Webdesign im Low Budget Bereich: Herausforderungen und Chancen

Pascal Cabart begann während seines Mathematikstudiums als Freelancer im Webdesign zu arbeiten. Schnell gewann er über seine Seite studentenwebdesign.de zahlreiche Neukunden. Vor welche Probleme ihn die Anfragenflut stellte, wie er es dennoch geschafft hat, seine Leistungen zu skalieren und warum er weiterhin günstiges Webdesign im Low Budget Bereich anbietet, erzählt er uns in diesem spannenden und persönlichen Interview.

Webdesign: Vom Studentenjob zu 70 Neukunden pro Monat

AGITANO: Hallo Herr Cabart, stellen Sie sich doch kurz vor für die Leute, die Sie noch nicht kennen.

Pascal Cabart: Hallo, ich bin Pascal und ich mache Webdesign seit 2015. Dazu gekommen bin ich, als der Webdesigner meiner Mutter verstorben war. Meine Mutter hatte dann ihre eigene Website mit einem Homepage-Baukasten erstellt, die war aber nicht ganz optimal. Ich hatte mir dann gedacht, wenn meine Mutter selbstständig es fast schon allein schafft, eine Website zu erstellen, dann sollte das als Mathematik Student ja auf jeden Fall auch machbar sein.

Und wieso der Name Studenten Webdesign? Damit fokussiersen Sie sich ja stark auf den Low Budget-Bereich. Wieso nicht trotzdem eine Website als „normaler” Webdesigner?

Pascal Cabart: Ich hatte zu der Zeit noch als Kellner gearbeitet, mit einem 450 Euro Minijob und zwei Tage die Woche Arbeit. Ich dachte mir, für 450 Euro mache ich locker schon eine Website, zu der Zeit war das schon mehr als genug für mich. Bereits mit dem Low Budget Preis konnte ich den Kellnerjob an den Nagel hängen. Deswegen hat es mich zu der Zeit gar nicht interessiert da mehr zu nehmen, das war bereits perfekt für mich. Auch war ich zu der Zeit noch wirklich Student und ich hatte nie gedacht, dass ich dem Webdesign treu bleiben würde.

Sie hatten also ursprünglich vor, Studenten Webdesign wieder aufzugeben?

Pascal Cabart: Ja, besonders, als ich meinen ersten Vollzeit-Job anfing. Es gab zu der Zeit noch ein paar andere Studenten Webdesigner in Google. Alle hatten dieselben Zweifel wie ich und haben dann auch tatsächlich ihre Domains gelöscht. Ich hatte das auch vor, ich war aber sehr langsam damit. Am Ende war ich der Einzige, der die Seite noch nicht gelöscht hatte. Auf einmal war ich dann der einzige Studenten Webdesigner in Google.

Die Kundenanfragen gingen durch die Decke, zuletzt bis zu 70 Neukunden Anfragen in einem Monat per E-Mail, Anrufe nicht mitgezählt. Deshalb habe ich mich dann entschieden, die Seite doch nicht zu löschen. Ich habe dann weiterhin versucht die Kunden abzuarbeiten und die Nachfrage irgendwie zu bedienen.

Wie bearbeitet man denn 70 Webdesign Kunden als einzelner Freelancer in einem Monat?

Pascal Cabart: Ich hatte sehr viel ausprobiert, unglaublich viele Methoden. Zu der Zeit hatte ich in meinem Vollzeit-Job ein Programm zur Optimierung von Google Ads Kampagnen mit Python programmiert. Ich war also zu der Zeit bereits fließend mit der Python Programmierung. So konnte ich einen Großteil der Webseiten einfach direkt mit Python erstellen, quasi einfach auf Knopfdruck.

Natürlich gab es dann noch den Kundenservice und ganz spezifische Anpassungswünsche im Nachhinein. Dafür hatte ich dann fünf philippinische virtuelle Assistentinnen, die dann bei allem geholfen haben, was ich noch nicht automatisiert hatte. Die Sache lief dann fast komplett von alleine, ich habe die meisten Websites nur einmal kurz am Ende für den finalen Check gesehen, es lief aber durch und durch von selbst.

Burnout im Webdesign

Sie sprechen in der Vergangenheit, ist es momentan nicht mehr so?

