Inflation: So können Sie sich schützen

Die Inflation ist zwar mit 8,7 Prozent im Januar 2023 wieder einstellig und deutlich unter ihrem Höchststand von 10,4 Prozent im Oktober 2022. Aber die steigenden Kosten setzen den Privathaushalten noch immer zu. Leider auch keinen Grund zur Entwarnung bietet die Jahresprognose der Bundesregierung, welche die Inflationsrate für 2023 auf 6 Prozent schätzt. Wie können Sparer und Anleger ihr Vermögen vor dem Wertverlust schützen? Wir haben vier Tipps für Sie!

Inflation schreitet voran

Eine Inflationsrate von 6 Prozent auf das Jahr 2023 gesehen würde bedeuten, dass zum Beispiel ein Liter Milch, der im Oktober 2021 noch einen Euro kostete, am Ende des Jahres 1,21 Euro kosten würde. Selbst eine moderatere Inflation von 4 oder 5 Prozent würde immer noch einen spürbaren Preisaufschlag auf ein bereits deutlich erhöhtes Preisniveau bedeuten.

Bei Lebensmitteln und Energie liegen die Teuerungsraten sogar noch über dem Gesamtdurchschnitt, sodass sich die Lebenshaltungskosten der privaten Haushalte innerhalb weniger Monate enorm erhöht haben. Die steigenden Kosten setzen mehr und mehr Verbraucher bis weit in die Mittelschicht unter Druck, ihren Lebensstil zu ändern – oder ihre Einnahmen zu erhöhen.

4 Tipps, um der Inflation entgegenzuwirken

Dieser Artikel möchte Verbraucherinnen und Verbraucher dabei unterstützen, trotz Inflation gut über die Runden zu kommen. Und das möglichst ohne den Verlust ihres Lebensstandards oder ihres Vermögens. Dazu haben wir vier Tipps für Sie zusammengestellt.

Tipp #1: Kosten senken

Die deutlich höheren Lebenshaltungskosten treffen arme Menschen und Geringverdiener am härtesten. Wer bereits vor den explodierenden Energiekosten Probleme hatte, am Ende des Monats noch Geld auf dem Konto zu haben, der muss sich mittlerweile stark einschränken, um nicht in die Verschuldung zu geraten. Bei den Nebenkosten zu sparen oder den Energieträger zu wechseln, ist dabei nicht immer möglich, da man diese Faktoren als Mieter nicht kontrolliert.

Es bleibt daher häufig nur die Option, an Lebensmitteln und Luxusausgaben zu sparen. Das ist zwar unangenehm, muss aber nicht immer schwer sein, denn häufig finden sich bei näherem Hinsehen leicht Einsparpotenziale. Diese erkennt man, wenn man über die eigenen Ausgaben Buch führt. Am einfachsten geht das mit einer Ausgaben-App für das Smartphone – ein schriftliches Haushaltsbuch erfüllt ebenfalls seinen Zweck.

Beim Einkaufen sollten außerdem Spontankäufe vermieden werden. Wenn man nur kauft, was zuvor eingeplant und aufgeschrieben wurde, kann man bereits einiges sparen. Wenn man zudem noch weitgehend auf den Konsum von Essen und Trinken außer Haus verzichtet, können weiterhin 100 Euro oder mehr eingespart werden, ohne wirklich großen Verzicht üben zu müssen. Den Coffee-To-Go beispielsweise kann man sich auch zu Hause in einen Thermobecher gießen und die nächsten Stunden über genießen.

Tipp #2: Umschuldung alter Kredite

Steigende Kosten lassen sich auch durch einen größeren Umschuldungskredit in den Griff bekommen. Dabei werden Dispokredit und weitere ungünstige Kleinkredite in einem Kredit zusammengefasst. Gerade der Dispokredit oder die Überziehungskredite auf den Girokonten gehören zu den teuersten Krediten. Man sollte sie daher möglichst gar nicht nutzen.

Haushalte, die eigentlich ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben haben, rutschen allein aufgrund der Überziehungsgebühren immer wieder in den Dispobereich. Denn oft sind es gerade diese 50 Euro Gebühren, die am Monatsende fehlen. Zum Beispiel sind Kredite mit BankNorwegian deutlich günstiger. Sie können auch zur Umschuldung genutzt werden.

