IW Köln erstellt Portal für internationale Fachkräfte – „Make it in Germany“

Bis 2025 wird es aufgrund des demografischen Wandels mehr als 6 Millionen Arbeitskräfte weniger in Deutschland geben. Die Bundesregierung setzt daher auch auf Zuwanderung. Mit dem mehrsprachigen Internetportal „Make it in Germany“ möchte sie internationale Fachkräfte für eine Zukunft in Deutschland gewinnen und die Willkommenskultur hierzulande unterstreichen. Erstellt wurde das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Portal vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Medien GmbH.

Talente aus aller Welt finden auf dem Internetportal www.make-it-in-germany.com ab sofort die wichtigsten Informationen zu Karriere und Leben in Deutschland. Sie erfahren zum Beispiel, in welchen Branchen ihr Fachwissen am stärksten gefragt ist und welche beruflichen Möglichkeiten ihnen Deutschland eröffnet. Auch praktische Tipps, wie Fachkräfte den Sprung nach Deutschland meistern – vom Visumsantrag bis hin zur Anmeldung der Kinder in Kitas – weisen den Weg in eine attraktive Zukunft.

„Make it in Germany“ ist dabei mehr als ein reines Informationsportal. Denn neben wertvollen Tipps vermittelt die Webseite internationalen Fachkräften einen sympathischen Eindruck vom modernen Deutschland, von seinen Menschen, seiner Kultur und seinen Freizeitmöglichkeiten. Dass es sich in diesem Land gut leben und arbeiten lässt, davon berichten auch internationale Fachkräfte in kurzen Webvideos, in denen sie ihre eigne Erfolgsgeschichte in Deutschland erzählen.

Das Willkommensportal „Make it in Germany“ ist Teil der Fachkräfteoffensive des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie der Bundesagentur für Arbeit. Die Fachkräfteoffensive fasst unter anderem die Beratungs- und Unterstützungsangebote der beteiligten Partner zusammen, um national wie international um Fachkräfte zu werben.

Kritik des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) an der geförderten Zuwanderung von ausländischen Fachkräften als Billiglohnstrategie:

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung ist hingegen anderer Meinung: Die Kritik des DIW Berlin setzt an fundamentalen Punkten an. Vor kurzem hatte das Wirtschaftsinstitiut bereits in einer umfassenden Studie dargelegt, dass von einem Fachkräftemangel, wie so oft in den Medien kolportiert, keine Rede sein könne. Bei den Ingenieuren sei sogar mit einem Überangebot zu rechnen. Am 23. April legte das DIW dann nach und kritisierte den Gesetzesentwurf für einen vereinfachten Zuzug ausländischer Fachkräfte als Billiglohnstrategie. Im folgenden ein Auszug aus dem Originalwortlaut:

Nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist es zweifelhaft, ob der Gesetzesentwurf der Bundesregierung zum Zuzug hochqualifizierter Arbeitskräfte aus Drittstaaten europäischem Recht entspricht. Denn die Festlegung der Mindestverdienste für Zuwanderer ist nicht transparent, überdies werden geringe Mindestverdienste vorgeschlagen. Zudem sollen Sonderregelungen für solche Berufe festgelegt werden, bei denen es keinen erkennbaren Fachkräftemangel gibt. „Das Gesetzesvorhaben zielt nicht darauf, einen Mangel an Fachkräften zu mindern, sondern darauf, Fachkräfte ins Land zu ziehen, die zu einem Verdienst arbeiten, der weit unter dem bestehenden Lohnniveau liegt“, sagt Karl Brenke, Arbeitsmarktexperte im DIW Berlin. „Durch eine Billiglohnstrategie wird der Standort Deutschland aber gewiss nicht gestärkt, und die wirtschaftlichen Ungleichgewichte in der Eurozone werden nicht vermindert. Das sollte der Bundestag bei seiner Entscheidung in dieser Woche berücksichtigen.“

(Quellen: IW Köln / DIW Berlin)

 

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