Richard Gappmayer im Personality-Interview
Schönen guten Tag Herr Gappmayer, in welchem Bereich sind Sie Experte und was machen Sie genau?
Ich bin Führungs- und Selbstführungsexperte. In diesem Zusammenhang coache ich schwerpunktmäßig Führungskräfte aller Ebenen sowie Unternehmer. Zudem berate ich Unternehmen, um sie weiterzubringen.
Wie sieht Ihr typischer Tagesablauf aus, was macht Ihnen am meisten Spaß und warum?
Ich bin ein eindeutiger und begeisterter Morgenmensch. Sehr zeitig jeden Morgen mache ich Taiji, Qi Gong und Meditation. Erst dann beginnt mein Arbeitstag. Meist weile ich bei meinen Kunden in deren Umfeld für unsere Sitzungen und Beratungen. Ich bin dazu in Österreich und auch sehr oft in Deutschland unterwegs. Entweder coache ich Einzelpersonen oder berate und trainiere ganze Teams. Mit meinen Kunden an ihrem Fortschritt zu arbeiten und nach und nach die Ergebnisse zu sehen, gibt mir große Freude und Zufriedenheit. In meiner Freizeit nutze ich jeden Moment, um in der Natur zu sein. Vor allem bin ich ein leidenschaftlicher Bergläufer und im Sommer regelmäßig auf diversen Gipfeln zu finden. Meine größte Freude ist es, nach Osttirol zu reisen. Dort verbringe ich mindestens zweimal im Jahr eine intensive Auszeit, die mich ausgezeichnet dabei unterstützt, meinen herausfordernden Alltag zu meistern!
Was schätzen Ihre Kunden an Ihnen?
Meine Kunden schätzen meine 25 Jahre an praktischer Erfahrung in hochrangigen und auch internationalen Führungspositionen. Ich biete dazu eine hohe Fachexpertise, Wissen sowie fundiertes Know-how direkt – aus der manchmal gnadenlosen – Praxis. Ich habe alle nur erdenklichen Verhandlungssituationen persönlich erlebt, wenig kann mich da noch erschüttern. Was von Seiten meiner Kunden auch immer sehr positiv erwähnt wird, ist der ganzheitliche Ansatz meiner Arbeit, das heißt sowohl die fachliche als auch eine hohe emotionale Kompetenz. Im Coaching erwarte ich, dass die Vorgaben eingehalten werden. Wenn ich beispielsweise mit einer Führungskraft für einen Coaching-Durchgang in die Berge gehe – meist ein Aufenthalt von einem Tag oder auch länger auf einer Almhütte – dann ist meine strikte Regel: Kein Handy, kein Laptop. Diese Zeit soll und muss der persönlichen Entwicklung gewidmet sein. Wer sich weigert, dies zu tun, bekommt auch kein Coaching bei mir. Das mag streng klingen und ist es auch, aber wir kommen nur auf diese Weise in Bewegung und in das für unser persönliches Weiterkommen so wichtige TUN. Manche Coaches wehren sich dagegen zu Beginn, und erkennen dann später den Wert meiner strikten Vorgaben.
Welche Werte vermitteln Sie Ihren Kunden und warum?
Ich vertrete vor allem die Werte Geduld, Willenskraft, Durchhaltevermögen und Freude. Geduld deswegen, weil keine Veränderung dieser Welt von heute auf morgen funktionieren kann. Um etwas zu ändern, brauchen wir zusätzlich auch sehr viel Willenskraft und Durchhaltevermögen. Diese beiden Werte sind extrem wichtig bei allen Prozessen, die wir auslösen und erfolgreich leben wollen. Und letztendlich gehört auf jeden Fall die Freude an unseren Aktivitäten dazu. Ohne die Freude ist alles nichts. Wir sind ohne dieses spezielle Gefühl nur hohle Arbeits-Roboter. Deswegen ist es mir auch so wichtig, meinen Kunden zu vermitteln, wie bedeutsam ein stets achtsames und bewusstes Tun ist. Wer all diese genannten Eigenschaften im Leben kombinieren kann, wird erfolgreich UND glücklich sein! Und genau darum geht es doch, oder?
Als Experte sind Sie selbständig tätig und somit auch Unternehmer. Was bedeutet für Sie Unternehmertum?