Ein einfacher Weg aus dem Dispokredit könnte auch darin bestehen, einen Teil der monatlichen Ausgaben mit der Kreditkarte zu bestreiten und erst 45 Tage später zu bezahlen, ohne dass weitere Zinsen anfallen.

Tipp #3: Ohnehin geplante Ausgaben vorziehen

Dieser und der abschließende Tipp betreffen die Vermögensseite des Inflationsproblems. Denn neben denjenigen, die zum Sparen gezwungen werden, trifft die Inflation auch jene, die bereits Vermögen angespart haben. Das Geldvermögen auf Konten, Sparbüchern oder Festgeldkonten ist besonders von der Geldentwertung betroffen. Zum einen wirft es kaum Zinsen ab, zum anderen kann man sich immer weniger von dem Geld kaufen.

Für das gleiche Geld bekommt man derzeit monatlich weniger Waren und Dienstleistungen, das ist die Definition der Inflation. Wer also auf ein größeres Projekt hin spart, ist gut beraten, dieses möglichst schnell zu verwirklichen, bevor etwa Baumaterialien sowie Arbeitskräfte noch teurer werden. Dasselbe gilt, wenn man auf den Kauf eines Autos spart.

Unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten kann es derzeit sogar von Vorteil sein, einen Kredit aufzunehmen, um die Ausgabe finanzieren zu können. Ein Auto, ein Gartenteich oder eine renovierte Wohnung sind schließlich der Inflation entzogen.

Tipp #4: Ungenutztes Kapital anlegen

Es gibt es keinen Wert, der durch die Inflation so stark bedroht ist wie das Geldvermögen selbst. Wer keine Investition in Sachwerte (Immobilien, Autos, aber auch Konsumprodukte) im Auge hat, sollte ungenutztes Kapital daher keinesfalls als Geld auf Konten oder Sparbüchern liegen lassen.

Die Zinsen kehren zwar derzeit auch für Festgeldkonten oder Staatsanleihen zurück, aber sie können die Geldentwertung bei Weitem nicht ausgleichen. Das Potenzial, ausreichend Rendite zu erwirtschaften, um die Inflationsraten wieder herauszuwirtschaften, bietet Privatanlegern nur der Finanzmarkt. Wer ohnehin eine gewisse Sachkunde besitzt und sich noch stärker mit der Thematik beschäftigen möchte, der kann sich selbst als Trader versuchen.

Privatanleger, die nicht über die nötige Börsen-Expertise verfügen, um selbst am Finanzmarkt tätig zu werden, sollten sich lieber an einen Bankberater oder eine Vermögensberatung wenden. Wichtig zu beachten sind hierbei die Verlustrisiken, die beim Kauf von Aktien, Fonds oder anderen Finanzprodukten nicht ausgeschlossen werden können. Grundsätzlich gilt: Je höher die angepeilte Rendite, desto höher ist auch das Risiko.

Wenn man aber beim Aktienkauf auf große, bekannte Unternehmen setzt, ist zumindest das Risiko für einen Totalausfall als sehr gering zu betrachten. Wenn man ferner Unternehmen mit traditionell hohen Dividenden wählt, sind Renditen zwischen 6 und 10 Prozent nicht unrealistisch. Man sollte aber stets darauf achten, kein Geld zu investieren, welches man eigentlich für die Lebensführung benötigt. Ansonsten kann es vorkommen, dass man sich zu einem ungünstigen Zeitpunkt von einer Aktie, einer Währung, einem ETF oder einem anderen Wertpapier trennen muss.

Inflation lässt sich abmildern

Die starke Inflation betrifft sowohl Vermögende als auch Geringverdiener. Während die einen mit der Entwertung ihres Angesparten bedroht sind, fehlt den anderen das Geld zum Leben. Doch es gibt Möglichkeiten, die Folgen der Inflation abzumildern. Dazu sollte man sich informieren, seinen Lebensstil ändern und wichtige Entscheidungen hinsichtlich Geldanlage und Vermögensverwaltung treffen.

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