Gute Gespräche führen (1) – Wie Inhalte Gesprächspartner ausmachen

Eines unserer wichtigsten Werkzeuge – im beruflichen wie auch im privaten Bereich – ist unsere Stimme. Neben all den Vorteilen, die das Erlernen einer neuer Sprache mit sich bringt, ist jede Sprache, die wir beherrschen, äußerst mächtig. Umso wichtiger ist ein bedachter Umgang mit ihr. Denn so großartige Dinge wir auch mit ihr bewerkstelligen können, so negative Effekte kann Sprache und unser Gebrauch von ihr erzielen. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Inhalte und die Art und Weise, etwas auszudrücken. Der folgende erste Teil befasst sich mit dem Inhalt und der Frage, wie dieser gute Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner auszeichnen: Die Todsünden und Tugenden für gute Gespräche sollten Sie kennen, wenn Sie möchten, dass andere Ihnen gerne zuhören.

Inhaltsverzeichnis

Die 7 Todsünden im Gespräch

Nicht nur, dass wir mit unserer eigenen Körpersprache unser eigenes Selbstbewusstsein beeinflussen: Wir nehmen Einfluss auf das Gemüt anderer, wenn wir mit ihnen sprechen. In seinem TED Talk (siehe Video unten) stellt Julian Treasure die sieben Todsünden des alltäglichen Sprachgebrauchs vor. Diese sollten Sie unbedingt kennen, wenn Sie bemüht sind, Ihre Stimme angenehm zu machen für die Ohren anderer. Als guter Gesprächspartner oder gute Gesprächspartnerin vermeiden Sie diese Ansätze der Gesprächsführung:

  1. Klatsch und Tratsch: Üble Nachrede, insbesondere über Personen, die nicht zugegen sind.
  2. Verurteilen: Voreingenommen in Gespräche gehen und sich in einer Richterposition wähnen.
  3. Negative Grundhaltung und -stimmung: Das fragwürdige Talent, alles negativ kommentieren zu können.
  4. Entschuldigungen und Ausreden: Verantwortung regelrecht von sich abperlen lassen.
  5. Ausschmückungen: Maßlose Übertreibungen lassen Glaubhaftigkeit schwinden.
  6. Lügen: Niemand hört gerne einer Person zu, von der bekannt ist, dass sie einen anlügt.
  7. Dogmatismus: Fakten und Meinungen untrennbar vermischen.

Um es nochmal klar und deutlich zu formulieren: Das sind die sieben Todsünden in einer guten Gesprächsführung. Um ein möglichst guter Gesprächspartner oder eine gute Gesprächspartnerin zu sein, gilt es, genau diese sieben Fehler zu vermeiden…

4 Grundkriterien für gute Gesprächspartner

… und das geht relativ einfach, wenn Sie sich für die Inhalte Ihrer Gespräche an vier bestimmte Kriterien halten. Im Englischen lassen sich diese unter dem Akronym „Hail“ zusammenfassen: Honesty (Ehrlichkeit), Authenticity (Authentizität), Integrity (Redlichkeit) und Love (Liebe). „To hail“ bedeutet passenderweise „jemandem zujubeln“ oder auch „etwas mit Enthusiasmus aufnehmen / begrüßen“.

In der konkreten Umsetzung für gute Gespräche bedeutet das:

  • Seien Sie ehrlich, aufrichtig und geradeheraus; und machen Sie eindeutige Aussagen – ohne verletzend sein zu wollen.
  • Um authentisch zu wirken, sollten Sie immer Sie selbst sein und für Ihre eigene Wahrheit einstehen.
  • Redlich zu sein bedeutet, zu Ihrem Wort zu stehen und jemand zu sein, dem Ihr Gegenüber vertrauen kann.
  • Liebe steht für ein unvoreingenommenes Grundgefühl: Gehen Sie mit Wohlwollen in jedes Gespräch.

Wenn Sie mit diesen Grundpunkten in die Situation gehen, haben Sie die idealen Karten auf der Hand, als guter Gesprächspartner beziehungsweise als gute Gesprächspartnerin wahrgenommen zu werden. Probieren Sie es aus! Sie werden über die Ergebnisse staunen.

Der zweite Teil befasst sich mit dem konkreten Einsatz des notwendigen Werkzeugs: Wie Sie Ihre Stimme angenehm machen.

Video: Julian Treasure über die Kunst, andere gerne zuhören zu lassen

Im folgenden Video stellt Julian Treasure die unterschiedlichen Gedanken äußerst anschaulich dar – und macht sie deutlich hörbar. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim ehrenwerten Bestreben, gute Gesprächspartner*innen zu werden und für das Video gute Unterhaltung!

[Anmerkung der Redaktion: Das hier eingebettete Video wurde (vorübergehend) entfernt, ist jedoch weiterhin hier zu finden: TED.]

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