darum, sich der Konsequenz bewusst zu sein. Wenn ich bemerke, ich erreiche das von mir gesetzte Ziel nicht, dann sollte ich mir die Frage stellen: Was hält mich davon ab?

Es ist immens wichtig, sich klarzumachen, dass man selbst für sein Handeln verantwortlich ist. Es gibt keinen Mitschuldigen – ich bin der alleinige Schuldige!

Und nach der Strategie der kleinen Schritte gedacht, welche Vorsätze oder Änderungen müssen als erstes erfolgen?

Da gibt es einen ganz klaren Fahrplan bzw. Punktekatalog:

    1. Die dringenden und wichtigen
    2. Die dringenden und unwichtigen
    3. Die wichtigen, aber nicht dringenden und
    4. Die unwichtigen und weniger dringenden Dinge zu erledigen.

Haben Sie abschließend noch ein paar gute Tipps für Betroffene parat?

Ja, gern. Trennen Sie sich konsequent von wichtigen und unwichtigen Dingen. Lernen Sie „Nein“ zu sagen. Das spart Zeit und Nerven. Nur nett sein ist keine Lösung. Stellen Sie sich konkrete Ziele und beziehen Sie dabei alle Risiken und Nebenwirkungen mit ein. Reden Sie nicht zu viel – handeln Sie lieber!

Herr Hoch, vielen Dank für das Gespräch.

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Daten zur Coaching Convention

Titanic Comfort
Elisabeth-Mara-Str. 4 (Seydelstr. 5)
10117 Berlin
Fon: +49 (0)30 7677 187

Link zur Onlineanmeldung für die Coaching Convention

Wenn Sie bei der Anmeldung folgenden Code angeben, erhalten Sie als AGITANO-Leser 25% Nachlass: agitano_cc2013_amf. Zur Online-Anmeldung: http://www.coaching-convention.de/2013/berlin/anmeldung

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Über Daniel Hoch

Daniel Hoch arbeitet sei dem Daniel Hoch, Experte für Coaching, Training, Service, Vertrieb, Führung und Effizienz im Business Jahr 2000 als Coach, Trainer und Berater. Als Experte für „Effizienz im Business“ zeigt er nachhaltige Maßnahmen zur Förderung von Service-, Vertriebs- und Führungsexzellenz auf und wie sich Vertrieb, Management und Marketing noch weiter optimieren lassen.

Das TTT-Management bringt seine Erfahrung und Erfolge auf den Punkt: „Theorie. Training. Tun.“

Sein Motto: „Klarheit, Transparenz und absoluter Wille!“

Web: www.danielhoch.com

E-Mail: hoch@danielhoch.com

(mb)

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