Nagelerkrankungen: Warum verändern sich die Nägel?

Viele Menschen leiden an Nagelerkrankungen. Ein Großteil von ihnen versucht jedoch, die Veränderung der Nägel zu ignorieren. Wenn die Zehennägel betroffen sind, werden diese gerne in Socken und Schuhen versteckt. An den Fingernägeln ist das nicht so leicht, denn sie werden häufig zur Begrüßung zum Handschlag gereicht; langfristig kann das zu einer psychischen Belastung führen. Umso wichtiger ist, die Ursache der Nagelveränderung zu identifizieren. Nur so kann die richtige Behandlung eingeleitet werden, die wiederum schlimmeren Folgen wie Schmerzen und Entzündungen entgegenwirkt.

Nagelerkrankungen: Diese Arten kommen am häufigsten vor

Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Nagelerkrankungen. Dabei kommen am häufigsten vor:

  • Nagelpilz
  • Blauer Nagel
  • Weiße Flecken auf den Nägeln
  • Rillen in den Nägeln
  • Spaltnagel.

Wer eine Veränderung an einem oder mehreren Nägeln bemerkt, sollte nicht abwarten, sondern rasch handeln. Um sicher zu sein, um welche Veränderung es sich handelt, sollte ein Arzt konsultiert werden: Der zuständige Spezialist ist in diesen Fällen der Hautarzt.

Nagelpilz: Die wohl lästigste Infektion der Nägel

Nagelpilz ist eine Infektion der Finger- oder Zehennägel mit einem Pilzerreger. Meist sind hierfür die sogenannten Fadenpilze (medizinisch: Dermatophyten) verantwortlich. Die Erreger ernähren sich vom Keratin der Nägel und zerstören sie so nach und nach. Erkennbar ist Nagelpilz anfangs an einer leichten Verfärbung der Nägel in einen weißlichen oder gelblichen Farbton. Der befallene Nagel verliert auch seinen typischen Glanz und zeigt stattdessen eine matte Oberfläche.

Schon bei diesen ersten Anzeichen sollte man schnellstens handeln und den Pilz mit geeigneten pilztötenden Medikamenten zur äußerlichen Anwendung aus der Apotheke bekämpfen. Im fortgeschrittenen Stadium verdickt sich die Nagelplatte und im Endstadium kann es sogar zum Verlust des befallenen Nagels kommen. Das zieht starke Schmerzen und meist auch eine Entzündung des Nagelbettes nach sich. Außerdem ist die Behandlung eines stärker befallenen Nagels deutlich schwieriger. Hier gilt: Je früher der Nagelpilz als solcher erkannt und richtig behandelt wird, desto besser.

Blauer Nagel durch eine Verletzung

Wer Sport treibt, vor allem Läufer*innen, kennen diese Nagelerkrankung nur zu gut. Nach einem langen Lauf und kontinuierlichem Druck auf die Zehen kann es zu einem Bluterguss unter der Nagelplatte kommen. Eine andere Ursache: Auch eine Fußfehlstellung kann schnell zu einem blauen Zehennagel führen. Ein solcher Bluterguss unter dem Nagel kann mitunter sehr schmerzhaft sein, sodass ein Laufen in Schuhen unmöglich erscheint. Neben der blauen Verfärbung kann es zu Schäden im Nagelbett kommen und der Fußnagel löst sich daraufhin ab. Danach wächst in der Regel ein gesunder Zehennagel nach.

Wenn sich der Fußnagel löst, bevor der neue Nagel gewachsen ist, sollte ärztlichen Rat suchen. Das freiliegende Nagelbett kann sich allzu leicht entzünden; zudem erhält der neu wachsende Nagel keine Führung durch den Alten und könnte einwachsen. Darüber hinaus können starke Schmerzen durch den Bluterguss entstehen, die ebenfalls in einer Praxis gelindert werden können. Dafür bohrt der Arzt/die Ärztin ein Loch in die Nagelplatte, um das angestaute Blut abfließen zu lassen.

