„Schließfachsysteme werden immer digitaler“ – Interview mit astradirect-Geschäftsführer Frank Walter

Die Digitalisierung hält in immer mehr Bereichen Einzug und bereichert Technologien und Prozesse auf vielfältige Weise. Deutlich wird diese Entwicklung in einer Domäne, die man traditionell eher mit rein physischen als mit digitalen Konzepten verbindet – Schließfächer für Schulen. Über die Frage, welche Schließfachsysteme hier aktuell die wichtigste Rolle spielen und welche Herausforderungen es bei ihrer Implementierung gibt, haben wir uns mit jemandem unterhalten, der über langjährige Erfahrung in dem Bereich verfügt – dem Geschäftsführer des erfolgreichen Schließfach-Unternehmens astradirect Frank Walter.

Geschäftsidee: Schließfachsysteme für Schulen leasen

Guten Tag, Herr Walter! Sie sind Geschäftsführer von astradirect und kennen sich bestens mit Schließfachsystemen aus. Ehe wir uns eingehend mit dem Thema beschäftigen, lassen Sie uns zunächst einen Blick auf Ihren persönlichen Werdegang und die Geschichte von astradirect werfen!

Frank Walter: Gern! Ich habe eine kaufmännische Ausbildung absolviert und fünf Jahre im Angestelltenverhältnis gearbeitet. Schon früh bemerkte ich dabei, dass ich mich perspektivisch selbstständig machen will. So wickelte ich unter anderem zwischen 1992 und 1997 verschiedene Immobilienprojekte ab und sammelte viele unternehmerische Erfahrungen. Schließlich gründete ich im Jahr 1998 zusammen mit meinem Geschäftspartner Stefan Laus die astradirect Leasing & Service GmbH, die heute astradirect Schließfächer GmbH heißt.

Was war Ihre Idee hinter dem Unternehmen und wie ging es dann weiter?

Frank Walter: Ursprünglich war astradirect eine konventionelle Leasinggesellschaft. Eines Tages erreichte uns eine Anfrage einer Schule, ob man nicht auch Schließfachschränke leasen und diese an Schüler weitervermieten könne. Die „Geschäftsidee“ der Schule beeindruckte uns sehr, weshalb wir ein erstes Geschäftskonzept erarbeiteten. Im Anschluss nahmen wir Kontakt zu einigen Schulen im Raum Mannheim auf und fühlten zunächst vor, ob es einen allgemeinen Bedarf gibt. Die Resonanz war durchweg positiv, weshalb wir uns entschieden, ein Konzept für die Vermietung und Verwaltung von Schließfächern in Schulen zu entwickeln.

Wie sah dieses Konzept aus?

Frank Walter: Die Schule beziehungsweise der Schulträger erteilt uns das Recht, unsere Schließfachsysteme in der Schule aufzustellen und diese an die Schüler zu vermieten. Der Schule selbst entsteht weder ein finanzieller noch ein Arbeits- oder Verwaltungsaufwand.

Notwendige Innovationen bei Schließfachsystemen

Welche Rolle spielt Innovation in Ihrem Unternehmen?

Frank Walter: Eine sehr große. Wir waren die ersten, die statt der üblichen blau-grauen Standard-Schränke bunte und pastellfarbige Schließfächer als voll ausgestattete Sondermodelle angeboten haben. So wurde auch unser erstes Modell Tutti Frutti ein großer Erfolg. Daraus resultierten über 40 Sondermodelle, die heute in vielen Schulen zu finden sind.

Daneben stehen bei Ihnen natürlich die Themen Nutzungskomfort und Sicherheit im Vordergrund. Welche Schließfachsysteme bieten Sie Ihren Kunden hier an?

Frank Walter: Ja. Unser Fokus lag immer darauf, unsere Produkte permanent weiterzuentwickeln und bestmöglich an die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen. So begegnete uns im Lauf unserer Arbeit etwa immer wieder das Problem, dass Kinder ihre Schließfachschlüssel vergaßen oder verloren. Deshalb integrierten wir 2007 erstmals ein analoges Zahlenschloss. Schon bald zeigte sich jedoch, dass analoge Zahlenschlösser für die Schließfachverwaltung zu statisch und die Bedienung für die Schüler zu schwierig war.

So entwickelten wir das Konzept stetig weiter und brachten 2013 unser erstes innovatives elektronisches Zahlenschloss iPIN heraus. Das iPIN-Zahlenschloss ist ein einfach zu bedienendes Tastenschloss, das die Schließfachverwaltung enorm erleichtert: Der Schüler erhält den PIN-Code per E-Mail oder per Post und sobald er ihn eingibt, wird der alte automatisch ungültig. Heute gehören zu unserem Sortiment iPIN-Ausführungen, die mit Transponder und Smartphone/App geöffnet werden. In diesem Bereich sind wir seit vielen Jahren Vorreiter und Marktführer.