Pascal Cabart: Burnout ist im Webdesign vorprogrammiert. Es gibt viele Webdesigner, die irgendwann einfach aufgeben. Das gilt vor allem für den Low Budget-Bereich. Ich hatte aber vieles automatisiert, daher ging es dann noch und die fünf Assistenten haben sehr gut geholfen, das war noch alles in Ordnung.

Für eine gewisse Zeit lief es sogar perfekt, jedoch leider nur für mich und nicht für meine Mitarbeiter. Das Problem war, ich habe den Burnout einfach nur an den nächsten geschoben. Irgendwann sind die Assistentinnen auch ausgebrannt, eine nach der anderen gab einfach irgendwann auf, ist auch verständlich.

Wie erklären Sie sich den Burnout im Webdesign?

Pascal Cabart: Der Burnout im Webdesign ist irgendwie etwas sehr Merkwürdiges. Ich weiß nicht genau woran es liegt. Vielleicht hat es etwas mit der Interdisziplinarität zu tun, dass man Experte in vielen Bereichen gleichzeitig sein muss. Man braucht Kompetenzen als Jurist, Programmierer, Designer, Texter, Kundenservice und im Marketing.

Normalerweise füllt man nur eine dieser Positionen aus. Aber als Webdesigner macht man das alles gleichzeitig, vielleicht kommt daher der Burnout.

Es scheint aber wirklich konsequent bei allen irgendwann zu passieren, irgendwann reicht es einfach für jeden.

Sie hatten die Sache aber gut am Laufen?

Pascal Cabart: Ich hatte die Sache perfekt am Laufen, mit der Automatisierung und den Assistentinnen. Ich hätte dann einfach nonstop HR machen müssen und immer wieder neue Assistenten anstellen.

Das war mir aber dann auch zu viel, ich wollte jetzt nicht schon wieder nach neuen Mitarbeitern suchen müssen und die wieder von Neuem zu Webdesignern schulen, nur dafür, dass sie dann am Ende auch das Handtuch werfen.

So perfekt wie es auch zu einer Zeit war, es war keine dauerhafte Lösung. Auch das Rekrutieren ist nicht wirklich das, worauf ich meinen Fokus legen will, ich hab am Ende nur noch HR Arbeit gemacht. Manchmal kam mir dann sogar schon die Frage, ob ich nicht doch lieber wieder einfach das Webdesign mache, anstelle des Rekrutieren.

Irgendwann hat dann auch die letzte Assistentin aufgegeben. Sie hatte es aber sehr lang geschafft. Am Ende konnte sie sogar ziemlich gut mit CSS, JavaScript und PHP programmieren, hatte ein ziemlich gutes Verständnis von deutschem Recht, der deutschen Sprache, Design und Marketing, komplett ohne vorherige Erfahrung. Der Burnout ist aber leider unabwendbar und irgendwann hat sie auch aufgegeben, obwohl sie bereits Websites in ein paar Minuten erstellen konnte.

Low Budget Webdesign dank Skalierung

Und wie sieht es jetzt aus?

Pascal Cabart: Danach hatte ich weitere Methoden zur Skalierung getestet. Die E-Mails hatten sich angestaut und irgendwann war mein E-Mail-Postfach bei sage und schreibe 150 ungelesenen Neu-Kundenanfragen. Zu dem Zeitpunkt hat es dann Klick gemacht: Ich habe dann doch noch die ultimative Skalierungsmethode gefunden.

Jetzt biete ich wieder Webdesign für alle Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Tore sind weit offen, ich biete wieder Webdesign ganz normal als Studenten Webdesigner an, das ganz klassische Programm, wie immer, zu den günstigen Preisen wie zu Beginn. Einfach bei mir auf studentenwebdesign.de anfragen, der „Bottleneck” ist gelöst und das E-Mail-Postfach ist bearbeitet.

Herr Cabart, Danke für Ihre Offenheit und Ihre spannende Geschichte, die hoffentlich vielen Mut macht.

Über Studentenwebdesign

2015 gründete Pascal Cabart während seines Mathematik Studiums Studentenwebdesign. Seither erstellt er zu günstigen Preisen Websiten für Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Seine Kunden sind Coaches, Anwälte, Berater, Autoren, Künstler und kleine bis mittlere Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Pascal Cabart gestaltet Seiten nach individuellen Wünschen – ob Homepage, Online-Visitenkarte, Landingpage oder Firmenwebsite.

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