Hürden zwischen Idee und Einzug – 4 Tipps für Häuslebauer

Den Traum vom Eigenheim haben viele Menschen. Wer nicht einfach eine einzugsfertige Immobilie kauft, den erwartet mit dem Hausbau ein Mammutprojekt, das in allen Bauphasen diverse Stolperfallen bereithält. Mit der richtigen Herangehensweise kann man die häufigsten Fehler aber leicht vermeiden. Im Folgenden geben wir Häuslebauer:innen 4 wertvolle Tipps an die Hand, mit deren Hilfe sie die Hürden zwischen Idee und Einzug überwinden.

Die häufigsten Hürden für Häuslebauer

Welche sind die häufigsten Hürden, die Häuslebauer:innen auf dem Weg zum Eigenheim begegnen? Im Grunde birgt jede einzelne Phase von der Idee bis zum fertigen Haus einige Hürden. Meist geht es jedoch um folgende Faktoren:

  • unzureichende Planung ohne Puffer
  • ungeklärte Finanzierungsfragen
  • fehlende Prüfung des Grundstücks
  • falsche Wahl der Baupartner

Bitte beachten Sie, dass die hier gewählte Reihung keiner absteigenden Wichtigkeit entspricht. Im Grunde greifen die genannten Faktoren stets ineinander.

1.      Die Planung: Zeiteinteilung & Bauphasen

Für ein einigermaßen großes Einfamilienhaus können Häuslebauer mit einer Bauzeit von 6 bis 8 Monaten rechnen. Um in dieser Zeit nicht die Orientierung zu verlieren, sollte immer ein Bauzeitenplan angefertigt werden. Dieser bildet den gesamten Bauablauf ab. Nicht jeder Hausbau-Ablauf ist gleich, jedoch gliedert er sich in der Regel in folgende Bauphasen:

  1. Planen des Entwurfs und Erstellen des Einreichplans
  2. Warten auf Genehmigung und Planen der Bauausführung
  3. Rohbauphase
  4. Innenausbau und Gartenanlage
  5. Bauabnahme
Grafik, die Phasen eines Bauprojektes zeigt und worauf Häuslebauer achten müssen
Die Phasen eines Bauprojekts auf einen Blick (© bau-master.com).

Ein häufiger Stolperstein im Zuge der Planung ist, dass der Stress, den ein Bauprojekt mit sich bringt, unterschätzt wird. Demnach lässt ein Zeitplan häufig zu wenig Spielraum für etwaige Anpassungen. Oft wissen Häuslebauer gar nicht, welche Geschehnisse den Bau ihres Eigenheims potenziell verzögern und zu Baumängeln führen können.

Ein konkreter Zeitplan ist strukturiert und straff genug, sodass ein Baufortschritt stets sichergestellt werden kann, ohne dass etwaige Verzögerungen und unvorhergesehene Faktoren den geplanten Abschluss gefährden.

Um die unvorhergesehenen Faktoren auch im Zeitplan abzubilden, gilt es, auf erfahrene und vertrauenswürdige Baupartner zu setzen. Mehr dazu im unteren Abschnitt des Artikels.

1.      Das Geld: Eigenmittel & Kredite

Häuslebauer brauchen natürlich die nötigen finanziellen Mittel. Es reicht nicht, eine gewisse Summe Geld auf dem Konto zu haben, denn die Eigenmittel machen nur einen Bruchteil dessen aus, was ein Bauprojekt kostet. Es gilt der Grundsatz, dass in etwa 25 % Eigenmittel aufgebracht werden sollten, die restlichen 75 % erhält man über einen Baukredit bei der Bank.

Häuslebauer sollten bei der Kalkulation unbedingt auch an die Nebenkosten denken. Zu den Nebenkosten zählen:

  • Grunderwerbssteuer
  • Eintrag ins Grundbuch
  • Provisionen

Es dauert in etwa 30 bis 40 Jahre, bis ein Eigenheim abbezahlt ist. In der Regel werden manche Elemente schon früher durch die Nutzung kaputt. Ein Boden etwa wird ausgetauscht, bevor der Kredit zur Gänze zurückgezahlt ist. Daher sind – zusätzlich zu den finanziellen Mitteln für die Kreditrückzahlung – Rücklagen für etwaige Erneuerungen unabdingbar. Sie sehen also – der finanzielle Aspekt ist auch noch viele Jahre nach dem Einzug relevant.

