Gute Führung heißt, Familie und Unternehmen positiver und flexibler zu gestalten

In „Family Business – Das Praxis-Booklet für wertvolles Führen und Erziehen“ vergleicht Dr. Stephanie Robben-Beyer die erfolgreichsten Führungs- und Erziehungsprinzipien miteinander. Dabei gibt Sie Anregungen, wie Sie als Familienmensch und Führungskraft – als Elternteil und Unternehmer – Ihre emotionalen und sozialen Kompetenzen aus beiden Bereichen gewinnbringend miteinander verknüpfen können. In Teil 1 unseres Interviews, Führung als „Selbstverständlichkeit“ leben, haben wir mit Frau Dr. Robben-Beyer über diesen interessanten Ansatz und die andere Sichtweise auf Führung gesprochen. Heute, im zweiten Teil unseres Gesprächs, unterhalten wir uns mit der Business Coach mit dem Spezialgebiet „Empathische Kommunikation“ über eine neue Art der Führung und ihre Auffassung von Work-Life-Balance.

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Familie stärkt und motiviert Mitarbeiter in puncto Führung
Interview mit Dr. Stephanie Robben-Beyer

Frau Dr. Robben-Beyer, im ersten Teil unseres Gesprächs unterhielten wir unter anderem daüber, wie einem das Elternsein andere Sichtweisen auf das Thema Führung eröffnet. Warum ist dieser Blick auf Führung neu und interessant?

Viele (mittelständische) Manager haben eine gewisse Furcht vor komplizierten Führungstheorien. Mein Blick auf das Thema Führung ist pragmatisch. Die Vergleiche sind praktischer Natur. Das bedeutet, im Alltag gut umsetzbar. Zunächst braucht es dazu nichts anderes als die Bereitschaft, sich selbst zu beobachten, sich zu hinterfragen:

  • „Wie gehe ich mit meinen Kindern um?“
  • „Wie verhalte ich mich in der Familie?“
  • „Welche dieser Verhaltensweise kann ich auf den Umgang mit meinen Mitarbeitern übertragen?“

Ich bin der Meinung, dass  jede verantwortungsbewusste Führungskraft diesen besonderen Blick auf ihre Führung werfen kann. Warum? Weil sie – wenn sie sich hinterfragt – die Parallelen in ihrer Führung in den zwei Lebensbereichen „automatisch“ erkennt. Warum?

  • Sie ist der Meinung, dass der menschliche Umgang miteinander im Prinzip „einfach“ ist.
  • Sie ist der Überzeugung, dass ein auf Werten und Tugenden basiertes Denken, Fühlen, Reden und Handeln die Basis sowohl menschlichen als auch wirtschaftlichen Erfolgs bildet.
  • Sie definiert „Respekt“ im ursprünglichen Wortsinn als Rücksicht und Berücksichtigung; als freiwillige Anerkennung einer Haltung und Leistung anderer Menschen, ihres Partners, ihrer Kinder, ihrer Mitarbeiter zum Beispiel.
  • Sie hält die so genannten „Sekundärtugenden“ für wesentliche, den Erfolg fördernde, menschliche Eigenschaften.
  • Sie stellt gerechte Regeln und angemessene Sanktionen für das „Nicht-Einhalten“ von Vereinbarungen und „Spielregeln“ auf.
  • Sie findet es nicht anstrengend, konsequent zu sein.
  • Sie weiß, dass sie ihre Kinder liebt/ ihre Mitarbeiter mag, ohne selbst immer „lieb sein zu müssen“.
  • Sie befürchtet nicht, von ihren Kindern/ Mitarbeitern nicht mehr gemocht zu werden.
  • Sie ist berechenbar ist und „hängt ihr Fähnlein nicht nach dem Wind“.
  • Sie hinterfragt sich selbst immer wieder, ohne zu grübeln.
  • Sie hat den Mut, „Schwäche“ zu zeigen.

Sie meinen, dass zufriedende Familienmitglieder vitalere Führungskräfte sind. Warum?

Ich meine, dass den meisten Managern Familie und Firma gleichsam wichtig sind. Sie lieben das Zusammensein mit Ihren Angehörigen und kehren dann aus einer positiven Zeit mit und bei ihrer Familie gestärkt und motiviert in ihren Firmenalltag zurück. Auch umgekehrt ist das so: Aus einem konstruktiven Tag in der Firma bringen Manager konstruktive Einstellungen und Gedanken mit nach Daheim. Firma und Familie profitieren also. Es ist stets ein Zusammenspiel beider Lebenswelten, das ausmacht, ob es den Menschen wohl oder schlecht geht.

Es ist an der Zeit, dass Führungskräfte sich offen und auch konstruktiv mit dieser immer sehr persönlichen Balance zwischen beiden Seiten der Waagschale auseinandersetzen. Das ist – in meiner Auffassung – wirklich gelebte „Work-Life-Ba­lance“.

Wird dieser Blick auf Führung von männlichen Führungskräften akzeptiert?

Die männlichen Führungskräfte geben mir sehr positives Feedback. Manager mittleren Alters, die gerade Kinder bekommen haben und erziehen, berichten mir von ihren persönlichen Erfahrungen: „Jetzt führe (erziehe) ich zu Hause. Ein neues Gefühl, eine andere Situation. Ich kann meine Fähigkeiten als Vater im Unternehmen nutzen, um Führungskraft zu sein.

