Ressourceneffizienz im Mittelstand – geringere Kosten, mehr Sicherheit: Leitfäden, Publikationen, Studien

Energieeffizienz und Rohstoffeffizienz (Materialeffizienz) sind bedeutende Rohstoffe: Wird hier die Effizienz erhöht, sinken nicht nur der Verbrauch und damit zusammenhängend die Kosten, auch die Versorgungssicherheit wird erhöht, der Druck auf die Preisspirale wird geringer und die Umweltbelastungen werden reduziert – im Falle der Energieeffizienz sinken Risiko und finanzielle Kosten des Klimawandels.


Vor diesem Hintergrund werden stetig Leitfäden und Hilfestellungen für Unternehmen veröffentlicht, die wirkungsvolle Effizienzmaßnahmen aufdecken und entsprechende Fördermöglichkeiten aufführen. Entsprechende Maßnahmen armortiseren sich meist bereits nach wenigen Jahren und tragen somit zu einem bedeuten Teil zu einem nachhaltigen finanziellen Erfolg von Unternehmen bei. Im folgenden ein Überblick:

Aktuell: „Mittelstand im Fokus: Ressourceneffizienz – der Innovationstreiber von morgen“

Das RKW Kompetenzzentrum (das Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V.) hat den zweiten Band der Fachbuchreihe „Mittelstand im Fokus“ herausgegeben. Aus dem Inhalt:

Zwar sorgt im Idealfall der Marktpreis für eine effiziente Nutzung von Ressourcen, doch ist dieser bis zuletzt von einer hohen Volatilität gekennzeichnet. Zum einen wächst die globale Nachfrage nach Rohstoffen kontinuierlich an und trifft dabei auf ein begrenztes und damit stetig zurückgehendes Angebot. Zum anderen hat sich der Finanzmarkt in den letzten Jahren geändert und bietet Finanzinvestoren wie etwa im Fall von Rohöl mehr Spekulationsmöglichkeiten, die den Marktpreis zulasten der Realwirtschaft verzerren. Diese Entwicklungen zwingen gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Betriebe dazu, ihren Umgang mit den vorhanden Ressourcen und eingesetzten Materialien ständig auf die Frage der Effizienz hin zu prüfen. Der Sammelband geht nicht nur diese Frage ein, sondern belegt mit zahlreichen Erfolgsbeispielen, Fachbeiträgen und Best-Practice-Beispielen, wie Kosten gespart und dabei zugleich die Umwelt entlastet werden können, sowie mit der richtigen Beschaffung und Nutzung der Ressourcen weitere erhebliche Wertschöpfungspotentiale gehoben werden können.


RKW Kompetenzzentrum
Mittelstand im Fokus

Ressourceneffizienz – der Innovationstreiber von morgen
Verlag: Frankfurter Allgemeine Buch
ISBN: 978-3-89981-305-0
Umfang: 224 Seiten
Preis: 29,90 €
Link: Publikation beim Verlag bestellen

Weitere Leitfäden, Studien und Hinweise zur Steigerung der Effizienz

Die IHK-Recyclingbörse: Die Online-Recyclingbörse der Industrie- und Handelskammern (IHKs) bringt Anbieter und Käufer von Rohstoffen zusammen, denn häufig ist der Abfall des einen UNternehmens ein wichtiger Grundstoff des anderen. Die Recyclingbörse steht dabei nicht nur sämtlichen IHK-Mitgliedsunternehmen kostenfrei zur Verfügung, sondern auch allen anderen interessierten Betrieben. Dadurch wird eine kostengünstigere Beschaffung von Rohstoffen sowie zugleich geringere Entsorgungskosten ermöglicht – eine Win-Win-Situation. Mehr Informationen hier.

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Materialeffizienz, Online-Tool: Der einfachste Weg zu mehr Wettbewerbsfähigkeit – das neue Online-Tool vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gibt Unternehmen wesentliche Inputs hinsichtlich anwendbarer Methoden, Tools und Lösungsansätzen zur Steigerung der Rohstoff- und Materialeffizienz. Zum Artikel.

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Energieverbrauch von Gewerbe, Handel, Dienstleistungen: Hohe Einsparpotenziale für Betriebe, Mittelstandy, KMU und Unternehmen identifiziert. Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums deckt Einsparmöglichkeiten auf, die sich schnell amortisieren. Inklusive Leitfaden und Broschüre zur Förderung von Unternehmen im Energiebereich. Aus den Ergebnissen: Im Schnitt entfallen mehr als 40% des Stromverbrauchs in dem GHD-Sektor allein auf die Beleuchtung. Hier rentieren sich Investitionen in eine effizientere Beleuchtung häufig schon nach drei Jahren. Rund 70% der Brennstoffe wiederum werden für die Raumheizung verwendet, so dass hier erhebliche Einsparmöglichkeiten durch die energetische Gebäudesanierung und die Erneuerung der Heizungssysteme bestehen. Weiterführende Informationen hier.

