Die Führungskraft in verschiedenen Rollen

… aus der AGITANO-Themenserie „Gesund und achtsam führen“ mit dem Experten für Stressbewältigung, Motivation und Gesundheit, Jürgen Seckler. Nach dem vierten Teil, „Nur wer anwesend ist, kann Leistung bringen“, geht es heute um die verschiedenen Rollen der Führungskraft – und warum zwischen diesen zu wechseln ein Akt der täglichen Balance darstellt.

Das Unternehmen zählt

Zunächst werfen wir einen Blick auf den Mensch als „Führungskraft“ und seine täglichen, persönlichen Herausforderungen. Von allen Seiten wird Druck geübt, werden Ziele formuliert und Erfolge erwartet. In der Regel fehlt die Zeit zur eigenen Reflexion. Was zählt, sind der Unternehmenserfolg, die Unternehmensentwicklung, die betriebswirtschaftlichen Aspekte, die wirtschaftlichen Ergebnisse, et cetera

Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheit als einen „Zustand vollkommener körperlicher, geistiger und sozialer Gesundheit“.

Doch was geschieht, wenn der wichtigste Ball – „ich“ – nicht mehr in der Luft gehalten werden kann? Wenn die eigene Gesundheit beginnt zu leiden? Wenn keine Zeit mehr zur Regeneration bleibt? Was ist mit dem Ball „Familie“? Was ist, wenn keine Zeit mehr bleibt, sich um seine Partnerschaft und die Kinder zu kümmern? Was ist mit dem Ball „Freunde“? Was ist, wenn das soziale Netzwerk wegbricht?

Die Führungskraft muss Selbstverantwortung übernehmen

Das alles wirkt sich auf die Leistungsfähigkeit und Motivation einer Führungskraft und auf das Verhalten gegenüber den Mitarbeitenden aus. Wie soll dann Führung im Unternehmen erfolgreich gelingen, wenn der Mensch „Führungskraft“ hier deutliche Defizite hat? Sind das nicht genau die Punkte, über die Führungskräfte am meisten klagen?

Daraus folgt der unweigerliche Schluss, dass die eigene Selbstfürsorge, die Selbstwertschätzung und die Selbstverantwortung einen wichtigen Raum einnehmen müssen. Wie soll ich für andere sorgen, wenn ich nicht für mich sorgen kann? Wie soll ich andere wertschätzen, wenn ich für mich nicht genügend Wertschätzung habe? Wie soll ich Verantwortung für andere übernehmen, wenn ich für mein Wohlbefinden und meine Zufriedenheit keine Verantwortung übernehme?

Hierzu braucht es ein persönliches Gesundheitsprogramm. Das ist Voraussetzung Nummer eins, um den Führungsalltag bewältigen zu können. Beispiele hierfür sind:

– Zeit für ein regelmäßiges Bewegungs- und Kräftigungsprogramm;
– Zeit zur Regeneration und Entspannung;
– Zeit für Pausen – kürzer, dafür öfters, meist reichen drei bis fünf Minuten schon;
– Zeit für gemeinsame Aktionen mit dem Lebenspartner;
– Zeit, um mit den Kindern zu spielen;
– Zeit für Freunde;
– … .

Zeit ist ein knappes Gut. Wir wünschen uns mehr Zeit für diese Aktivitäten. Daher ist es wichtig, diesen Zeiten besonders viel Qualität zu geben.

Eine Führungskraft muss „Nein“ sagen dürfen

Unternehmen, die auch in Zukunft erfolgreich sein wollen, brauchen Konzepte zur Gesunderhaltung als festen Bestandteil ihrer Führungskräfteentwicklung. Es reicht bei weitem nicht aus, Führungskräfte zu teuren Gesundheitschecks zu schicken. Im Alltag müssen ihnen Zeiträume für die Gestaltung der eigenen Gesundheit „erlaubt“ sein. Führungskräfte müssen „Nein“ sagen dürfen, sonst werden sie „verbrannt“.

Über Jürgen Seckler

Jürgen Seckler, Trainer, Referent, Gesundheit, Motivation
(Foto: © Jürgen Seckler)

Jürgen Seckler (geb. 1959) ist Referent und Trainer rund um die Themen Stressbewältigung, Motivation und Gesundheit. Er leitet Gesundheitsprojekte bei vielen mittelständischen Unternehmen und großen Konzernen. Mit viel Witz und Kompetenz motiviert er seine Zuhörer den „inneren Schweinhund“ zu überwinden und Entscheidungen dauerhaft und erfolgreich umzusetzen. Er ist Gründer und geschäftsführender Mitgesellschafter der Salovita GmbH mit Sitz in Worms mit dem Motto „Wir verstehen Gesundheit – Wir verstehen Menschen – Wir verstehen Unternehmen“.

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