Gefahrstoffe sicher nutzen und lagern: 5 Tipps für effizientes Gefahrstoffmanagement im Unternehmen

Gefahrstoffe sind in der gegenwärtigen Arbeitswelt meist nicht nur notwendig. Sie sind vielmehr gang und gäbe: Ein Ölbehälter hier, eine Klebstoffpackung da – schnell sammelt sich ein potenziell gefährlicher Mix an Stoffen an, von denen ein unterschätztes Risiko ausgehen kann. Insbesondere bei falscher Handhabung oder Lagerung. Daher gehört ein effizientes Gefahrstoffmanagement zu den must-haves jedes Unternehmens. Doch wo beginnt tatsächlich die Gefahr? Und worauf sollte man bei der Lagerung von Gefahrstoffen achten? Grundlegende Antworten hierzu sowie fünf hilfreiche Tipps liefert der folgende Beitrag.

Die gefährliche Seite der Gewohnheit

Eben weil Arbeitnehmer besonders in Industrie und Handwerk alltäglich mit verschiedenen Gefahrstoffen arbeiten, droht eine Gefahr: Es kann es passieren, dass die Stoffe gefühlt zur Alltäglichkeit und ihre Verwendung wird zur Gewohnheit werden. Das hat allerdings zur Folge, dass mögliche Gefahren unterschätzt oder schlichtweg vergessen werden. Arbeitet man mit verschiedenen Gasen, reicht jedoch möglicherweise ein kleiner Funke, um eine gravierende Kettenreaktion auszulösen. Das kann eine großflächige Zerstörungen oder auch den Verlust von Menschenleben auslösen. Wie weitreichend die Konsequenzen sind, hängt nicht nur von den Gefahrstoffeigenschaften ab. Auch der Vorsorgegrad für den Ernstfall ist entscheidend. Vorab können folgende Tipps helfen, um die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter zu garantieren und Gefahrstoffe richtig zu lagern.

Tipp #1: Erstellen Sie ein Verzeichnis der Gefahrstoffe.

Um das Risiko realistisch einschätzen zu können, sollten Sie zu allererst ein Gefahrstoffverzeichnis beziehungsweise Gefahrstoffkataster erstellen. Darin sollten alle gefährlichen Stoffe sowie ihre Menge aufgelistet werden, die im Unternehmen zum Einsatz kommen. Vervollständigen Sie Ihre Angaben zusätzlich mit Herstellerinformationen der Stoffe. Dazu gehören etwa spezielle Produktkennzeichnungen oder nachgewiesene Wechselwirkungen mit anderen Stoffen. Oft besteht auch die Möglichkeit, Sicherheitsdatenblätter von den Stoffherstellern anzufordern.

Tipp #2: Bewerten Sie das Risiko der Stoffe.

Nachdem alle verwendeten Gefahrstoffe verzeichnet sind, gilt es folgende Fragen zu klären:

  • Welche gesetzlich geregelten Grenzwerte gibt es für die verwendeten Gefahrstoffe?
  • Wie werden diese Gefahrstoffe eingestuft, beispielsweise nach den 28 Gefahrenklassen der GHS-Verordnung?
  • Gibt es Beschränkungen oder Verbote für den Einsatz der Gefahrstoffe, etwa nach der Europäischen Chemikalienverordnung (REACH)?

Für die Risikobewertung ist es außerdem entscheidend, wie die Gefahrstoffe im Unternehmen gelagert und entsorgt werden. Denn bei fehlerhafter Lagerung können auch Gefahren für Mitarbeiter und Umwelt drohen. Vor diesem Hintergrund ist es ratsam, sich an Experten mit fundiertem Know-how zu wenden, wie die Firma Protecto. Diese bieten spezialisierte Lösungen zur Gefahrenstofflagerung, um Mensch wie Natur vor entzündbaren oder explosiven Stoffen zu schützen.

Tipp #3: Recherchieren Sie nach potenziellen Alternativen.

Unternehmen sind nach der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) verpflichtet, sich über Alternativen zu Gefahrenstoffen zu informieren, wenn diese gleichwirksam aber ungefährlicher sind. In der Praxis verdeutlicht das folgendes Beispiel: Sucht ein Reinigungsunternehmen ein neues Reinigungsmittel, muss ein leicht entflammbares Produkt abgelehnt werden, sofern ein schwer entflammbares Mittel dieselbe Wirkung erzielt.

Tipp #4: Führen Sie effektive Schutzmaßnahmen ein.

Damit die Bewertung der genutzten Gefahrstoffe gelingt, sind effektive Schutz- und Kontrollmaßnahmen notwendig. Das kann etwa durch neu festgelegte Arbeitsabläufe und Mitarbeiterunterweisungen erreicht werden. Daneben ist es empfehlenswert, effektive technische Kontrollmechanismen zu installieren. Flächendeckend verbaute Feuermelder oder Rauchmelder können im Ernstfall Alarm auslösen und so wesentlich zum Schutz von Mitarbeitern und Unternehmen beitragen. In diesem Kontext sind auch Erfahrungswerte mit bestehenden Schutzmaßnahmen wertvoll, um potenzielle Optimierungen für die Zukunft herauszufiltern.

Tipp #5: Bauen Sie ein effizientes Gefahrstoffmanagement auf.

Damit Sie den Überblick behalten – besonders in großen Unternehmen mit vielen Arbeitnehmern – kann ein gesondertes Gefahrenstoffmanagement sinnvoll sein. Das meint eine explizite Stelle oder Abteilung, die sich längerfristig und intensiv mit den Gefahrstoffen und den damit zusammenhängenden Risiken beschäftigt. Auf diese Weise bündelt diese Taskforce das komplette Know-how zu den verwendeten Stoffen. Mit dem so konzentrierten Wissen ist ein Gefahrstoffmanagement in der Lage, mögliche Wechselwirkungen bei Neuanschaffungen von Gefahrstoffen einzuschätzen und Mitarbeiter entsprechend einzuweisen.

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