Beachten Sie: Für Bauprojekte aller Art sollte ein Finanzierungsplan erstellt werden, der alle anfallenden Kosten abbildet und zudem Spielraum für unvorhergesehene Ausgaben lässt.

2.      Das Grundstück: Ausrichtung, Bebauungsplan & Bodenbeschaffenheit

Grundstücke, die der Bebauung gewidmet sind, sollten nicht ohne genaue Überprüfung gekauft werden. Die Bezeichnung Baugrund sollte niemals suggerieren, dass dieser Boden für jegliches Bauvorhaben uneingeschränkt geeignet ist. Stellen Sie stets die folgenden Fragen:

  • Wie ist das Grundstück ausgerichtet?
  • Wie viel Sonne scheint zu den jeweiligen Jahreszeiten?
  • Ist das Grundstück flach oder leicht geneigt?
  • Welche Vorschriften gelten hinsichtlich der Abstände zu anderen Grundstücken?
  • Welche Dachform bzw. Dachneigung ist vorgeschrieben?
  • Wie hoch darf das Haus insgesamt werden?
  • Gibt es zum Grundstück eine Zufahrt oder muss erst ein Weg geschaffen werden?
  • Wie gut ist das Grundstück an die öffentliche Nahversorgung angebunden?

Hinweis: Ein ausschlaggebender Faktor, der immer wieder vernachlässigt wird, ist die Bodenbeschaffenheit eines Grundstücks. Dinge wie der Grundwasserspiegel oder die Tragfähigkeit sind für den Bau höchst relevant – vor allem, um beim Fundament bzw. der eventuellen Unterkellerung Wasser- und Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen.

3.      Die Partnerwahl: Architekturbüro & Bauleitung

Die Wahl der geeigneten Baupartner sollten Häuslebauer nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die beauftragten Betriebe bzw. Unternehmen und Einzelpersonen wie der Architekt oder die Architektin begleiten Sie für einige Zeit. Sie sind dafür verantwortlich, einerseits ein Heim zu planen, das Ihren Wünschen und Bedürfnissen entspricht und andererseits dafür, ein Haus zu übergeben, das frei von Baumängeln ist.

Wenn Sie nach den geeigneten Baupartnern suchen, so sollten Sie darauf achten, dass Sie auf einer Wellenlänge liegen. Zudem lohnt es sich, bereits abgeschlossene Projekte in Augenschein zu nehmen und sich – zusammen mit einer fachkundigen Person – von der Erfahrung und dem Können zu überzeugen. Erkundigen Sie sich auch, ob die Unternehmen mit Projektmanagement-Software arbeiten – Zettelwirtschaft und verschiedene Kommunikationskanäle sind aus der Zeit gefallen.

Hier sind auch diverse Erfahrungsberichte von Verwandten, Freunden und Bekannten relevant – diese können eventuell Empfehlungen für Handwerksbetriebe abgeben oder bei Schwierigkeiten bei der Architektensuche einen Kontakt herstellen.

Wichtig: Einer der ausschlaggebendsten Faktoren, der im Zuge der Partnerschaften beim Bauprojekt unbedingt bedacht werden muss, ist die Kommunikation. Ohne rege Kommunikation in beide Richtungen – von Auftraggeber:in zu Auftragnehmer:in und umgekehrt – sind Missverständnisse vorprogrammiert.

Hausbau: Ohne Probleme von der Idee zum Einzug

Der Traum vom Eigenheim soll idealerweise ohne größere Komplikationen oder Mängel wahr werden. Um dies zu gewährleisten, sollten Häuslebauer auf einige Aspekte besonders achten. Eine strukturierte Planung mit Zeitpuffern, ein lückenloser Finanzierungsplan, ein passendes Grundstück sowie vertrauenswürdige Baupartner ebnen den Weg zum eigenen Haus.

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?