Weiße Flecken auf den Nägeln

Weiße Flecken auf den Fingernägeln heißen in medizinischer Fachsprache Leukonychia punctata. Die kleinen wolkenförmigen Verfärbungen auf der Nagelplatte sind nur wenige Millimeter groß. Meist entstehen diese Flecken durch eine Verletzung, wie beispielsweise eine Quetschung oder einen Stoß. Eine weitere Ursache ist eine falsch durchgeführte Maniküre. Dadurch kann ebenfalls die Nagelplatte beschädigt werden und es entsteht ein weißer Fleck auf dem Nagel. Die Flecken sind harmlos und müssen in der Regel nicht behandelt werden. Mit der Zeit wächst die Veränderung heraus und verschwindet von selbst.

Rillen in den Nägeln

Es gibt sowohl Längs- als auch Querrillen, die sich auf der Nagelplatte ausbilden und bemerkbar machen können. Bei Längsrillen handelt es sich meistens um eine Alterserscheinung, die unbedenklich ist. Eine weitere mögliche Ursache ist ein Flüssigkeitsmangel im Körper sein. Ein Flüssigkeitsmangel kann allerdings noch deutlich weitreichendere Folgen haben: Daher sollte man immer darauf achten, 1,5 bis 2 Liter (bevorzugt Wasser) am Tag zu trinken.

Gründe für Querrillen sind unter anderem

  • eine Verletzung der Nagelwurzel,
  • Vitamin- oder Mineralstoffmangel
  • bestimmte Grunderkrankungen wie Schilddrüsendysfuktion oder Magen-Darm-Erkrankungen.

Wer nicht weiß, woher die Querrillen in den eigenen Nägeln kommen könnten, sollte ebenfalls einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen. So können mitunter bislang unerkannte Grunderkrankungen diagnostiziert und mit den richtigen Medikamenten behandelt werden. Meist sind die Querrillen jedoch harmlos und müssen nicht behandelt werden. Unterstützend können dabei Nahrungsergänzungsmittel zur Stärkung der Nägel eingenommen werden.

Spaltnagel

Ein gespaltener Nagel kann mehrere Ursachen haben. Wer die Nägel durch übermäßige Nagelpflege und einer häufigen Verwendung von Nagellackentferner strapaziert, erhöht das Risiko auf eine Spaltung der Nägel. Daneben kann das dauerhafte Arbeiten unter feuchten Bedingungen die Nägel spröde und rissig machen und zu Spaltnägeln führen. Zudem kann eine Nagelpilzinfektion ebenfalls einen Spaltnagel hervorbringen, da ja der Pilzerreger die Nagelplatte nach und nach zerstört. Auch eine Verletzung, wie eine Quetschung oder ein Schlag, kann die Nagelplatte zu Bruch gehen lassen.

Um die Spaltung der Nägel zu vermeiden, empfehlen sich folgende Hinweise:

  • Finger- und Zehennägel regelmäßig auf Anzeichen für Fuß- oder Nagelpilz untersuchen,
  • auf eine ausgewogene Ernährung achten,
  • Arbeiten im feuchten Milieu nur mit geeigneten Handschuhen durchführen, und
  • die Nägel regelmäßig mit speziellen Cremes pflegen.

Fazit zu Nagelerkrankungen: Schnelle Behandlung essenziell

Wer eine Veränderung der eigenen Nägel – sowohl an den Fingern als auch an den Zehen – bemerkt, sollte die Symptome nicht ignorieren, sondern der Ursache auf den Grund gehen. Im Zweifel kann es sich um Nagelpilz oder eine Verletzung handeln, die ärztlich oder medikamentös behandelt werden muss. Um schlimmere Folgen wie starke Schmerzen und Entzündungen zu vermeiden, ist es ratsam, so bald wie möglich zu handeln und gegebenenfalls einen Hautarzt aufzusuchen. Dadurch ist die Behandlung immer einfacher, kann schneller abgeschlossen werden und beugt unangenehmen Konsequenzen vor.

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