Verpackung, Recycling, Mikroplastik, Polymere – Herausforderungen der Kosmetikindustrie und mögliche Lösungsansätze

Abholzung, Artensterben, Bodenerosion, Klimawandel, Luftverschmutzung, Plastikmüll, Wasserknappheit und Überfischung sind Umweltprobleme, die eine große Bedrohung für unseren Planeten darstellen. Trotzdem hält das viele Unternehmen der Industrie nicht davon ab, ihre unethischen Praktiken fortzusetzen. Hier gilt es unter anderem die Kosmetikindustrie zu nennen. Die Branche ist für viele der genannten Probleme mitverantwortlich. In diesem Beitrag wollen wir uns mit diesen Herausforderungen befassen und einen Blick auf mögliche Lösungsansätze werfen.

Zahlreiche Kosmetika enthalten Mikroplastik

Die meisten Kosmetika enthalten umweltschädliche Inhaltsstoffe und hier gilt es vor allem das sogenannte Mikroplastik zu nennen. Bei Mikroplastik handelt es sich um Plastikstücke, die kleiner als 5 Millimeter sind. Sie lassen sich mit bloßem Auge nur schwer erkennen und gelangen am Ende fast immer in unseren Meeren.

Mikroplastik kommt bei Kosmetikprodukten auch in Form von flüssigen Polymeren zum Einsatz. Ein Beispiel für ein solches Polymer wäre Acrylates Copolymer. Es ist nur schwer abbaubar und schadet daher unsere Ökosystem besonders.

Neben Mikroplastik enthalten Kosmetika oft auch andere umweltschädliche Inhaltsstoffe. Darunter fallen beispielsweise Mineral- und Palmöl sowie UV-Filter wie Benzophenone, Methoxycinnamate und Oxybenzone.

Letztere haben maßgeblichen Anteil am Korallensterben. Generell sind Schadstoffe in unseren Ozeanen ein ernstzunehmendes Problem.

Falsche Auszeichnungen sind keine Seltenheit in der Kosmetikindustrie

In der EU unterliegen Kosmetika zwar strengeren Regelungen als im Rest der Welt. Das heißt jedoch nicht, dass Verbraucher immer auf der sicheren Seite sind.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Auszeichnung „Frei von Mikroplastik“. Diese Auszeichnung bezieht sich oft nur auf feste Teilchen. Es kann also durchaus sein, dass das jeweilige Kosmetikprodukt flüssige Polymere enthält.

Im Endeffekt entscheidet schließlich der Kosmetikhersteller über die Auszeichnung. Bei vielen Inhaltsstoffen sind sich Experten über die Klassifizierung uneinig.

Verpackungen lassen sich nur selten recyclen

Umweltfreundliche Verpackungen sind bei Kosmetikprodukten eine Seltenheit. Die meisten Hersteller in der Kosmetikindustrie setzen aus Kostengründen auf Verpackungen aus Plastik. Nicht alle davon lassen sich recyclen. Es kann zudem passieren, dass sich enthaltene Schadstoffe herauslösen und in den Wasserkreislauf gelangen.

Ganz zu schweigen davon, dass jedes Jahr tonnenweise Verpackungsmüll entsteht – auch durch die Kosmetikindustrie. Hersteller können hier nur dann einen Wandel herbeiführen, wenn sie auf umweltfreundlichere Verpackungen setzen. Hierfür braucht es nicht zwangsweise andere Materialien, aber zumindest sollten Plastikarten wie HDPE, PET oder PVC genutzt werden, die sie sich leicht recyclen lassen.

„Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Lucia Weidenhöft von Fairganics Naturkosmetik, „aber selbst von diesen Kunststoffrecyclaten wird schließlich die Hälfte energetisch verwertet – heißt verbrannt.“ Es kommt also darauf an, gleich alternative, biologisch abbaubare Werkstoffe zu verwenden.

Naturkosmetik ist die beste Alternative

In der Wirtschaft geht es ums Geld. Deswegen gibt es nach wie vor viele Unternehmen, welche die Umwelt außen vor lassen. Allerdings spielen der Klimawandel und auch andere Umweltprobleme eine zunehmend große Rolle in der Politik, weswegen es Hoffnung gibt.

Damit dieser Wandel in der Kosmetikindustrie gelingen kann, muss jedoch auch das Management bereit dafür sein. Dazu gehört unter anderem, keine Kosmetika mit Mikroplastik oder anderen umweltschädlichen Inhaltsstoffen zu produzieren.

Mit Naturkosmetik gibt es eine Alternative, die aus umwelttechnischer Sicht unproblematisch ist. Die Verantwortung liegt jedoch nicht nur bei den Unternehmen, sondern auch bei den Verbrauchern.

Nur wenn Verbraucher keine umweltschädlichen Kosmetika mehr kaufen und stattdessen auf Naturkosmetik setzen, kann es zu einem Wandel kommen. Das ist eine wirkliche Chance für die Kosmetikindustrie.

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