Schließfachsysteme müssen zahlreiche Anforderungen erfüllen

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei Ihrer Arbeit?

Frank Walter: Wenn es darum geht, Schließfachsysteme in Schulhäuser zu integrieren, muss eine Reihe unterschiedlichster Interessen in Einklang gebracht werden. So müssen etwa passende Standorte gefunden werden, an denen einerseits die Nutzung der Flure nicht eingeschränkt wird, andererseits aber auch die Laufwege für die Kinder nicht unangemessen lang werden. Dabei spielt auch der Platzbedarf eine Rolle, etwa wenn Kinder Musikinstrumente verstauen müssen. Neben all diesen funktionalen Aspekten darf aber auch die Ästhetik nicht vernachlässigt werden. Schließlich müssen die Schließfächersysteme in das bestehende Design-Konzept der Schule passen.

Eine weitere typische Herausforderung besteht im Standortmanagement, insbesondere nach den Sommerferien, wenn die Schüler in neue Klassenräume ziehen. Genau auf diesen Vorgang haben wir uns spezialisiert, wovon vor allem große Schulen mit mehreren Standorten profitieren.

Warum spielen Schließfachsysteme eine so wichtige Rolle?

Frank Walter: Nun ja, hier muss man aus der Perspektive der Schule nur einmal darüber nachdenken, dass Kinder mit gerade einmal 20 kg Eigengewicht Ranzen von bis zu 8 kg tragen, obwohl Ärzte empfehlen, dass sie höchstens mit 10 % des Eigengewichts belastet werden sollten. Dadurch drohen langfristige Haltungsschäden. Heutzutage ist zudem ein sicherer Aufbewahrungsort für Notebooks und Tablets unabdingbar.

Welche Trends gibt es bei Schließfachsystemen und welche Technologien werden in Zukunft eine Rolle spielen?

Frank Walter: Schließfachsysteme werden immer digitaler. So haben wir etwa unsere Schließfächer Anfang 2019 mit USB A über Steckdosen ausgestattet, womit wir die absoluten Vorreiter waren. 2021 kam dann USB-C mit Power Delivery in unsere Schließfächer. Damit lassen sich Tablets innerhalb von 15 Minuten auf bis zu 80 % laden. Aktuell ist astradirect der einzige Anbieter dieser Technik bei Schließfächern.

Selbstverständlich entwickeln wir uns stetig weiter und bieten beständig neue Innovationen an. Hierzu gehören unter anderem unser XL-Schrank mit sechs Einlegeböden und sechs Ladestationen, unser Kombischrank, in dem Tablet-Koffer verwahrt werden können, und zentral aufstellbare Ladeterminals, die kostenfrei von allen Schülern zum schnellen Laden ihrer Geräte genutzt werden können.

Daran erkennt man hochwertige Schließfächer

Was sind die wichtigsten Qualitätsmerkmale, wenn es um hochwertige Schließfächer geht?

Frank Walter: Schließfachschränke sind in Schulen besonderer Beanspruchung ausgesetzt. Deshalb erfüllen unsere Schränke höchste Standards und sind aus besonders stabilen Materialien gefertigt. Außerdem sind unsere Schließfachsysteme mit Brandschutzklasse A1 zertifziert.

Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick in die Zukunft. Welche Pläne haben Sie in den kommenden zehn Jahren?

Frank Walter: Unser Ziel ist es, die Schulen im Wandel der Zeit als Partner mit den innovativsten Schließfachsystemen und der modernsten Technik auszustatten. Gleichzeitig wollen wir unsere führende Rolle als Schließfachverwalter noch weiter ausbauen.

Dann wünschen wir Ihnen dabei viel Erfolg und danken Ihnen für die informativen Einblicke.

Über astradirect

Das im baden-württembergischen Mannheim ansässige Unternehmen astradirect bietet seinen Kunden unter der Leitung von Gründer und Geschäftsführer Frank Walter eine große Auswahl hochwertiger Schließfachsysteme für jeden Bedarf. Schulen können sich hier passende Aufbewahrungs- und Sicherheitslösungen selbst konfigurieren und diese individuell mit innovativen Technologien wie iPIN Pro mit RFID-Technologie ausstatten lassen.

Astradirect Geschäftsführer Frank Walter
astradirect Geschäftsführer Frank Walter (© astradirect)

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