Ich bin sehr gerne Unternehmer, weil ich es liebe, selbst meinen eigenen Arbeitsraum zu schaffen und meine Kreativität und Innovation nach meinem Rhythmus leben zu können. Um hier wirklich erfolgreich zu sein, gilt es, eine sehr hohe Selbstführungskraft und Disziplin zu besitzen. Meine Selbstführungsqualitäten waren schon immer sehr gut, auch in meinen Zeiten im Unternehmen. Die Bedeutung genau dieser Fähigkeiten haben sich mir im Laufe der Jahre immer mehr verdeutlicht, weswegen ich sie auch zu meinem Hauptthema gemacht habe. Wer sich nicht selbst führen kann, wird niemals erfolgreich sein, egal welchen Platz er oder sie einnimmt. In dieser Hinsicht noch mehr gefordert zu sein, ist für mich einer der Pluspunkte am selbständigen Unternehmertum.
Woran denken Sie bei den Worten „kurzfristiger Erfolg“ versus „Nachhaltigkeit“?
Ich bin fest davon überzeugt, dass es absolut nichts bringt, auf kurzlebige „Hypes“ zu setzen, um schnell Resultate zu erzielen oder auch, um schnelles Geld zu machen. Es ist immer wichtig, den Dingen Zeit zur Reifung zu geben, eine Strategie zu entwickeln und diese konsequent zu verfolgen. Der wichtigste Faktor für Unternehmen ist dabei allerdings, die Grundbedürfnisse der Menschen als Basis für das eigene Unternehmen in den Mittelpunkt zu stellen.
Für welches Unternehmen wären Sie gerne einmal tätig und warum?
Ich habe alles, was ich in diesem Leben in und rund um Unternehmen von innen erleben wollte, schon erleben dürfen. Heute gibt mir meine eigene unternehmerische Tätigkeit sehr viel Erfüllung und Freude. Ich habe somit kein Traum-Unternehmen mehr im Kopf, für das es mich reizen würde, zu arbeiten.
Welche Person ist Ihr Vorbild und warum?
Ich habe keine direkten oder spezifischen Vorbilder. Aber ich respektiere und achte das Tun einiger Menschen, die ich kenne, sehr.
Erzählen Sie uns eine besondere Erfahrung aus Ihrem Leben, die Sie geprägt hat.
Das war die Besteigung des Kilimandscharo im Jahr 2007. Obwohl ich an starker Agoraphobie (Angst vor weiten Plätzen) leide, habe ich es trotzdem geschafft, auf dem Gipfel, dem berühmten „Uhuru Peak“, in 5.895 Metern zu stehen. Während des ganzen Aufstiegs wusste ich nicht, ob ich es wirklich schaffen würde. Das war mein eigenes Meisterstück in Selbstführung. Anschließend habe ich mein Leben komplett geändert. Ich gab meine Stelle als hochrangiger Manager auf und machte mich selbständig. Der Kilimandscharo hat mir gezeigt, dass ich alles erreichen kann, wenn ich es wirklich will. Und das gilt für alle von uns!
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Ich habe zwei: Erstens: „Erfolg ist, was folgt, wenn wir uns selbst folgen.“ Und ein anderes, philosophischeres für jene Situationen, die wir hinnehmen müssen, weil wir manches Mal eben keine Gestaltungsmacht haben: „Es ist, wie es ist!“
Herr Gappmayer, vielen Dank für das interessante Gespräch und Ihre Ein- und Ansichten. Ich wünsche Ihnen, dass Sie noch viele neue Gipfel besteigen werden.
Das Interview mit Richard Gappmayer führte Oliver Foitzik, Herausgeber des Wirtschafts- und Mittelstandsmagazins AGITANO sowie Geschäftsführer der FOMACO GmbH.
Über Richard Gappmayer
Richard Gappmayer ist einer der renommiertesten Selbstführungs-Experten in Österreich. Der Vortragsredner, Autor, Führungskräfte-Coach, Wirtschaftstrainer und Organisationsberater war mehr als 20 Jahre im nationalen und internationalen Top-Management mit Schwerpunkt Verkauf, Vertrieb und Marketing tätig. Als hochrangige Führungskraft führte er zahlreiche Produkte zur Marktführerschaft.
Trotz des Wissens um seine starke Agoraphobie bestieg er den Kilimandscharo und beschloss noch am Berg, sein Leben neu auszurichten. Er verließ seine hochrangige Managementposition und machte sich mit dem Zentrum für Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung selbständig. Heute unterstützt er Top-Führungskräfte und bringt diesen seine Ansätze zur Kunst der Führung nahe. In seinem aktuellen Buch „Der Kilimandscharo-Effekt – Steigen Sie auf und gehen Sie in Führung“ erfahren Leser, wie sie in Führung gehen und bleiben!
Mehr Infos über Richard Gappmayer finden Sie unter www.richard-gappmayer.at.