Manager, die versagen, sind heutzutage sehr schnell weg vom Fenster. Dabei lässt sich die Kunst des Führens durchaus lernen. „Leadership und Persönlichkeit“ – so lautet daher das Schwerpunktthema der neuen Ausgabe der Zeitschrift Wirtschaftspsychologie aktuell. Experten vermitteln, worauf es bei der Führungskräfteentwicklung ankommt, um die richtige Mixtur aus Fachwissen, Verhalten und Persönlichkeit zu finden.
Die Formel ist einfach: Je besser die Führung, desto erfolgreicher das Unternehmen. Was wirksames Führen aus Sicht der Forschung ausmacht und begünstigt, verdeutlicht die Zeitschrift Wirtschaftspsychologie aktuell in ihrer neuen Ausgabe. Im Rahmen des Schwerpunktthemas „Leadership und Persönlichkeit“ erfahren die Leser zum Beispiel, was Vorgesetzte von der Notwendigkeit abhält, ihr Denken, ihr Fühlen oder ihr Führungsverhalten kritisch zu hinterfragen – obwohl der Nutzen der Selbstreflexion evident ist.
Führung und Macht
Die Handlungsempfehlungen für effektives Führen, die sich zum Beispiel aus dem evidenzbasierten Kompetenzmodell der Führung LEaD ableiten lassen, stellen Dr. Marion Schmidt-Huber, Dr. Stefan Dörr und Prof. Dr. Günter W. Maier anhand von Studien vor. Unter welchen Voraussetzungen Vorgesetzte trotz der korrumpierenden Wirkung legaler Macht und der damit verbundenen Dynamiken erfolgreich führen können, zeigt Prof. Dr. Wolfgang Scholl. Anschließend berichtet Prof. Dr. Christoph Dejardins, wie Nachwuchsmanager ihre emotionale Intelligenz systematisch verbessern konnten.
Widerstandkräfte notwendig
Burnout kommt auch bei Führungskräften immer häufiger vor. Wie sich das Ausgebranntsein der Vorgesetzten auf ihre Mitarbeiter auswirkt, beschreibt Evelyne Huber eindrucksvoll. Dabei wird deutlich, dass es vielen Führungskräften in Stresssituationen an verbindlichen, wertschätzenden Worten, somit Kommunikationskompetenz mangelt. Aufgrund der zunehmenden Belastungen benötigen gerade Führungskräfte mehr Widerstandskräfte. Dr. Denis Mourlane zeigt anhand einer neuen Studie, wie Vorgesetzte sich selbst und ihre Mitarbeiter resilienter machen können.
Von Indern lernen
Die Fähigkeit, sich an wechselnde Kontexte anzupassen, ist eine Fähigkeit, die viele indische Manager par excellence beherrschen. Für Dr. Anja Lieckweg und Dr. Karin Glatzel ist diese Context Sensitivity eine Schlüsselkompetenz, die es Managern ermöglicht, Unterschiede zu sehen, verschiedene Werte anzuerkennen, der Umwelt zu nutzen und sich situativ auf die Bedingungen des Kontextes einzustellen. Doch Neues im Rahmen von Coaching zu lernen, lehnen viele Führungskräfte nach wie vor ab. Welche Manager-Typen Coaches besonders häufig alles abverlangen, charakterisiert Louis Lewitan, der auch darstellt, unter welchen Voraussetzungen ein Coaching reflexionsresistenter Führungskräfte trotzdem erfolgreich sein kann.
Wirtschaftspsychologie im Trend
Im „Forum“ des Fachmagazins berichten Experten über das Image von Wirtschaftspsychologen und was gegen leistungsmindernde dysfunktionale Denkmuster sowie irrationale Überzeugen im Arbeitskontext unternommen werden kann. Informiert wird zudem darüber, welche Erfahrungs- und Wissensunterschiede ein Team aufweisen sollte, damit es hinreichend neue und wichtige Weiterentwicklungs- und/oder Trainingsanreize bekommt. Buchtipps zum Schwerpunktthema, News und Trends sowie Studienergebnisse aus einer Umfrage zum Thema Coaching vervollständigen die neue Ausgabe der Wirtschaftspsychologie aktuell (http://www.wirtschaftspsychologie-aktuell.de/ausgabe-2014-1-leadership-und-persoenlichkeit.html).