… aus der Kolumne von Claus-Peter Schaffhauser: Nach dem letzten Beitrag „L’État c’est moi?” folgt heute: „Aaaah Wochenende”
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Der letzte Samstag / Sonntag war noch dazu ein verregnetes Wochenende, ohne Zwang Segeln oder Baden gehen zu müssen. Die Amper blieb von unseren Schlauchbooten verschont. Endlich mal keine Steaks und Würstchen vom Grill und Freunde besuchten wir bei diesem Sauwetter auch nicht. Selbst unser Garten konnte sich ganz ohne unser Zutun von der Hitze der vergangenen Tage erholen.
Ein Wochenende wie ICH und verantwortungsvolle Hautärzte es lieben. Aufstehen wann es mir passt und zu tun, was mir am meisten Freude bereitet: NICHTS.
Die Gabe des bekennenden Nichts-Tuns ist eine Eigenschaft, die in unserer hektischen Event-Getriebenen Gesellschaft inzwischen gänzlich verlernt wurde und von vielen mit Argwohn beäugt wird. Seitdem wir alle 100 Jahre und älter werden, muss die gesamte Zeit sinnvoll verbracht werden. Nichts-Tun ist Zeitverschwendung und extrem verwerflich. Zumindest ins Fitness-Studio müsste man gehen, oder joggen. Bei Regen?!
So what? Hat mich schon jemals der Mainstream interessiert? Nein. Ist doch meine Zeit. Getoppt wurde das letzte Wochenende noch durch den Umstand, dass unsere jüngere Tochter am Staffelsee mit gleichgeschalteten Jugendlichen beim Zelten war, meine größere Tochter bei ihrem Freund chillte und meine Frau ihre Kenntnisse in der fernöstlichen Schwertkampfkunst TAI CHI vertiefte. Sie besuchte ein Seminar bei einem Meister, der einen Menschen durch bloße Willenskraft in die Ecke fliegen lässt. Für eine Mitarbeiterin einer großen, deutschen Fluggesellschaft fast schon ein Fortbildungsseminar.
Fortsetzung auf Seite 2.