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Förderung der Energieeffizienz in Unternehmen: Im Februar 2013 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) die Broschüre “Wegweiser zur Unternehmensförderung im Energiebereich” herausgegeben. Die Broschüre soll Firmen als Navigationshilfe für die umfassenden Förderangeboten dienen. Die insgesamt sieben Förderprogramme des BMWi im Energiebereich reichen von Zuschüssen für die Energieberatung und die Umsetzung konkreter einsparender Maßnahmen in Unternehmen, über Zuschüsse für die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen, bis hin zur Hilfe beim Export energieeffizienter Technologien.

Leitfaden für Energieeffizienz: EU, Bund und Länder bieten der Energiebranche eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten – doch Unternehmen und Investoren finden sich im Maßnahmen-Gewirr oft kaum zurecht. Ein neuer Leitfaden, den der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gemeinsam mit Ernst & Young entwickelt hat, soll Abhilfe schaffen und dafür sorgen, dass Unternehmen das Förderpotenzial ihrer Energieprojekte voll ausschöpfen können. Zum Artikel.

Energieeffizienz in Unternehmen: Der ForschungsVerbund Erneuerbare Energien hat die kostenfreie Fachpublikation „Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz“ herausgegeben. Der Band zeigt auf, wie Forschungsinstitute und Unternehmen gemeinsam neue kostengünstige Technologien für eine nachhaltige Versorgung mit Strom, Wärme und Mobilität entwickeln. Mehr Informationen hier.

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Roadmap Chemieindustrie: Die chemische Industrie könnte ihren Energieverbrauch mit Hilfe besserer Katalysatoren um 13 Exajoule senken – das ist die Größenordnung des gesamten Energieverbrauchs Deutschlands innerhalb eines Jahres. Die Roadmap zeigt, welche Maßnahmen die chemische Industrie weltweit sowie Regierungen ergreifen können, um die Menge an Primärenergie und Treibhausgas-Emissionen einzusparen, die ganz Deutschland heute insgesamt benötigt. Weitere Informationen zu der Roadmap hier.

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Effizienz in der stromintensiven Industrie: Die Unternehmensberatung Roland Berger hat im September 2011 eine Studie zur „Effizienzsteigerung in stromintensiven Unternehmen“ veröffentlicht. Demnach führen Investitionen in Effizienztechnologie in Höhe von 23 Milliarden Euro längerfristig zu Einsparungen im Volumen von über 100 Milliarden Euro. Das betrifft vor allem den Einsatz von effizienteren Maschinen sowie von optimierten Produktionsverfahren. Auch hier geht der ökonomische Gewinn mit dem ökologischen einher.

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Gebäudeeffizienz: Rund 38% des Endenergieverbrauchs in Deutschland und ein Drittel der CO2-Emissionen entfallen laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) auf den Gebäudebereich (Stand 2010), rund 80% davon für Wärme und Warmwasser. 41% dieses Gebäudeenergieverbrauchs verbrauchen Ein- und Zweifamilienhäuser, 24% gehen auf das Konto von Mehrfamilienhäuser und 35% auf Nichtwohngebäude. Entsprechend hoch sind hier auch die Einsparmöglichkeiten. Derzeit erhalten die Bauherren im Programm Energieeffizient Sanieren Kredite mit einem Zinssatz von 1,0% effektiv p.a. und Tilgungszuschüsse von bis zu 12,5%. Weitere Informationen zu Förderprogrammen auf der Website der Förderbank KfW oder auf der Förderdatenbank des BMWi.

Weiterführende Artikel und Links:

Energetische Gebäudesanierung wird mit “Sanierungskonfigurator” erleichtert
ProjectHQ managt Ressourcenplanung – optimales Planen von Ressourcen, Kapazitäten und Verfügbarkeiten
– Arthur D. Little, Studie: Industrie 4.0 und „Integrated Industry“
VDMA-Video: Industrie 4.0 – die vierte industrielle Revolution – die technische Revolution geht weiter
Energieeffiziente Industrieroboter: Software erlaubt Energieeffizienz von Roboteranwendungen zu messen und zu optimieren
Methoden zum Einsparen von Energie und Ressourcen in Unternehmen
Steigerung der Material- und Ressourceneffizienz: ressourceneffiziente Produktionstechnologien entwickelt
– RePro-Planer für Aufbau kommunaler Wertschöpfungsketten – Ländliche Ressourcen intelligent regional verwerten

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