Vorgesetzter/ Chef sein, wird zu Beginn der Karriere oft als „eine Rolle einnehmen“ empfunden. „Führen“ als „Soft Skills“ lernen Manager ja nicht im klassischen Sinn. Mit der Vaterrolle wächst der Manager in die Führung zu Hause hinein. Erkennt und anerkennt er seinen Zuwachs an (Führungs-)Ressourcen, kann er im Unternehmen aus der „Führungs-Rolle“ herauswachsen und in der Folge Führung als authentisch erleben und vor allen Dingen leben.

Ihr erstes Booklet „Karl, erzähl doch mal. Geschichten über Management, Alltag und die eigene Sicht der Dinge“ handelt ebenfalls vom Management und dem Alltagsleben. Welche Botschaft senden Sie in diesem Booklet?

Ich schreibe kurze Booklets, weil ich eine Freundin  von „Infotainment“ bin. Ich bin davon überzeugt, dass wir alle besser verstehen und lernen, wenn wir Freude an der Thematik/ der Art der Darstellung haben. Ich glaube, dass man mit Humor auch besonders die Thematiken vertiefen kann, die der Leser bereits kenntT kann, jedoch im Alltag immer wieder „vergisst“, sodass sie kontinuierlich aufgefrischt werden sollten. Meine Titelfigur „Karl“ ist ein sympathischer Mittelständler. Er erzählt als „Held“ des Booklets aus seinem Alltag. Er dient dem Leser als Identifikationsfigur. Somit animiert er unterhaltsam zur Selbst­re­fle­xi­on über den eigenen Alltag, das eigene Management und die eigene Sicht auf die Menschen/ Dinge. Es gibt für den Leser handfeste, pragmatische und konkrete Hilfestellungen für deren Führungspraxis, deren alltäglichen Umgang mit sich selbst und ihren Mitarbeitern. Ich biete bewusst kurze Bücher zum „Kreuz-und-Quer-Lesen“ an. Mein Haupt-Anliegen in meiner Arbeit generell ist die Selbst­re­fle­xi­on des Lesers/ Coachees zu den Fragen: „Was bringt mich weiter? Als Mensch? Als Familienvater, -mutter, als Unternehmer?“

Was sind Ihre „Basis-Tipps“ für gute Führung?

Ich habe Ihnen hier neun Stück mitgebracht:

  1. Seien Sie ein Lernender!
  2. Erlauben Sie sich, nach Ihren eigenen Mustern zu denken, zu fühlen, zu reden und zu handeln.
  3. Erlauben Sie sich, Ihre beiden Lebenswelten – Familie und Unternehmen – positiver und flexibler zu gestalten. Gestehen Sie diese Freiheiten – Spielräume, Entwicklungsräume – auch Ihren Mitarbeitern zu.
  4. Unterziehen Sie sich ab und an einer „Soft Skill-Reflexion“.
  5. Trennen Sie sich vom „Druck“, perfekt sein zu müssen.
  6. Seine Sie Vorbild / Beispiel.
  7. Setzen Sie Ziele.
  8. Geben Sie Feedback.
  9. Vermitteln Sie das Gefühl von Sicherheit.

Was ich genau damit meine? Schauen Sie gerne in mein booklet „Family Business“. Darin begleite ich Sie zu den Antworten.

Frau Dr. Robben-Beyer, herzlichen Dank für das interessante Gespräch, vor allem für die zahlreichen Impulse das Thema Führung einmal aus einer neuen Perspektive zu betrachten sowie die eigene Work-Life-Balance anders anzugehen.

Das Interview mit Dr. Stephanie Robben-Beyer führte Oliver Foitzik, Herausgeber des Wirtschafts- und Mittelstandsmagazins AGITANO sowie Geschäftsführer der FOMACO GmbH.

Hinweis der Redaktion

Sichern Sie sich Ihr persönliches Exemplar und lernen die andere Art der Führung kennen – abgeleitet aus dem privaten beziehungsweise Familienumfeld! Wir verlosen auf AGITANO 3 Bücher von „Family Business – Das Praxis-Booklet für wertvolles Führen und Erziehen“ von Dr. Stephanie Robben-Beyer. Mitmachen und gewinnen!

 

Über Dr. Stephanie Robben-Beyer

Die promovierte Altphilologin und ehemalige Gymnasiallehrerin Dr. Stephanie Robben-Beyer ist Business Coach mit dem Spezialgebiet „Empathische Kommunikation“, Moderatorin, Key Note Speaker – und: Ehefrau und Mutter. In ihren sehr persönlichen Coachings hilft sie ihren Klienten, Soft Skills zu wirksamen Führungsstärken aus- und aufzubauen. Sie stellt dabei immer wieder erstaunliche Parallelen zwischen dem Führungsverhalten in der Familie und jenem im Arbeitsalltag fest. In ihrer Coaching-Praxis bringt sie diese Erkenntnisse mit großem Erfolg in den individuellen Beratungskontext ein. Ihre Erfahrungen und Ergebnisse hat sie systematisch gesammelt und aufbereitet – die Grundlage für „Family Business“.

Mehr erfahren Sie unter www.dr-robben-coaching.de.

 

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