Cristina Muderlak – DIE STIMME BESTIMMT! Teil 6: Lauter, bitte! Wenn die Stimme versagt

2. Tief durchatmen

Denn ohne Luft keine Stimme. Zudem weitet die Atmung den Brustkorb und damit den Resonanzraum, welcher der Stimme Klang und Volumen verleiht. Darüber hinaus signalisiert tiefes Durchatmen dem Nervensystem: „akute Gefahr vorbei!“ Gegenangriff, Flucht oder Totstellen (unsere drei Stressreflexe) sind nicht notwendig. Alle drei Reflexe stellen die Körperfunktionen ausschließlich auf nichtsprachliche Bewegungsabläufe um, für Stimme und klares Sprechen gibt es in solchen Krisensituationen keine Kapazitäten. Tiefes Durchatmen unterbricht diese reflexartigen Abläufe und stellt den Zugang zu klarem Verstand und damit vernunftgesteuerten Reaktionen her.

3.  „Lösung – Bewegung – Aufrichtung“

Nun gilt es, „den zugeschnürten Hals“ zu öffnen, damit überhaupt wieder ein klarer Ton entstehen kann. Bringen Sie Ihren Körper, und zwar möglichst alle Gelenke, durch leichte Bewegung in Aufrichtung. Diese kleinen Bewegungen lösen muskuläre Spannungen, die aufrechte Haltung gibt der Stimme Raum und Kraft. Wie Sie bereits aus früheren Folgen wissen, entsteht Stimme ja im ganzen Körper. Der Spannungszustand schlägt sich entsprechend in der Stimme nieder. Das körperliche Lösen von Spannungszuständen unterstützt ebenfalls das Nervensystem darin, ruhiger und gelöster – entspannter – zu werden.

Innehalten – Atmen – Aufrichten

Leicht zu merken als die IAA-Regel. Diese drei Schritte helfen Ihnen, der Situation souveräner zu begegnen und „stimmig“ zu reagieren. Sodann, wieder bei klarem Verstand, finden Sie zurück zur inhaltlichen Sicherheit.


Lesen Sie auf Seite 4: Und jetzt: Lauter bitte!

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