Die Veränderung einer Unternehmenskultur ist keine leichte Aufgabe. Damit sie gelingt, ist eine umfassende Soll-Ist-Analyse notwendig. Im gestern erschienenen ersten Teil des Artikels von Kulturveränderung mit dem Cultural Transformation Tools (CTT) zeigte die Management-Beraterin Dr. Andrea Maria Bokler, wie CTT genutzt werden kann, um Werte und ihre Gewichtung im Unternehmen zu erfassen. In einem Beispiel förderte CTT Differenzen in der Wertewahrnehmung zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitern zu Tage.
Im heutigen zweiten Teil des Artikels zeigt Andrea Maria Bokler auf, wie das Beispiel-Unternehmen auf Basis der Ergebnisse aus dem CTT eine Strategie für die Kulturveränderungen entwickelte.
Unternehmen ausrichten
Nach der Messung haben die Führungskräfte an einem Workshop teilgenommen, um die Kultur zu verändern. Es fehlt ihnen einerseits an einer Vision, und sie vermissen die gemeinsamen Werte. Andererseits sehen sie aber auch ihr großes Plus in der Einsatzbereitschaft, ihrer professionellen Organisation und der hohen Zielorientierung. Die „Performance“ verdeutlicht, dass hier viele Missverständnisse vorherrschen und das Miteinander stark behindern. Darüber zu sprechen, fällt nicht leicht. Es bewirkt aber viel: das Miteinander im Führungsteam bekommt eine andere Qualität und der gemeinsame Wunsch, etwas zu verändern, wird größer.
Kontrolle ist gut…
Die Kontrolle als potenziell limitierender Faktor wird von verschieden Seiten beleuchtet. Gemeinsam kommen die Führungskräfte zur Erkenntnis, dass Kontrolle ein wichtiges Instrument ist, um die Performance zu steigern. Auf dem Weg zu mehr Vertrauen gilt es, das richtige Maß für Kontrolle zu finden. Denn genau in diesem Punkt kommt Vertrauen zum Tragen. Der Beschluss steht fest: In den kommenden Monaten will das Führungsteam Vertrauen intensivieren und Kontrolle auf ein sinnvolles Maß reduzieren.
…Vertrauen ist besser!
Im Alltag lag das Augenmerk darauf, Vertrauen und Handlungsspielräume aufzubauen. Die Teilnehmer haben unnütze Alltagsbarrieren zur Seite geräumt und das Vertrauen gegenüber Mitarbeitern in den Vordergrund gestellt. Die Führungskräfte diskutierten rege, wie sie ihre Mannschaft aktiv einbinden können. Hinzu kam die Frage, wie Mitarbeiter noch mehr partizipieren können, um neue, bessere Lösungen zu entwickeln. Ein wichtiger Teil des Lernprozesses für das Führungsteam ist es, die kulturelle Kompetenz zu entwickeln, besonders indem sie sich mit den unausgesprochenen grundlegenden Annahmen auseinandersetzten. Offene Kommunikation und Vertrauen zeichnen sich hier als die kulturellen Erfolgsfaktoren ab und wirken stabilisierend.
Diese Maßnahmen offenbaren das Werteverständnis und die Welt der Mitarbeiter. Die Untersuchung vorab war hilfreich, um das Werteverständnis des Führungsteams zu verstehen und die Führung darauf auszurichten. So konnte sich eine Form von Führung etablieren, die motiviert und antreibt. Eine wertorientierte Führung fördert, dass sich Mitarbeiter für ihr Unternehmen engagieren.
Erneute Messung: Die Lücke in Bezug auf die Werte schließt sich
17 Monate später folgte eine erneute Messung der Werte, die den Erfolg der Aktivitäten eindrucksvoll veranschaulichte. Im Führungsteam stimmten die gemeinsamen Werte wie Ausrichtung Zeilen, Fördern und Entwickeln, Kontinuierliche Verbesserung und Kundenzufriedenheit in hohem Maße überein. Viele Werte rund um Effizienz und Leistung zeichnen die aktuelle Kultur aus. Gemeinsam bekannten sich die Führungskräfte dazu, in Zukunft eine gemeinsame Vision zu haben, Verantwortung zu übernehmen und mit Einsatzbereitschaft und Engagement das Geschäft voran zu bringen. Die kulturelle Entropie war auf neun Prozent gesunken.
Eine weitere Übereinstimmung bestand darin, dass der Geschäftsführer die gewünscht Kultur sehr ähnlich beurteilte wie sein Führungsteam. Bemerkenswert ist es, dass 2013 die gegenwärtige Kultur des Führungsteams in hohem Maß der gewünschten Kultur des Geschäftsführers in 2012 entsprach.
Eine zentrale Herausforderung von Kulturveränderung ist es, das richtige Maß der Veränderung zu finden. Nur dann können sich Einstellungen und Verhaltensweisen ändern. Sie werden konkret, beobachtbar und nachahmbar für die Mitarbeiter. Dies hat der Geschäftsführer aktiv genutzt. Der Geschäftsführer des Unternehmens im Automotive-Bereich hat nach dem Prinzip „walk the talk“ als Vorbild agiert.
