Altinhalte strahlen neu mit Content Recycling – Interview mit Katharina Lewald

Sie waren die Highlights vergangener Tage, wurden massenhaft geklickt, gelesen, kommentiert und geteilt. Doch heute verstauben sie gut versteckt auf den hinteren Seiten einer Website und werden nur noch vereinzelt aufgerufen: Die Rede ist von wertvollem aber altem Content, der sich bei jeder Website nach einiger Zeit ansammelt. Doch anstelle immer neue Inhalte mit erheblichem Zeit- und Geldaufwand zu produzieren, lohnt es sich, die alten Beiträge in den Blick zu nehmen: mit Content Recycling! Wie sich Blogbeiträge, Videos und Co. sinnvoll wiederverwerten lassen, erfahren Sie im diesjährigen Social Media Sommer-Camp 2018: Katharina Lewald ist Expertin im Bereich Online Marketing und weiß, wie Sie Ihre Content Altstars wieder zu neuem Glanz verhelfen und so nicht nur bares Geld sparen.

Content Recycling spart Zeit und Geld – wenn man weiß wie

Schönen guten Tag Frau Lewald, Sie sind Expertin in Sachen richtige Inhalte im Social Media-Kontext. Gibt es in Ihren Augen grundlegende Eigenschaften, die Content wertvoll machen? Oder anders gefragt: Woran erkennt man sehr gute Inhalte, die Potenzial zum Recycling haben?

Die wichtigste Eigenschaft von gutem Content: Mehrwert für denjenigen, den der Content ansprechen soll. Grundsätzlich hat also jedes Material, dass diese Voraussetzung erfüllt, Recycling-Potenzial. Zum Content Recycling eignen sich aber vor allem Inhalte, die zeitlos sind.

 Wenn sich ähnliche Themen häufen, kann es verlockend sein, bereits vorhandene Posts erneut zu verwenden. Doch wie recycelt man Content auf professionelle Art? 

Eigentlich verwende ich lieber den Begriff „Content Repurposing“ als „Content Recycling“. Content Repurposing ist zwar im deutschen Raum weniger gebräuchlich, trifft aber die Idee viel besser: Wir wollen unserem bereits vorhandenen Content einen neuen Zweck (Purpose) geben. Es geht also beim Content Recycling aus meiner Sicht nicht darum, bereits vorhandene Beiträge immer wieder zu posten – klar, das wird mit der Zeit langweilig.

Viel mehr Erfolg hat man, indem man beispielsweise ein Live-Video auch als Audio weiterverwendet. Man könnte es auch transkribieren lassen oder einen richtigen Blogartikel daraus machen. Das sind schon drei Arten einen einzigen Beitrag, wie zum Beispiel ein Live-Video, zu recyceln. Der Vorteil ist, dass man so verschiedene Konsumentenbedürfnisse ansprechen kann: Der eine liest lieber, der andere schaut gern ein Video und der dritte ist viel unterwegs und hört dabei gern Podcasts.

Guter Content ist gefragt, ohne Zweifel. Doch das Verfassen von fundierten Inhalten für Facebook, Twitter und Co. kostet in den meisten Fällen sehr viel Zeit und Arbeit. Wann ist es vorteilhaft für Unternehmen, Content-Recycling zu betreiben? 

Genau darum geht es! Guten Content zu erstellen kostet Unternehmen Zeit und Geld. Indem man vermeintlich „alte“ Ideen neu verwertet, kann man mit kleinem Aufwand aber in beiden Punkten sparen.

Hinzu kommt, dass es sinnvoll ist als Unternehmen Kernbotschaften wiederholt zu kommunizieren. Tut man dies aber immer auf die gleiche Art, wird das schnell langweilig und erregt irgendwann nicht mehr die Aufmerksamkeit, die man gerne hätte. Genau an der Stelle kommt Content Recycling ins Spiel. Von daher lohnt es sich für jedes Unternehmen, das Content erstellt, sich auch mit Content Recycling zu befassen.

 Gibt es Ihrer Meinung nach ein soziales Medium, wo Content-Recycling nicht funktioniert?

Es kommt dabei weniger auf das soziale Medium an als auf den Content selbst. Der Content muss nämlich „evergreen“, also zeitlos, sein. So eignet sich ein Blogartikel über einen Betriebsausflug von vor einem halben Jahr nicht so gut zum Content Recycling. Ein Blogartikel über die „10 besten Grüner Smoothie-Rezepte“ hingegen ist auch nach zwei Jahren noch topaktuell und daher ein toller Kandidat zur Wiederverwertung.

 Zeitlos ist ein gutes Stichwort. Doch Inhalte mit Mehrwert eignen sich nicht nur als Blogartikel oder Post. Welche anderen Möglichkeiten gibt es noch aus Ihrer Sicht, wertvollen Content wiederzuverwerten?

Es gibt unzählige Möglichkeiten und genau das ist das Problem: Nicht für jedes Unternehmen ist jede Art des Content Recyclings sinnvoll und gewinnbringend. Es kommt immer darauf an wie die Social Media-Strategie bzw. die Content-Strategie des Unternehmens aussieht.

Beispielsweise ist es nicht für jedes Unternehmen sinnvoll ein Video auch als Audio zu verwenden. Deshalb sollte man, bevor man mit dem Content Recycling beginnt, ein Content Audit durchführen – also eine Bestandsaufnahme: Welchen Content haben wir eigentlich schon zur Verfügung? Und welcher eignet sich tatsächlich zum Wiederverwerten? Anschließend ist es wichtig, dass man sich eine Strategie für die Neuverwertung des Contents überlegt, immer mit den eigenen Content- und Social Media-Zielen im Hinterkopf.

 Mit einer solchen Strategie vor Augen kann es an die Umsetzung gehen. Welche technischen Voraussetzungen und Tools erleichtern das Content-Recycling?  

Hier kommt es darauf an was die eigentliche Content-Aufgabe ist.

  • Soll ein Video zu einem Audio gemacht werden? Das ist mit fast jedem Videobearbeitungsprogramm problemlos möglich.
  • Soll ein Ausschnitt aus einem Podcast zu einem Instagram-Post gemacht werden? Hier eignet sich ein Tool wie Wave.
  • Sollen verschiedene kurze Videosequenzen und Fotos zu einem Blog verarbeitet werden? Dafür kann man zum Beispiel Magisto nutzen.

Bei den Tools sind die Möglichkeiten breit gefächert und für jedes Budget ist etwas dabei.

 Was erwartet die Teilnehmer am 27. Juli von 11:00-12:00 Uhr darüber hinaus in Ihrem Webinar „Content Recycling: So machst du MEHR aus deinem Content“?

Ich werde vor allem viele Praxisbeispiele und Fallstudien mitbringen und zeigen, welche Unternehmen Content Recycling schon sinnvoll einsetzen. Doch nur in die Breite zu gehen, halte ich für wenig sinnvoll, da es die Teilnehmer meist überfordert. Deshalb werden alle Teilnehmer mit mindestens einer konkreten Idee rausgehen, wie sie Content Recycling in ihrem Unternehmen einsetzen können.

Vielen Dank, Frau Lewald, für die interessanten Ausführungen rund um das Thema Content Recycling im Social Media Marketing.

Das Interview mit Katharina Lewald führte Karin Kreuzer, Redakteurin des Wirtschafts- und Mittelstandsmagazins AGITANO.

Das Social Media Sommer-Camp 2018: Seien Sie dabei!

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Online Marketing Expertin Katharina Lewald weiß, wie Sie Ihre alten Posts mit Content Recycling zu neuem Glanz verhelfen. (Bild: © Katharina Lewald)

Geballtes Know-how für Sie: Vom 23.-27. Juli zeigen Ihnen Sabine Piarry und ihr Expertenteam – darunter Katharina Lewald – eine Bandbreite an Tipps und Tricks, wie Sie Social Media effizient und smart einsetzen. Mit jeweils einem hochinteressanten Webinar erhalten Sie so von 15 Experten die Möglichkeit, in spannende Themenbereiche einzutauchen.

Unter „Auf der Sonnenseite des Erfolgs – mit dem Social Media Sommer-Camp 2018!“ erfahren Sie mehr zu allen Experten und ihren jeweiligen Fachgebiete. Das Gesamtprogramm sowie Tickets und die Direktanmeldung finden Sie unter Social Media Sommer-Camp 2018.

Über Katharina Lewald

Katharina Lewald ist Online Marketing-Expertin. Ihre Spezialität ist es Coaches, Trainern und Beraterin zu zeigen, wie sie online bekannter werden, eine E-Mail-Liste aufbauen und mehr Kunden gewinnen.

Die Wahl-Potsdamerin hat einen Abschluss in Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin und ist ausgebildete Medienkauffrau. Ihr Herz schlägt für authentisches Online Marketing, Vampirgeschichten und ihren Wohnzimmerdschungel.

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