Verstärkung durch Change Communication und Leadership
Eine gute Veränderungsstory unterstützte den ganzen Prozess. Sie war das Herzstück aller Kommunikationsaktivitäten. So bekamen die Mitarbeiter und Führungskräfte Antworten auf Fragen wie
- „Warum wollen oder müssen wir uns verändern?“,
- „Was ist das Ziel der Veränderung?“,
- „Was ist neu, was bleibt?“ und
- „Welche Vorteile entstehen für den Einzelnen?“
Eine Story erzählt nachvollziehbar und belastbar alle Fakten und Hintergründe eines Veränderungsvorhabens und überzeugt die Adressaten von dem großen Ganzen.
Die Leadership-Workshops vertieften Themen wie Vertrauensaufbau, Team-Excellence und Führung im Wandel. Die Führungskräfte arbeiteten ganz konkret zur aktuellen Situation daran. In einer Kulturveränderung ist es besonders wichtig, das Führungsverhaltens zu reflektieren.
Die Analyse mit dem Cultural Transformation Tools CTT lieferte ausreichend Informationen über die Situation. Das erhöhte die Motivation und unterstützte die Bereitschaft, etwas bzw. sich zu verändern. Der Zusammenhang zwischen den Zielen und den Idealen der Organisation wird sichtbar. Die gute wirtschaftliche Situation des Unternehmens erleichertete den Wandel und gab zusätzlich eine psychologische Sicherheit.
Fazit
Die Frage, ob sich Kultur beeinflussen oder gestalten lässt, ist längst klar mit „Ja“ beantwortet. Jetzt geht es darum: Wie kann das gelingen? Es ist einfach, Werte mit dem Cultural Transformation Tools CTT transparent zu machen und einen Prozess zu initiieren.
Sie setzen sich mit „Werten“ und „Unternehmenskultur“ auseinander und wollen einen konstruktiven Prozess in Ihrem Unternehmen anstoßen? Genau hier setzen die Cultural Transformation Tools (CTT) an. Als effektive Diagnose- und Gestaltungswerkzeuge machen sie Werte und Kultur in Organisationen sichtbar.
CTT macht das Nicht-Greifbare messbar. So können Sie und Ihre Mitarbeiter leicht über alles reden, was Ihnen wirklich wichtig ist. Und: CTT sichert Ihnen die Akzeptanz für den nachfolgenden Veränderungsprozess. CTT gibt klare Hinweise, in welche Richtung die Kultur entwickelt werden sollte.
Wie machen Sie Unternehmenskultur besprechbar und transparent? Diese Frage und noch viel mehr beantworten Andrea Maria Bokler und Michael Dipper in dem viertägigen Zertifizierungskurs Cultural Transformation Tools CTT. Sie lernen, wie Sie mit den wichtigsten Kulturmessinstrumenten eine wertorientierte Organisation aufbauen.
Im Überblick – 7 Gründe für CTT
Wer CTT nutzt, der profitiert, denn CTT
- stellt die gegenwärtige und die gewünschte Kultur „einfach“ dar.
- erleichtert einen Dialog auf einer fundierten Basis.
- spart Zeit und Kosten für eine aufwändigere Analyse.
- macht Stärken und Schwächen sichtbar.
- offenbart, in welche Richtung die Kultur entwickelt werden soll oder kann.
- sichert damit die Akzeptanz für den nachfolgenden Entwicklungs-/ Veränderungsprozess.
- hilft allen Beteiligten, mit Leichtigkeit darüber zu reden, was wirklich wichtig ist.
Hinweis der Redaktion
Der viertätige Zertifiztierungskurs Cultural Transformation Tool CTT combined findet von 8. bis 11. Juni 2015 in Oberursel bei Frankfurt und von 9. bis 12. November 2015 in Frankfurt statt. Trainer sind Dr. Andrea Maria Bokler und Michael Dipper.
Anmeldungen und Kontakt unter:
changemanagement.biz
Dr. Andrea Maria Bokler
60594 Frankfurt/ Main, Schweizer Strasse 66
Tel. +49 (69) 660 55 196
Mobil +49 (179) 228 50 62
E-Mail: info@changemanagement.biz
www.changemanagement.biz
oder
Michael Dipper Unternehmensentwicklung
64297 Darmstadt, Mümlingweg 18a
Tel.: +49 (6151) 94 34 98
Mobil +49 (171) 2648786
E-Mail: Michael.Dipper@t-online.de
www.michael-dipper.de
Über Dr. Andrea Maria Bokler
Dr. Andrea Maria Bokler ist Management-Beraterin, Faciliator und Coach und spezialisiert auf Change Management und Kulturtransformation. Mit ihrer Erfahrung in der Gestaltung von Veränderungsprozessen, ihren kreativen Impulsen und ihrer Klarheit und Struktur bringt sie das richtige Handwerkszeug mit, um ein Cultural Transformation Tools (CTT combined) Training lebendig werden zu lassen und alle Teilnehmer dafür zu begeistern.